Mit den Bravour-Variationen für die G-Seite von Niccolò Paganini ging das Frühlingskonzert des Feuermann Konservatoriums in der Rotunde des Gymnasiums Oberursel zuende.
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Kronberg/Oberursel (pf) – Das Frühlingskonzert des Emanuel Feuermann Konservatoriums fand am Mittwochabend vergangener Woche erstmals in der Rotunde des Gymnasiums Oberursel statt. Die Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und 19 Jahren traten nicht nur als Solisten mit und ohne Klavierbegleitung auf, sondern auch als Duo, Trio, Quartett und Streichorchester mit und ohne Solisten, so dass das Publikum ein ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Programm genießen konnte.
Denn dass die Schülerinnen und Schüler des Emanuel Feuermann Konservatoriums auf sehr hohem Niveau musizieren, haben sie erst kürzlich wieder beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ und bei ihren Grades-Prüfungen bewiesen. Alle 19 jungen Streicherinnen und Streicher bestanden ihre Prüfungen, 14 von ihnen mit der höchsten Bewertungsnote „with distinction“, berichtete Cello-Dozent Erik Richter bei der Begrüßung der Gäste. Er ist gemeinsam mit Violin-Dozentin Annette Ziegler künstlerischer Leiter des Konservatoriums. Bei den Wettbewerben von „Jugend musiziert“ in Frankfurt, Wiesbaden und Gießen gewannen alle sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen ersten Preis. Sechs von ihnen wurden zum nächsten Wettbewerb weitergeleitet, der Ende März im hessischen Schlitz stattfindet. Die siebte Teilnehmerin muss noch warten: Sie ist mit acht Jahren noch zu jung für die weiterführenden Wettbewerbe. Dass auch die Kleinsten, die „Streichhölzer“, schon hervorragend miteinander musizieren, bewiesen sie unter der Leitung von Cello-Dozentin Almuth Loyal mit dem Stück „Fiddle, Fiddle, Fiddle“ des amerikanischen Komponisten und Musikpädagogen Robert S. Frost, das sie zum Auftakt des Frühlingskonzerts spielten. Clara Rösner, Violoncello, interpretierte danach die Gavotte op. 67 Nr. 2 von David Popper, Carlotta-Marie Kunz, Violine, das Stück „The boy Paganini“ von Edward Mollenhauer und der Cellist Konstantin Farnung, am Flügel begleitet von seinem Vater Thorsten Farnung, ein Lied von Sergei Rachmaninov.
Die 13-jährige Amelie Reinhardt, Violine, und der zwölfjährige Pablo Camba Di Gregorio, Violoncello hatten das Duo Nr. 1 in B-Dur von Alessandro Rolla einstudiert und der Geiger Takumi Pappel „Danse macabre“ von Camille Saint-Saëns. Pablo Camba Di Gregorio trug danach der Scherzo D-Dur op. 12 Nr. 2 von Daniël van Goens vor, mit dem er auch beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ erfolgreich war.
Amelie Reinhardt war die Solo-Geigerin beim folgenden Adagio aus Joseph Haydns Violinkonzert C-Dur. Ihr Streichorchester bestand aus den Geigerinnen Isabell Caroline Horn, Pauline Kaltenbach, Lily Aimée Veltern, Sanuel Körber und Nathalie Reinhardt sowie aus Nicole Baltzer, Marie Laetitia Braun und Pablo Camba Di Gregorio, Violoncello. Mit dem Quartett für vier Violinen der polnischen Komponistin Grazyna Bacewicz, interpretiert von Isabell Caroline Horn, Nathalie Reinhardt, Samuel Körber und Lily Aimée Velten, endete der ersten Teil des Frühlingskonzerts.
Nach der Pause spielten die Geigerinnen Lily Aimée Velten und Tamina Buhl gemeinsam mit der Cellistin Hanna Wörner das Allegro aus Antonio Vivaldis Konzert d-Moll op. 3 Nr. 11. Pauline Kaltenbach hatte den Satz Allegro moderato aus Joseph Haydns Violinkonzert G-Dur einstudiert, die Cellistin Marie Laetitia Braun die Polonaise de concert op. 14 von David Popper und die Geigerin Nathalie Reinhardt aus den 24 Präludien op. 34 von Dmitri Schostakowitsch die Nummern 10, 15, 18, 21 und 24. Den Satz Notturno aus dem Divertimento für Violoncello solo von Krzysztof Penderecki trug Thomas Walter vor und Isabell Caroline Horn den Satz Allegro molto e con brio aus dem Violinkonzert C-Dur op. 48 des russischen Komponisten Dmitri Kabalewski.
Mit Niccolò Paganinis virtuosen Bravour-Variationen für die G-Seite aus der Moses Fantasie brillierte zum Abschluss des Frühlingskonzerts Lily Aimée Velten als Geigen-Solistin. Begleitet wurde sie von einem Streichersemble mit Isabell Caroline Horn, Pauline Kaltenbach, Amelie Reinhard, Samuel Körber und Nathalie Reinhard, Violine, und Nicole Maltzer, Marie Laetitia Braun und Pablo Camba Di Gregorio, Violoncello.
Mit langanhaltendem Beifall und kleinen Geschenken bedankten sich Publikum und Beate Rüskamp vom Feuermann Konservatorium bei allen jungen Künstlerinnen und Künstlern, bei Geigen-Dozentin Annette Ziegler und Cello-Dozent Erik Richter sowie bei der Pianistin Tomoko Ichinose, die wieder einmal einfühlsame Begleiterin der jungen Künstlerinnen und Künstler war.