Kronberg (hmz) – „Auf der Suche nach Blau“ betitelt der in Frankfurt geboreneKünstler Alexander Heil seine Ausstellung, die das Kulturamt des Hochtaunuskreises noch bis zum 27. Oktober auf der Kronberger Burg zeigt. Dieser eher zufällig entstandene Titel resultiere aus einer langen Schwarzphase und dem wachsenden Wunsch nach mehr Farbigkeit erklärt Heil, der zum vierten Mal Bronze- und Holzskulpturen in diesem Rahmen ausstellt. Sie tragen Namen wie „Die blaue Raumträumerin“ oder „Kugeliger Tagträumer.“ Der Traum - eine fast unendliche Inspirationsquelle, aus der Alexander Heil schöpfen kann. Edgar Allan Poe sagte: „Wer am Tag träumt, wird sich vieler Dinge bewusst, die dem entgehen, der nur nachts träumt.“ In Träumen wird alles zum Zeichen, nichts muss sein und bedeuten, als was und wie es erscheint. Sie konstruieren ihre eigene Wirklichkeit und können alles Erdenkliche überraschend zusammenfügen. Im Traum scheint es so, als wäre es vollkommen selbstverständlich, das eine mit etwas gänzlich anderem zu kombinieren, um damit etwas zu verstehen zu geben. Alexander Heils Holzskulpturen, deren tiefe Kerben symbolisch den Raum öffnen, ob für Träume oder die eigene Entwicklung und Entfaltung, setzen diese Möglichkeiten in der Art und Weise ihrer Bewegung fort. Alexander Heil verwendet nur für bestimmte Figuren die blaue Farbe, da Blau nicht nur als maskuline Farbe gilt, sondern auch mit einer sanften, beruhigenden und mitfühlenden Ausstrahlung assoziiert wird und Beständigkeit darstellt. Die Farbe Blau war die der Romantik und Paul Gauguin kontrastierte häufig seine exotischen Schönheiten mit blauen Einrahmungen und Hintergründen, wohl wissend, dass keine andere Farbe die Sehnsucht, die melancholische Suche nach der Erfüllung von Träumen weckt.
Naturverbundenheit
Die Laudatio hielt der Kreisbeigeordnete Dr. Frank Ausbüttel, der die Naturverbundenheit des Künstlers betonte, der über den Beruf als Landschaftsarchitekt den Weg in die Kunst gefunden habe. Er sei weit gereist und habe seine Ateliers in vielen Städten gehabt, jemand, der sein Handwerk verstehe und mit Axt und Beitel umgehen könne. Mittlerweile arbeite er intensiv mit nationalen und internationalen Künstlern zusammen. Im Gespräch mit der Kuratorin Stefanie Hubbard-Ford gab Heil einen Blick auf die Entstehung eines tiefblauen Holzschnitts frei, „der als Druckplatte sehr viel spannender als das gedruckte Ergebnis auf der Leinwand gewesen ist und so zum Ausstellungsstück wurde.“ Sein Wunsch: „Das nicht Sichtbare sichtbar zu machen.“ Für die vielen Gäste im Liselotte und Klaus Rheinberger Saal wurde diese Vision durch eine mit Video aufgenommene Kristall-Installation nachvollziehbar.
Arbeitsweise
Die Arbeitsweise von Alexander Heil lässt sich in einem Werkbuch nachlesen: Stets mit einem Skizzenbuch in der Hand, sitze er oft in Berlin in einem Café. Beobachtete Momente halte er als Skizze fest und wenn er dann wieder in seinem wilden Kastanienwald in den Bergen des Tessins unterwegs sei, suche er die passenden Stämme für die entsprechende Idee. In diesem Spannungsfeld zwischen Großstadt und wilder Natur entstünden seine Kunstwerke. Durch spezielle, zeitintensive Patinierungen würden die Hölzer oft die Anmut uralter Gebrauchsobjekte erhalten. Die schwarze Färbung der Hölzer entstehe durch eine Reaktion mit einem Metall, nach einer geheimen Rezeptur. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind mittwochs bis samstags von 13 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags von 11 bis 18 Uhr.
NICHT FÜR DIE KORREKTUR:
Im Vordergrund der „Tagträumer“.
Auf Bild zwei sind Stefanie Hubbard-Ford und Alexander Heil.
Kannst du von den beiden bitte (wenn überhaupt) den Ausschnitt nehmen? Die junge Dame stand nur daneben.
Die Holz- und Bronzeskulpturen stießen bei den Gästen auf großes Interesse. Fotos: Muth-Ziebe
ich weiß nun, wer die junge Frau neben Stefanie Hubbard-Ford und Alexander Heil ist. Sie heißt Emily und ist die ältesten Tochter der Kuratorin. Falls du das Foto mitnimmst.