Der Beruf des Dachdeckers gehört zu den ältesten der Welt, da es für Menschen immer schon essenziell war, neben Essen und Trinken ein Dach über dem Kopf zu haben und damit eine behagliche Behausung, die vor Witterungseinflüssen schützt. Doch mittlerweile reiht der Dachdecker nicht mehr nur Ziegel an Ziegel, er muss noch ganz andere Aufgaben bewältigen. Das Dach wird nämlich immer mehr zur Stromquelle. Das „Fegerdach“ ist seit dem Jahr 1927 ein Familienunternehmen, gegründet von Wilhelm Weidmann, das mittlerweile in der vierten Generation von Moritz Feger weitergeführt wird (Weidmann & Feger). Heinz Feger ist als ehemaliger Stadtbrandinspektor noch vielen ein Begriff, er übergab den Betrieb an seinen Sohn Manfred und der wiederum an seinen Sohn Moritz Feger, der seit dem Jahr 2008 die Geschäfte führt. Er kooperiert dabei mit seinem Bruder Maximilian, der ein Unternehmen für Energieberatung (Firma Helvia) hat.
Seine eigene Ausbildung hat Feger bewusst nicht im elterlichen Betrieb gemacht, um etwaige Vorteile für sich auszuschließen. Weidmann & Feger hat derzeit sechs Auszubildende. Das Unternehmen hat sich weit in die Region hinein einen Namen gemacht. „Dieser über die Jahrzehnte gewachsene Ruf ist für uns auch Verpflichtung. Gute Arbeit, ein eingespieltes Team und viel Erfahrung sind die wichtigsten Vorteile, die wir unseren Kunden aus dieser Tradition heraus anbieten können. Für diese stehen wir als regionaler Familienbetrieb auch tagtäglich und bei jedem einzelnen Auftrag mit unserem Namen“, betont Moritz Feger. Zuletzt übrigens bei der Dachsanierung des Kronberger Bahnhofs. „Fegerdach“ setze im Dachdecker-Handwerk, in dem es wesentlich auf Langlebigkeit und Zuverlässigkeit ankomme, auf genau diese Tugenden. „Tugenden, die uns auch unseren guten Namen bei den Kunden eingebracht haben“, so Feger.
Das Leistungsspektrum ist groß. Angeboten wird alles rund um die moderne Dachdeckerarbeit, vom Dachneubau und -ausbau über Fassaden und Abdichtungen bis hin zu Dachterrassen, Solartechnik oder Energiesparmaßnahmen. „Leistungen, die wir durch ein eigenes Team von rund 30 Fachleuten selbst erbringen oder die wir durch ein breites Netzwerk mit anderen Firmen organisieren.“ Der Traditionsberuf befindet sich also im Wandel – vor 50 Jahren kannte noch niemand die Möglichkeit, auf dem Dach Strom zu erzeugen und somit sein eigenes kleines Kraftwerk auf dem Haus zu haben. Es ist also ein Beruf mit großer Zukunft, der zwar körperlichen Einsatz abverlange, aber auch ein Verständnis von technischen Zusammenhängen. Fachleute, die sehr gefragt sein werden. „Das Handwerk steht wie kaum etwas anderes für Nachhaltigkeit, und bei uns werden die Vorgaben aus Politik und Wirtschaft in die Praxis umgesetzt, sonst würde es nicht funktionieren. Das ist mit ein Grund, warum der Betrieb bei den „Taunus Klimatagen“ 2023 dabei sein wird (Samstag 30. September, 11 bis 15 Uhr, Grüner Weg 2, Kronberg). Dabei dreht sich alles um die Themen Klimaschutz, Klimaanpassung und Nachhaltigkeit. Die Aktionswoche wird organisiert von den Kommunen Friedrichsdorf, Königstein, Kronberg und Oberursel sowie dem Hochtaunuskreis.
Die Gründe für junge Menschen, bei ihrer Berufswahl auch diese Perspektiven im Blick zu haben. „Wir bieten ein familiäres und verbindliches Umfeld an und sind darauf bedacht, dass unsere Mitarbeitenden genügend Freizeit haben. Und wir können unser Lohnniveau halten.“ Wer würde nicht gerne mal anderen auf‘s Dach steigen? Dachdecker dürfen das – ohne damit einen Streit zu riskieren. Und jeder, der ein Haus baut oder bauen lässt, ist auf diesen Beruf angewiesen, wenn er ein Dach über dem Kopf haben will.