Kronberg (pu) – Im Verlauf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) haben Erster Stadtrat Robert Siedler (parteilos) und die Leiterin des Fachbereichs Stadtentwicklung und Umwelt, Sandra Poschmann, die groben Eckdaten der Zeitschiene zur anstehenden Bebauung des Baufelds VI – „Schillergärten“, Gemarkung Kronberg, Teile der Flur 8 sowie Gemarkung Schönberg, Teile der Flur 3, skizziert.
In den letzten Tagen waren auf dem Baugelände schon erste Vorbereitungen im Gange. Nach aktuellem Stand der Dinge soll laut dem Baudezernenten Ende November/Anfang Dezember der Erdaushub für die Tiefgarage und die Keller der vorgesehenen sechs Gebäude beginnen. Man rechnet derzeit mit 400 Lkw-Ladungen Erde, die abtransportiert werden müssen. Die Lastkraftwagen fahren anfangs über die Ludwig-Sauer-Straße auf das Gelände und verlassen es über den Bahnhofsvorplatz, um möglichst einen reibungslosen Verlauf sicherzustellen. Im späteren Bauverlauf wird nur noch über die Ludwig-Sauer-Straße an- und abgefahren.
In Bezug auf das Lärm- und Verkehrsaufkommen muss während dieser Aushubphase, die voraussichtlich bis Ende März dauert, mit zwei bis drei Lkws in der Stunde gerechnet werden. Ab der Rohbauphase werden fünf bis sechs Lkw pro Tag dort erwartet. Ab diesem Zeitpunkt handele es sich nach den Worten Siedlers um eine „normale Lärmbelastung für die Anwohner, die man bei Baustellenverkehr hinnehmen muss.“ Für den Rohbau der Tiefgarage und der sechs Häuser ist der Zeitraum von Ende März 2019 bis etwa Mai festgelegt, daran schließt sich der technische Ausbau der Gebäude an, der etwa Mitte 2020 abgeschlossen sein soll. Dann starten bis etwa September die Arbeiten an den Außenanlagen, sodass man nach momentane Stand der Dinge von einer Fertigstellung bis Ende 2020 ausgeht. Der Start des Gewerbebaus ist derzeit für etwa Mitte 2020 angedacht. Wie Robert Siedler in diesem Zusammenhang unterstrich, könnte es aus logistischen Gründen noch erforderlich werden, diese grobe Zeitschiene an der einen oder anderen Stelle nachzujustieren.
Entwicklung
Die „Schillergärten“ sind bereits seit den 1960er-Jahren als Baufläche ausgewiesen. 2009 erfolgte ein erster Vorstoß zur dortigen Bebauung, der sich jedoch zerschlug, weil der damalige Interessent nicht der Eigentümer des Grundstücks war. 2014 hatte die Wilma Wohnen Süd GmbH das Grundstück erworben und erste Ideen zur Bebauung vorgestellt, die jedoch wegen erheblichen Widerstands aus den Reihen der Politik nachjustiert werden mussten. Die Stadtverordnetenversammlung beschloss schließlich am 11. Juni 2015 die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans. Gemäß der dazu formulierten Beschlussauflagen wurde im weiteren Verlauf eine moderierte Bürgerbeteiligung für die Baufelder V und VI durchgeführt, die den Kronbergern im Rahmen eines Workshops die Möglichkeit bot, sich mit Vorschlägen und Ideen einzubringen. Die Ergebnisse aus dem Prozess sowie mit dem Aufstellungsbeschluss formulierte Maßgaben zur baulichen Ausnutzung und Gestaltung des Baufeldes VI wie eine Höhenbegrenzung auf maximal zwei Vollgeschosse und einer Begrenzung der Geschossflächenzahl auf 0,55 wurden in die städtebauliche Konzeption aufgenommen. Während des Entwicklungsprozesses hatte darüber hinaus eine intensive Abstimmung von Varianten zwischen der Verwaltung und der Vorhabenträgerin stattgefunden. Der letztendlich entstandenen städtebaulichen Konzeption stimmte die Stadtverordnetenversammlung am 14. Juli 2016 zu, sodass auf dieser Grundlage der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans erarbeitet und öffentlich ausgelegt wurde. Endgültig grünes Licht für das Bauvorhaben gab das Parlament im April diesen Jahres mit den Stimmen der damaligen Koalition aus CDU, SPD und UBG.
Geplante Wohnbebauung
Die geplante Wohnbebauung mit sechs Gebäuden und 39 Wohneinheiten zielt darauf, dem dringenden Bedarf nach Wohnraum in Kronberg ein Stück weit gerecht zu werden. Die notwendigen Stellplätze werden in einer Tiefgarage hergestellt, wobei einige Besucherstellplätze oberirdisch angelegt sind. Die 2- bis 4- Zimmer Wohnungen mit barrierefreien Zugängen sind zwischen 74 und 212 Quadratmetern groß und verfügen über Balkone, Loggien, Terrassen oder große private Gartenanteile. Ein eigenes modernes Blockheizkraftwerk als Heizquelle ermöglicht die autonome Stromversorgung
Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes ist ferner eine wohngebietsverträgliche Büro- und Geschäftsbebauung mit einer Gesamt-Bruttogeschossfläche von etwa 2.000 Quadratmetern vorgesehen.
Sechs Gebäude mit 39 Wohneinheiten sollen den dringenden Wohnraumbedarf ein wenig mildern.
Grafiken: Architekt Ott/Wilma Wohnen Süd GmbH