Verein „Wohnprojekt Silberdisteln Kronberg“ feiert Zehnjähriges

Markantes Ergebnis des zehnjährigen Wohnprojekt-Vereinswirkens: Die Realisierung des vor drei Jahren durch Mitglieder des Bewohnervereins „Stadthaus Silberdisteln Kronberg“ bezogenen Stadthauses in der Frankfurter Straße 8A Foto: S. Puck

Kronberg (pu) – Selbstbestimmtes und gemeinschaftlich organisiertes Wohnen bis zum Lebensende als Alternative zu Altersheimen und Seniorenstiften – diesen Zweck hat sich der Verein „Wohnprojekt Silberdisteln Kronberg“ (WSK) auf die Fahnen geschrieben, der Sonntag im Stadthaus in der Frankfurter Straße mit einem kleinen Spätsommerfest mit geladenen Gästen zehnjähriges Bestehen feierte.

Die Idee, Mitstreiter für ein derartiges Projekt zu begeistern, hoben die beiden Initiatoren, Ilse Oppermann und Udo Sodenkamp, bereits 1992 aus der Taufe. Doch gut Ding will bekanntlich Weile haben. Zwar gab es hier und dort durchaus positive Reaktionen, doch wie Vereinsvorsitzende Oppermann beim Rückblick konstatierte, vergingen etliche Jahre bis das Ganze tatsächlich konkrete Formen annahm.

Mit der Vereinsgründung 2004 war ein erster wichtiger Meilenstein gelegt. Mit der Bündelung der Kräfte wuchs die Chance auf ein offenes Ohr für dieses Anliegen in der Öffentlichkeit und weitere Interessenten, die mit Pioniergeist, Aufklärungsarbeit und Engagement die Planungen vorantrieben. „Der Verein hatte immer zwischen 30 und zirka 50 Mitgliedern, die den Gedanken unterstützt haben und teilweise miteinziehen wollten“, gewährte die Vereinsvorsitzende einen Blick hinter die Kulissen. Die nächste zu überwindende Hürde war die Suche nach einem geeigneten Grundstück. Nachdem sich mehrere Optionen, darunter Bahnhofsnähe, zerschlagen hatten, wurde nach langer Suche durch den Investor, dem Gemeinnützigen Siedlungswerk Frankfurt/Main, ein Grundstück in der Frankfurter Straße 8A gekauft. Die Grundsteinlegung erfolgte 2009. Das barrierefreie, nach den Wünschen der Gruppe von Architekt Wolfgang Ott (Kronberg) geplante Gebäude ist nach wie vor als Mietshaus im Bestand des Siedlungswerkes. Vor fast genau drei Jahren, Anfang Oktober 2011, zogen die ersten Bewohner in den Neubau ein. 13 Zwei- und Dreizimmerwohnungen zwischen 45 und 93 Quadratmetern stehen als Rückzugsmöglichkeit für die Bewohner zur Verfügung sowie ein großer Gemeinschaftsraum mit integrierter moderner Küche für gemeinschaftliche Aktivitäten und ein architektonisch attraktives Treppenhaus für die Begegnung der Bewohner oder sportliche Aktivitäten. Dazu ein Gästeapartment, Dachterrasse und Tiefgarage mit 24 Pkw-Stellplätzen für die Bewohner. Die „selbstgewählte Hausgemeinschaft“, bei der die Lebensform und das soziale Miteinander, vor allem durch die einzelnen Bewohner der Wohngruppe bestimmt wird, erfüllt das farbenfrohe Haus rege mit Leben. Zurzeit werden elf der 13 großzügigen Wohnungen von Mitgliedern der Seniorenhausgemeinschaft „Stadthaus Silberdisteln Kronberg“ bewohnt. Regelmäßig finden Treffen statt, um organisatorische Angelegenheiten zu besprechen. Ganz bewusst pflegen die Bewohner die Außenanlage selbst. „Die Wohngruppe setzt auf Selbstständigkeit, organisiert bei Bedarf jedoch gemeinsam oder individuell auch Hilfen von außen“, so Ilse Oppermann und ergänzte schmunzelnd: „Bequemer Service ist nicht vorgesehen, Füße hochlegen ist hier nicht.“

Mit Freude und Stolz blicken die Vereinsverantwortlichen auf das bisherige Ergebnis ihrer Arbeit. Gleichwohl besteht nach wie vor die Vision, bei genügendem Interesse unter Umständen ein zweites Wohnprojekt in Kronberg selbst oder der Umgebung zu realisieren. Weitere Informationen sind unter www.silberdisteln.de abrufbar. Darüber hinaus können Interessierte ihre Fragen zum Verein und Projekten per E-Mail an wohnprojekt[at]silberdisteln[dot]de richten.



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