Disskussion über die Energiewende
Kronberg (kb) – Im Rahmen des Projekts „Skyline ohne Strom“, das von der IHK Frankfurt für Schulen im Rhein-Main-Gebiet angeboten wird, fand kürzlich an der Altkönigschule eine Podiumsdiskussion zum Thema Energiesicherheit statt. Ziel der Veranstaltung war es, Fragen der Schüler zum aktuellen Thema Energiewende mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu diskutieren. Eingeladen dazu waren Jürgen Odszuck, Erster Stadtrat der Stadt Kronberg, Peter Tiefenbach, Stabstelle Sicherheit, Notfallmanagement der Hochtaunuskliniken GmbH, Harald Kaiser-Niesigk, Leiter Netzführung der Syna GmbH (Tochterunternehmen der Süwag Energie AG), sowie Luise Ridel, Referentin Innovation und Umwelt der IHK Frankfurt. Moderiert wurde die Veranstaltung von zwei Schülern des Vorleistungskurses Politik und Wirtschaft der Altkönigschule, in dem die Diskussion vorbereitet worden war. Schwerpunkt der Diskussion war die Energiewende: Weg von fossilen-, hin zu erneuerbaren Energien.
Die Bundesregierung strebt in ihrem Energiekonzept an, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2050 auf 60 Prozent zu steigern. 2014 wurde bereits 25,8 Prozent der Energiegewinnung in Deutschland durch erneuerbare Energien geleistet, eine weitere Erhöhung ist jedoch mit erheblichen Investitionen und Herausforderungen verbunden. Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion erläuterten eingangs die Möglichkeiten zur Gewinnung von erneuerbaren Energien wie zum Beispiel Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft, Biomasse und effizienterer Nutzung fossiler Brennstoffe beispielsweise in Blockheizkraftwerken. Dabei werde auch zukünftig die Energiegewinnung aus Sonne und Wind den größten Anteil der erneuerbaren Energien ausmachen.
Intensiv diskutiert wurde anschließend über die Fragen, wie mit erneuerbaren Energien, im Vergleich zu Kohle- oder Atomkraftwerken, Energiesicherheit gewährleistet werden kann. Energie aus Wind und Sonne steht nur unregelmäßig, in Abhängigkeit von Tageszeit und Wetter zur Verfügung und ist daher nicht grundlastfähig. Blockheizkraftwerke seien nur dann sinnvoll, wenn sie dezentral installiert werden und erforderten ein neues Stromnetzkonzept (Smart Grid).
An oberster Stelle der Energieversorgung in Deutschland stehe die Versorgungssicherheit mit Strom, worauf insbesondere der Vertreter der Hochtaunuskliniken hinwies. Die für die Patienten lebenserhaltenden medizinischen Geräte dürften nicht von einer schwankenden Stromversorgung betroffen sein. Chancen sahen die Teilnehmer, trotz der notwendigen hohen Investitionen für die Energiewende, aber auch für den Standort Deutschland, da diese neue zukunftssichere Arbeitsplätze schaffen würden und Deutschland als Vorreiter bei erneuerbaren Energien diese Technologien auch in andere Länder exportieren könnte, um diesen bei der Lösung der Umweltprobleme zu helfen.
Abschließend waren sich alle Teilnehmer der Diskussionsrunde einig, dass der nicht ganz einfache Weg, weg von fossilen hin zu erneuerbaren Energien, in Deutschland weiter konsequent gegangen werden müsse und von Politik, Energieversorgern, Industrie und den Bürgern ein gemeinsames Handeln erfordere.
AKS-Schülerin Ann-Sophie Schlick