Feuerwehr scheint neuem Standort wohl einen großen Schritt näher zu kommen

Es gab viel Lob und Anerkennung für diejenigen, die sich seit vielen Jahren engagieren. Einige davon inzwischen seit Jahrzehnten. Dafür wurden sie mit besonderen Auszeichnungen geehrt. Fotos: Muth-Ziebe

Kronberg (hmz) – Aktuell sieht es so aus, als ob die Standortfrage für den Neubau eines modernen und technisch zweckmäßigen Feuerwehrhauses nicht nur schnell, sondern auch gut und vor allem im Einvernehmen mit den politischen Gremien, der Stadtverwaltung und schließlich auch mit dem Feuerwehrvorstand geklärt wird. Bürgermeister Christoph König hatte bereits zuvor im Rahmen des Neujahrsempfangs von konstruktiven Gesprächen zwischen einem Grundstückseigentümer und der Verwaltung gesprochen.

Nun betonte er während der Jahreshauptversammlung der Kronberger Feuerwehr nochmals „die intensiven Gespräche, die ein schnelles Ergebnis möglich machen könnten“. Der Magistrat und die Fraktionsvorsitzenden seien bereits informiert worden und es gebe „eine deutliche Unterstützung aus der Politik. Wir können relativ kurzfristig ein Ergebnis erwarten“. Allerdings: „Wir brauchen sehr viel Geld.“ Um welches Grundstück es sich dabei konkret handelt, ließ der Verwaltungschef offen, „um die Gespräche im Vorfeld nicht zu gefährden und sie, wenn sie öffentlich gemacht würden, auf den letzten Metern nicht zu zerreden“.

Langes Tauziehen

Damit dürften das lange Tauziehen und die Suche nach einem geeigneten Grundstück in die Endrunde gehen. „Bürgermeister König und die Stadtverwaltung haben wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Feuerwehr-Neubau endlich Wirklichkeit werden zu lassen“, lobte Stadtbrandinspektor Thorsten Nuhn. Das sah bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren Kronberg und Oberhöchstadt im November letzten Jahres noch ganz anders aus. Da beklagte Nuhn, dass seit dem Jahr 2020 gemeinsam mit der Stadtverwaltung und einem beauftragten Ingenieurbüro an einer Machbarkeitsstudie gearbeitet werde, um den genauen Platzbedarf zu ermitteln und entsprechende Lösungen zu finden. Er hielt die Ergebnisse seinerzeit für „ernüchternd“, weil die vorliegende Berechnung der Hilfsfrist deutliche Mängel aufweise. Sowohl das beauftragte Ingenieurbüro als auch die Abteilung für Stadtentwicklung hätten für die Erstellung des Bebauungsplans von mehreren Jahren gesprochen. Da hat sich das Blatt wohl gewendet.

Fördermittel möglich

Und noch eine gute Nachricht, sie kam vom stellvertretenden Kreisbrandinspektor Lars Benndorf: „Ich finde es spannend zu hören, dass es in Sachen Feuerwehrhäuser vorangeht. Kronberg ist ein Ausbildungsstandort, da könnten Fördermittel generiert werden.“ Die Stadt Kronberg steht seit langem unter Druck, denn für den Stand der Technik und den sicheren Betrieb von Feuerwehrhäusern ist die Kommune als Trägerin der Feuerwehr verantwortlich. Zudem für den Schutz der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute, für die bestimmte Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung sowie die Unfallverhütungsvorschriften gelten. Gesetzliche Auflagen und Vorgaben konnten in dem jetzigen Standort in der Heinrich-Winter-Straße nicht mehr umfänglich erfüllt werden.

Der Feuerwehrdienst unterscheidet sich grundlegend von anderen Tätigkeiten in einer Kommune. Zum einen sind die „Beschäftigten“ der Freiwilligen Feuerwehr in der Regel Ehrenamtliche, zum anderen sind mit dem Einsatzdienst sehr hohe physische und psychische Belastungen verbunden. Das wurde wiederholt deutlich, als Wehrführer Philipp Milberg seinen Jahresbericht 2024 vorlas: 229-mal rückte die Feuerwehr aus und sie leistete insgesamt 2.594 Stunden im Einsatz- und Übungsdienst sowie 187 weitere für Brandsicherheitsdienste bei zwölf Großveranstaltungen.

Er erinnerte nochmals an den Großbrand in der Lagerhalle des Baustoffhandels Schulte Mitte Oktober letzten Jahres und daran, dass 27 Personen mit Mitteln der Feuerwehr aus zum Teil lebensbedrohlichen Situationen gerettet beziehungsweise befreit werden konnten, in fünf Fällen sei jedoch jede Hilfe zu spät gekommen. Das 150-jährige Jubiläum und das Festwochenende waren das zentrale Ereignis im vergangenen Jahr, da zog Milberg nochmals ein positives Resümee. Inzwischen konnte die Feuerwehr auch ihre neu entwickelte Homepage aufschalten.

Jugendfeuerwehrwart Nico Weber, Kinderfeuerwehrwart Dominik Höhn und Peter-Mario Hänsch (Vertreter der Ehren- und Altersabteilung) setzten die Berichterstattung fort. Hänsch wie auch Philipp Milberg werden aus persönlichen und organisatorischen Gründen für eine Wiederwahl im Jahr 2026 nicht mehr zur Verfügung stehen.

Ehrungen und Beförderungen

Es gehört zur guten Tradition der Feuerwehr, verdiente und langjährige Mitglieder zu befördern oder zu ehren. Befördert wurden Patrick Ebert, Philipp Götz, Robin Hagemann, Jannik Hummel, Ben Leitschuh, Stefan Schmitt, Vincent Bewersdorf, Adrian Krieger und Louis Schröder, der auch zum Kassenprüfer gewählt wurde. Geehrt wurden: Philipp Milberg, Daniel Otto, Christian Sittinger, Michael Henkel, Paul Jochmann jun., Marcus Steeb, Philipp Herke, Adrian Krieger, Nico Weber, Christian Bettenbühl und Stephan Horz. Das, was Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoch betonte, sprach der Wehr wohl aus dem Herzen: „Ich wünsche allen ein nicht so einsatzreiches Jahr und hoffe, dass alle gesund und wohlbehalten von ihren Einsätzen zurückkehren.“

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