Aktives Kronberg sieht „ein Recht auf Fortschritt“ am Bahnhof

Kronberg. – „Die Bürgerinnen und Bürger Kronbergs haben zu Recht die Erwartung, Informationen zu erhalten, wenn es um Belange geht, die sie direkt betreffen oder die von einer einigermaßen hohen Bedeutung für die Entwicklung ihrer Stadt und ihres Umfeldes sind“, findet der Verein Aktives Kronberg. Mit gutem Beispiel sei hierzu gerade kürzlich die Kronberg Academy vorangegangen. Sie hatte nicht nur auf ihrer Webseite über den Baufortschritt des Casals Forum informiert, sondern hatte auch eine Einladung an alle Vereine in Kronberg zur Besichtigung über die beiden Vereinsringe Kronberg und Oberhöchstadt adressiert, so berichtet Aktives Kronberg. Die Resonanz darauf sei groß, denn alle vier Termine seien ausgebucht gewesen.

„Durch die engagierten Erläuterungen von Raimund Trenkler konnten die Besucherinnen und Besucher die Komplexität des Konzertsaals und des Studienzentrums verstehen.“ Der Verein bemerkt dazu weiter: „Trotz aufwendigster Haus- und Klimatechnik, beeindruckender Maßnahmen zur Erzielung einer exzellenten Akustik und eines sauber ausgeführten Innenausbaus liegt die Errichtung des Gebäudekomplexes im geplanten Zeitrahmen. Und Anita Lenz, Mitglied im Vorstand des Vereins Aktives Kronberg, betont: „Wenn das Casals Forum in Kronberg Ende September 2022 eröffnet wird, schaut nicht nur die Musikwelt nach Kronberg, es werden auch Besucherinnen und Besucher von weit her in Kronberg – und vor allem am Kronberger Bahnhof – ankommen!“ Aktives Kronberg erklärt weiter: „Während nun Frederik Roth von der Real KG in seinem letzten Artikel im Kronberger Boten vom 28. April das ,Recht‘ auf Information der Bürgerinnen und Bürger zur Frage des zukünftigen Parkplatzangebotes bei der Eröffnung seines Bahnhofgebäudes detailliert und vehement einklagte, hoffen wir auf die Information, ob denn das Bahnhofsgebäude, das Herr Roth seit mindestens drei Jahren in seinem Besitz und in seiner Verantwortung hat, zur Eröffnung des Casals Forum in einem nutzbaren oder zumindest von außen vorzeigbaren Zustand sein wird, wenn ,alle Welt‘ nach Kronberg schaut oder gar kommt!“ Zurzeit sei, zumindest beim äußerlichen Erscheinungsbild des Gebäudes, kein Fortschritt für die Bürgerinnen und Bürger, die dort als Pendler täglich vorbeigehen, zu erkennen.

„Für eine Partei in Kronberg stand in der Vergangenheit bei ihrer Entscheidung besonders im Vordergrund, dass der jahrelange Verfall gestoppt und der vereinbarte Zeitplan zur Sanierung des Kronberger Bahnhofs auch eingehalten wird. Welcher Zeitplan gilt denn?“, fragt Vorstandsmitglied von Aktives Kronberg, Andrea Poerschke, in diesem Zusammenhang. „Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, Informationen darüber zu erhalten, wie und wann das Entrée Kronbergs, ,ihr‘ Bahnhof, fertiggestellt sein wird.“ Und was die vom Bahnhofseigentümer angesprochene Parkplatzproblematik betreffe, so gebe es bereits „eine Reihe von positiv abgestimmten und auch veröffentlichten Anträgen, die genau dies zum Thema haben“.

Aktives Kronberg bemerkt ferner, „dass keinem Gastronomen in der Altstadt Parkplätze für seine Gäste reserviert wurden, sie trotzdem, sicher auch dank guter Konzepte, erfolgreich sind. Für deren Gäste galt es bisher als zumutbar, den Weg vom Parkhaus am Berliner Platz in die Altstadt anzutreten.“ Poerschke betont außerdem: „Ob einer Nutzung der Tiefgaragen des Hotels oder des Casals Forums bauordnungsrechtlich Hürden gegenüberstehen, wie dies Herr Roth in seinem Artikel als Mutmaßung anstellt, ist sicher schnell geklärt. Ob die Tiefgarage der Wohnbebauung am Baufeld 5, wie politisch abgestimmt, auch einer baldigen öffentlichen Nutzung zur Verfügung steht, hängt jedoch davon ab, wie viele Studien, Prüfanträge und Ideenwettbewerbe noch vorgeschaltet werden. Wohnraum statt Parkraum bei etwa 1.000 Euro pro Quadratmeter pro Baugrund sei eine ebenso gesellschaftlich-soziale und daher legitime Forderung wie ein ausreichend großes und technisch innovatives Parkhaus in Kronberg Süd für Oberhöchstädter, Kronberger (Nord und Mitte!), Mammolshainer und Bad Sodener PKW-Fahrer, die zum Umsteigen in den ÖPNV ihr Glück zu oft und zu Lasten der Anwohner am Kronberger Bahnhof versuchen“, finden die Mitstreiter des Vereins Aktives Kronberg. Schon jetzt sei die von der Stadt seit Jahrzehnten teuer gepachtete Fläche mit oft über 120 Fahrzeugen an dieser Stelle überlastet und böte die Chance, Synergieeffekte auch mit den umliegenden Unternehmen zu schaffen, die bei der Stadt in der Vergangenheit Parkraumbedarf auf Mietbasis angemeldet hatten. Poerschke dazu: „Es gibt kein Recht auf Parkplätze für Jeden und Alle, aber es gibt ein Recht auf Fortschritt und auch eine Pflicht zum Umdenken und zu angepasstem Handeln, wenn sich die Rahmenbedingungen ändern. Das Bahnhofsareal mit seinen engen Straßen und Wohnanliegern, dem neuen Musikquartier, dem künftig erweiterten und barrierefreien Busbahnhof mit modernem Angebot für Umsteiger von Rad und E-Roller sollte nicht ausschließlich, aber vorrangig Fußgängern vorbehalten sein und nicht belastendem Parksuchverkehr.“ Poerschke abschließend: „Das tut auch dem sicher bald attraktiven Außengelände der Gastronomie und seinen Besuchern gut. Das wäre in Kronberg ein Fortschritt!“



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