Die Altkönigschule lässt es „krachen“ – Einschulungsfeier im Eineinhalbstundentakt

Böllerschüsse und Elefantenzahnpasta – diese beiden Nachwuchschemiker*innen der AKS genossen die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Foto: Westenberger

Kronberg (mw) – Es war die erste Einschulungsfeier von Fünftklässlern an der Altkönigschule unter Corona-Bedingungen. Für die Schulleitung bedeutete das, parallel zur Vorbereitung des „Regelbetriebs unter Corona-Bedingungen“ mit einer Fülle von Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln, einen immensen organisatorischen und zeitlichen Mehraufwand. Für Eltern und Schüler der acht Eingangsklassen an der Altkönigschule allerdings waren die Regeln mit Maskenpflicht und mit Abstand voneinander platzierten Familien bereits nichts Ungewöhnliches mehr. Maske auf, Hände desinfizieren, sich mit Abstand begrüßen, Adressen notieren, hinsetzen, Maske ab. Das ist die neue Normalität. Auch wenn jeder darauf hofft, dass diese Maßnahmen uns nicht für Jahre begleiten werden. Dafür schaut man sich inzwischen zur Begrüßung direkt in die Augen und schwitzt mitunter hinter der Maske, wenn es mit der Wiedererkennung aufgrund der nicht sichtbaren Gesichtsmimik das eine oder andere Mal hapert. Ein Vorteil der achtmal durchgeführten Einschulungsfeier (Montag jeweils vier und Dienstag jeweils vier Klassen) war jedoch nicht von der Hand zu weisen: Die aufgeregten Fünftklässler mussten nicht über zwei Stunden auf ihren Stühlen ausharren und unzählige Namen hören, bevor ihrer endlich aufgerufen wurde, wie alle ihre Vorgänger, sondern sie konnten sich auf die Worte der Redner, die viele gute Wünsche und Tipps für den neuen Schulabschnitt im Gepäck hatten, und das Musikstück der Jungstudentin am Piano, Ensoul Park, konzentrieren, da die Einschulungsfeier nur knapp eine Stunde dauerte. Und das, obwohl die 5FC der Altkönigschule, die am Dienstag um 9.30 Uhr eingeschult wurde, als Einzige sogar hohen Besuch hatte.

Optimale Lernbedingungen

Zu Gast war der Hessische Minister des Inneren und für Sport, Peter Beuth (CDU), der wie seine Kollegen zurzeit in den Schulen unterwegs ist, um, wie er sich ausdrückte, „aufmerksam zu machen auf die Verantwortung“, die alle am Schulbetrieb Beteiligten, Schulleitung, Lehrer, Schüler, aber auch die Eltern gemeinsam dafür tragen, dass der „innere Schulbetrieb“ gelingt. Die äußeren Bedingungen hierfür seien in Kronberg, allein in Form der Voraussetzungen, die das Schulgebäude biete, bestens. Aber auch die Form der Einschulungsfeier zeige, dass man sich hier um die Schüler keine Sorgen machen müsse. „Solche Bedingungen finden Sie nicht an jeder Ecke“, befand er. Nun ginge es darum, dass Lehrer wie auch Schüler diese guten Bedingungen auch nutzen. „Denn Bildung ist Voraussetzung für Euren weiteren Lebensweg, für Eure Möglichkeiten, die Ihr später auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt haben werdet“, wandte er sich direkt an die Schülerinnen und Schüler. „Wenn Ihr die Schule annehmt, Euch auf die Themen und Fächer einlasst und fleißig lernt, habt Ihr hier optimale Bedingungen für Euren weiteren Lebensweg“, erklärte er ihnen.

Beuth lenkte sein Augenmerk weiter auf die Lehrkräfte und dankte ihnen zunächst für ihren Einsatz in den vergangenen Monaten. Sie hätten und würden derzeit, bedingt durch Corona, vieles mehr leisten, was keine Selbstverständlichkeit sei. „Und ich weiß, dass sie sich für Euch engagieren, denn sie wissen um ihre Verantwortung“, sprach er zu den Schülern und wünschte den Lehrern im gleichen Atemzug Glück für ihren Auftrag. Und das nicht, ohne sie daran zu erinnern, dass sie von den Eltern das Kostbarste anvertraut bekommen hätten, was diese hätten – nämlich ihre Kinder. „Aber das wissen Sie ja“, so Beuth, der noch für jede Schülerin und jeden Schüler im Gepäck als kleines Geschenk einen Turnsack mitgebracht hatte und auch nicht vergaß, die Eltern anzusprechen: „Der Schulbetrieb lebt von engagierten Eltern, und sei es nur, dass sie sich bei einer Veranstaltung helfend einbringen oder einen Kuchen backen“, sagte Beuth.

„Seid aktiv und neugierig!“

Schulleiter Martin Peppler, der den Minister für Inneres und Sport sowie die weiteren Gäste, Christine Stanzel vom Staatlichen Schulamt sowie die Bürgermeister von Steinbach und Kronberg, Steffen Bonk und Klaus Temmen, willkommen hieß, riet den neuen Fünftklässlern, sich aktiv einzubringen und neugierig zu sein. Dass sie aufgeregt seien, sei ein gutes Zeichen, erklärte er ihnen, denn es zeige, dass sie sich Fragen stellten bezüglich ihres neuen Schulabschnitts. Zugleich gab Peppler ihnen Tipps, wo sie sich bei Fragen hinwenden können und ermutigte sie dazu, sich Hilfe zu holen, wenn sie etwas nicht verstehen würden. „Lernt regelmäßig, plant Euch täglich genügend Zeit für die Hausaufgaben und holt Euch zusätzliche Hilfen, beispielsweise bieten wir Lernhilfe von Schülern für Schüler an“, riet er ihnen, bevor er den Klassenlehrern und ihren neuen Schülern „einen schönen Tag“ wünschte.

Mit dem Herzen sehen

Jakob Friedrichs von der Schulsozialarbeit, der die Fünftklässler und ihre Eltern begrüßte, machte ihnen Mut, dass sie die neuen Herausforderungen alle bestehen würden, auch wenn sie seit heute zunächst mal wieder „die Kleinsten“ seien. Friedrichs sprach von einem neuen Abenteuer für die Fünftklässler, das mit Hoffnung, Vertrauen, vor allem aber Beziehungen gut zu bestehen sei. „Ohne Freundschaften kriegt man echt nichts hin in dieser Welt, aber das habt ihr bestimmt schon längst bemerkt“, wandte er sich direkt an die jungen Schülerinnen und Schüler und lud sie ein, den Lehrern zu vertrauen, dass sie auf ihrer Seite ständen und ermutigte sie, ihre Klassenkameraden aufmerksam kennenzulernen. Und wenn es doch mal ein Problem gäbe, sollten sie sich ein Herz nehmen und ins „RATHAUS“ kommen, wo er und seine Kollegen immer ein offenes Ohr für sie haben und mit ihren Problemen vertrauensvoll umgehen. Friedrichs lud die Fünftklässler auf ihrem neuen Weg dazu ein, sich Zeit zu nehmen, „mit dem Herzen zu sehen“. Denn dann würden Hoffnung, Liebe, Glaube und Vertrauen als wichtige, aber zunächst unsichtbare Dinge in ihren positiven Auswirkungen um sie herum sichtbar. Und wie in der Geschichte des Propheten Elisa, der seinem Freund in einer schwierigen Situation voller Hindernisse die Angst nahm, indem er ihm zeigte, dass sie nicht allein waren, wünschte er den Schülern einen achtsamen und aufmerksamen und hilfsbereiten Umgang miteinander. Mit Hoffnung im Herzen und mit anderen gemeinsam sei das neue Abenteuer gut zu bestehen.

Auch vonseiten der Unterstufenleiterin Susanne Starey gab es mutmachende Worte, sich bei Fragen oder Problemen nicht zu scheuen, Rat zu suchen und in ihrem Büro im Campus C vorbeizuschauen. Zur Auflockerung der kleinen Feier ließ sie zwei Schüler aus dem Mint-Lehrer-Nachwuchsförderprogramm auf die Bühne treten, die es mittels dargebotener Chemie-Experimente innerhalb drei Minuten schafften, „Elefantenzahnpasta“ in rauen Mengen herzustellen und es mittels Luftballon und Feuerzeug am Einschulungstag einmal so richtig krachen zu lassen. Nach diesem, wie sie fand,0 ganz „wunderbaren Knall“ wünschte sie den Schülern, Lehrern und Eltern trotz der derzeit geltenden Abstandsregeln, dass „wir in eine fröhliche Zeit miteinander gehen“. Abschließend wurden die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5Fc zu ihren beiden Klassenlehrerinnen Christine Specht und Anja Mechler nach gängiger Tradition auf die Bühne gebeten, bevor es für die erste Kennenlernstunde in die neue Schulklasse ging.

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