Kronberg (kb) – „Das war ein wirklich aufschlussreicher Besuch im Museum der Malerkolonie Kronberg“, waren sich alle 15 Teilnehmer nach der Führung durch Robert Philippi, dem Vorsitzenden der Museumsgesellschaft dieses Hauses, einig.
Der Verein Aktives Kronberg hatte seine Mitglieder zur aktuellen Ausstellung „Kronberg – gestern und heute“ eingeladen und diese staunten nicht schlecht über die ungewohnten Perspektiven ihrer Stadt, die allein Dank Robert Philippis Geschichtswissen und seinen Ortskenntnissen erklärlich und zu verorten waren.
„Die direkte vergleichende Nebeneinanderstellung der städtebaulichen Situationen von gestern und heute ist nicht möglich. Das liegt nicht nur daran, dass sich Kronberg weiterentwickelt und zunehmend urbanisiert hat, sondern auch an der Tatsache, dass die Darstellungen der Künstler, hier aktiv in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, oft romantisch idealisierend waren. Die damaligen Positionen des Malers in der Landschaft sind heute gar nicht mehr einnehmbar, da sie zum Beispiel bebaut worden sind. Ein unaufhaltbarer Wandel also und das bis heute. Dieser Wandel ergibt sich zwangsläufig aus den sich verändernden wirtschaftlichen und soziokulturellen Bedingungen in Kronberg, verstärkt auch durch globale Veränderungen. Wir sind halt keine Insel!“ erläuterte Philippi.
Welche Blickwinkel und künstlerischen Schwerpunkte moderne Fotokünstler heute in Kronberg einnehmen, zeigt die ergänzende Ausstellung im gleichen Stockwerk des Malermuseums.
Die wunderschöne klare Fotografie von Andreas Malkmus ist so romantisch wie die früheren Aquarell- und Ölbilder der alten Meister, während Patricia Truchsess ihren künstlerischen Akzent durch die bewusste Verfremdung kleinerer historischer Bildmotive setzt und den Betrachter dazu bringt, „anders“ hinzuschauen oder ihn anregt, seine persönlichen Blickwinkel zu suchen. „Wir haben zum einen viel über Kronberg gelernt und zum anderen verstanden, dass nichts so beständig ist wie der Wandel, den wir nicht aufhalten können. Wir haben die Verantwortung für eine qualitätvolle Gestaltung unserer Stadt, damit sie auch in Zukunft lebenswert bleibt“, fasst Frank Lademann für alle Teilnehmer dieses Nachmittags zusammen und wirbt für den Besuch der Ausstellung.
Diese ist nur noch bis zum 27. Februar zu sehen, danach wandern die zum großen Teil von privat und exklusiv für diese Zeit zusammengestellten Werke wieder zurück zu ihren Besitzern.