SPD: „Erhalt des Mammutbaums ist nicht mehr möglich“

Kronberg. – Die SPD kritisiert die von den Kronberger Grünen „iniitierte vermeintliche Rettungsaktion für den Mammutbaum gegenüber dem Schillerweiher“. Warum? Die SPD und mit ihr die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Andrea Poerschke führt gleich mehrere Gründe auf: „Vorausgeschickt sei, dass die SPD sehr wohl den Wert des ungewöhnlichen Baumbestandes in dieser Stadt zu schätzen weiß“, sagt sie. „Er ist nicht nur ein Wert an sich, sondern er trägt auch ganz wesentlich zum unverwechselbaren Erscheinungsbild dieser Stadt bei und braucht daher die besondere Aufmerksamkeit und den entsprechenden Schutz.“ So habe sich die SPD daher der Anregung des BUND angeschlossen und sich für eine Prüfung einer möglichen Verpflanzung des Mammutbaumes am Schillerweiher ausgesprochen. „Ebenso hat die SPD alternativ für eine Neupflanzung gestimmt – wie im Übrigen die Mehrheit der Stadtverordneten“, erinnert Poerschke. „Der Vertreter der Grünen, Udo Keil, plädierte vor den Bürgern nun für einen Erhalt des Mammutbaumes, obwohl er wissen müsste, dass dieser aufgrund seines außerordentlichen Umfangs und der zunehmenden Größe seines Wurzelwerks nicht nur mit der bereits beschlossenen und in voller Planung befindlichen Bebauung, sondern auch mit der Verkehrssituation und dem Regenrückhaltebecken zukünftig in Kollision geraten wird“, kritisiert die SPD.

Ebenso sei bei der Demonstration der Grünen gegenüber den Bürgern verschwiegen worden, dass mit der mehrheitlichen Zustimmung für den Siegerentwurf des Büros Staab Architekten für Konzerthalle und Hotel, der die Grundlage für den Bebauungsplanentwurf bildet, der Erhalt des Mammutbaums „nicht mehr möglich und auch nicht vorgesehen war“. Poerschke wörtlich: „Es sprachen für die Gremien überzeugende städtebauliche, architektonische wie auch bautechnische Argumente dagegen. Der Mammutbaum ist somit nicht etwa als Option in diesem Bebauungsplan festgesetzt worden, wie es in der Presse dargestellt wurde, sondern sein Erhalt war mit der Entscheidung für den Siegerentwurf nicht mehr Teil der anschließenden Planung. Der Wettbewerb, sein sehr klares Ergebnis sowie auch der daraus resultierende Umgang mit den Grünbeständen sind spätestens seit dem 16. Januar 2014 den Stadtverordneten der Fraktion der Grünen bekannt.“

Es sei für die Bürger „mehr als irreführend, wenn durch diese Aktion der Eindruck vermittelt werde, der Mammutbaum sei noch zu retten. „Für das Ansehen der Politik besteht, der Schaden darin, dass sich die Bürger einmal mehr schlecht oder nur teilinformiert sehen und damit enttäuscht werden“, ärgert sie sich. „Daher sehen wir das Vorgehen der Grünen in diesem Fall besonders kritisch!“ Und Poerschke fügt hinzu. „Dass diese Aktion durch die KfB unterstützt wird, die die Bebauung im Bahnhofsquartier grundsätzlich ablehnt und hier völlig andere Interessen vertritt, sollte den Grünen eher zu denken geben als darin eine Unterstützung zu sehen. Auch die lautstarken Buhrufe eines KfB-Stadtverordneten und eines Vertreters der Perspektiven e.V., beide Anwohner des Bahnhofquartiers, bei der Rede des ASU-Vorsitzenden Max-Werner Kahl (CDU) rücken diese sehr emotionalisierte Aktion der Grünenvertreter in ein unglückliches Licht und die Politik weiter ins Abseits“, findet die stellvertretende ASU-Vorsitzende Andrea Poerschke die bei der Demonstration der Grünen ebenfalls anwesend war. „Es gibt aus Sicht der SPD das Recht auf einen offenen und konstruktiven Abwägungsprozess bei Entscheidungen, die die Entwicklung und Zukunft dieser Stadt maßgeblich bestimmen. Dieser hat, auch für die Vertreter der Grünen wahrnehmbar, stattgefunden“, betont sie. Auch aus diesem Grund sei die SPD „über das Vorgehen der Grünen befremdet“, weil es die politische Arbeit der städtischen Gremien „diskreditiert und komplexe Abwägungsprozesse unzulässig auf den Erhalt eines Baumes reduziert“, wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Wolfgang Haas es ausdrückt, der die SPD gemeinsam mit Andrea Poerschke im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt vertritt. (mw)



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