Kronberg
(hmz) – Nach drei Jahren geduldigen Wartens war es am Wochenende endlich wieder so weit: Die Kronberger und Kronbergerinnen konnten ihren Weihnachtsmarkt in ausgelassener Stimmung genießen. Und das war ein ganz besonderer, denn der Kronberger Weihnachtsmarkt hat zum 50. Mal stattgefunden. In der Altstadt, entlang der Katharinenstraße und auf der Burg brachten die Auslagen und Angebote der rund 100 Stände die Augen der kleinen und großen Besucher und Besucherinnen zum Leuchten und sorgten dafür, dass kein kulinarischer Wunsch offen blieb. Weder Kälte noch trübes Wetter hielten zahlreiche Gäste davon ab, sich in den schmalen Gassen zu tummeln und sich von der allseits herrschenden fröhlichen Vorweihnachtsstimmung anstecken zu lassen. Neben einer großen Vielfalt an Speisen und Getränken, deren Düfte an die Stände lockten, wurde auch unterschiedlichstes Kunsthandwerk angeboten, das sich nicht nur zum Verschenken, sondern auch zum sich selber Beschenken bestens eignete. Viele liebevoll aus Holz, Filz, Glas, Zinn, Stoff, Wachs und weiteren Materialien hergestellte Unikate gingen über die Verkaufstische der kleinen Holzhütten. Neben den zahlreichen Kronberger Vereinen, die einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt hatten, darunter zum Beispiel neu dabei der Geschichtsverein Kronberg und der Leo-Club Kronberg-Taunus, gab es auch einige Einzelpersonen, die liebevoll hergestellte „Homemade Produkte“ angeboten haben. Als besonderes Highlight sorgten die „Walking Santas“ am Sonntag für die musikalische Untermalung des Weihnachtsmarktes.
„Ich freue mich sehr, dass der Weihnachtsmarkt dieses Jahr wieder stattfinden kann. Ich hatte letztes Jahr schon vieles vorbereitet, als der Markt dann leider doch wieder abgesagt werden musste. Bei meinen Aussteller-Kollegen und -Kolleginnen war es ähnlich. Das Jahr konnte ich aber gut nutzen, um mein Sortiment zu erweitern“, erzählte beispielsweise Simone Theiss, die in ihrem Stand selbst gemachte Windlichter aus Beton, Weihnachtskarten, Ohrringe und weitere kleine DIY-Artikel angeboten hat.
Seinen Ursprung hat der Kronberger Weihnachtsmarkt im Jahr 1971, als ihn Alois Musolf, ein pensionierter Vize-Landrat aus Salzgitter, der seinen Ruhestand in Schönberg verbracht hat, gründete. Damals bestand der Markt noch aus 21 kleinen Zelten einer Frankfurter Verleihfirma. Musolf war Vorsitzender des Verkehrsvereins, als unter anderem Horst Görner, Hanna Feldmann und Horst Neugebauer in dessen Vorstand waren. Letzterer übernahm mit seinem Amtsantritt als Leiter des Verkehrs- und Kulturamtes im Jahr 1975 auch die Betreuung des Weihnachtsmarktes, der in den darauffolgenden Jahren stetig wuchs.
Zudem wurden die Zelte bald durch schmucke Holzhütten ersetzt. „In den Anfangsjahren fuhr noch St. Nikolaus mit einer Pferdekutsche über den Markt, flankiert von zwei Engelchen. Ich habe das gerne gemacht“, erinnert sich der „Vater der Märkte“, Horst Neugebauer. Aus Sicherheitsgründen habe diese Tradition eingestellt werden müssen. St. Nikolaus kam dann zu Fuß, begleitet von den „Sieben Zwergen“, die die 1. Kronberger Laienspielschar ausstaffiert hatte.
Den Nikolaus gibt es auch weiterhin – allerdings ohne Begleitung, und Süßigkeiten werden nach wie vor verteilt. Übrigens: Horst Neugebauer war 50 Jahre lang selber der „Nikolaus“ in den städtischen Kindergärten. Nach der langen Pause für den Weihnachtsmarkt hat sich gezeigt, wie gerne diese Attraktion in der Altstadt besucht wird. Kein Wunder, dass die Vorfreude auf den 51. Kronberger Weihnachtsmarkt schon jetzt beginnt.
Simone Theiss und ihr fleißiger Helfer Yannik.
Foto: Privat