Großes Interesse am Ehrenamtstag Wer kommt wieder und hilft mit?

Die Sonne meinte es gut mit den Burggästen und mit den drei Kronberger Musikern (mit Sonnenhüten im Hintergrund), die zum Auftakt der Sonntagsmatinee und anlässlich des Ehrenamtstag im Burghof irische Weisen anstimmten. Dazu gab es Sekt und frischen Erdbeerkuchen und viele strahlende Gesichter, allein der Tatsache geschuldet, dass größere Treffen mit Musik endlich wieder möglich sind. Fotos: Westenberger

K
ronberg (mw) – „Wer hat Lust mitzumachen?“, lautete das Motto zum Ehrenamtstag auf der Burg. Die Burgaktiven hatten sich im Burghof und Prinzengarten nach Arbeitsgruppen aufgeteilt und informierten vergangenen Sonntag alle interessierten Burggäste über die Möglichkeiten, auf der Burg ehrenamtlich tätig zu werden. Vielen der zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die an diesem Tag keinen Eintritt zahlen mussten, war gar nicht bewusst, dass auf der Burg Kronberg größtenteils ehrenamtlich gearbeitet wird. Seit 1994 ist die Burg Eigentum der gemeinnützigen Stiftung Burg Kronberg im Taunus. Bei einem Rundgang über das abwechslungsreiche Burggelände mit Unterburg, Oberburg, Mittelburg, Prinzengarten und Eibenhain wurde den Besuchern schnell klar: Für Naturliebhaber gibt es auf dem Burghügel viele wunderschöne Flecken, die gepflegt werden wollen. Dazu ein Stadt- und Burgmuseum und drei Säle, die bespielt werden können. Aktuell sind in einem der Säle neue Werke der Frankfurter Künstlerin Hilda Kleyn zu sehen. Und all das steckt in einer romantischen, größtenteils erhaltenen Burganlage, dessen Geschichte etwa Mitte des 12. Jahrhundert begann und auch nach umfassender Restaurierung bautechnisch immer wieder neue Aufgaben zwecks Erhaltung der historischen Mauern mit sich bringen wird.

Es gibt also auf der Burg viel zu tun und das Ziel des Ehrenamtstages, wie es die Vorstandssprecherin des Burgvereins und der Burgstiftung, Martha Ried, zur Begrüßung erläuterte, ist, weitere Bürger für die Burg-Aktivitäten zu gewinnen, denn „eigentlich können alle Arbeitskreise auf der Burg Unterstützung gebrauchen“. Das passende Ehrenamt zu finden, um in wunderschöner Umgebung und mit Gleichgesinnten etwas für die „Bürgerburg“ zu leisten, ist gar nicht schwierig, denn die Arbeitskreise sind so vielfältig wie die Interessen der Aktiven.

Wer gerne unter Menschen ist und Events organisiert, ist im Arbeitskreis Veranstaltungen gut aufgehoben. Der Arbeitskreis Museum lebt von Menschen, die geschichtsinteressiert sind und ihr Wissen gerne weitergeben möchten. Auch die Tätigkeiten im Kassenhäuschen gehören in diesen Arbeitsbereich. Wer sich im Außengelände mitten in freier Natur betätigen möchte, der kann das auf 18.000 Quadratmetern Parkfläche auf dem Burghügel. „Wir haben auch den Arbeitskreis Junge Burg, der unter anderem Kinderführungen und Kinderspiele veranstaltet und den Arbeitskreis Bau“, erzählt Ried. „Für den Arbeitskreis Bau sollte man vielleicht etwas bautechnisches Verständnis oder handwerkliches Geschickt mitbringen.“ Außerdem gibt es den Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit. Wer kommunikativ ist, sich in den Social Media-Kanälen und Printmedien auskennt, könnte hier als Burg-Botschafter mitwirken. Auch beim Burgverein hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen, berichtet Ried, Einnahmen von den üblichen Märkten fehlen in der Kasse des Burgvereins genauso wie den Mitgliedern vor allem über die Wintermonate die Treffen fehlten. Dadurch seien ebenfalls einige Kontakte abgerissen. „Noch konnten wir alle Veranstaltungen ehrenamtlich durchführen“, so Ried. Doch gerade hier würden oftmals viele Kräfte an einem Tag gebraucht, beispielsweise wie an diesem sonnigen Ehrenamtstag für die Kaffee- und Kuchentheke. „Da sind drei Personen pro Schicht keine Seltenheit“, erklärt sie. Keiner, der aktiv werden möchte, müsse fürchten, überfordert zu werden. Und Burgvereinmitglied müsse man auch nicht zwingend werden. „Jeder kann sich einbringen, wie es für ihn passt“, berichtet sie. „Von einmal im Jahr bis täglich ist auch zeitlich alles möglich.“

Zum Ehrenamtstag gab es keine offiziellen Führungen durch die beiden Museen und über die Burg, dafür aber eine stimmungsvolle Reise durch die gälische Musikwelt mit Martin Westenberg (Vocal und Gitarre), Peter Tandler (Mandoline) und Georg Briehn (Geige). Die drei – Special guest Kerstin Schramm (Flöte) war leider durch Krankheit verhindert – unterhielten ihre Gäste im sonnigen Burghof mit Liedern und Tänzen aus Irland und Schottland und erhielten dafür einen langanhaltenden Applaus. Weitere Musikdarbietungen sollen als neue Reihe „Sonntagsmatinee“ auf der Burg folgen, verriet die Vorstandssprecherin. Die Reihe „Samstags auf der Burg“ ist bereits ebenfalls gestartet, am Sonntag, 5. Juni, wird die Burg im Rahmen des „Da Capo“ vom Kronberger Kulturkreis bespielt und Sonntag, 12. Juni, folgt das Erdbeerfest. „Außerdem feiert die Kronberger Rittergarde am 11. und 12. Juni ihren 70. Geburtstag bei uns hier oben“, verrät Ried und werde den Burgbesuchern zum Erdbeermarkt mit Speis und Trank und zusätzlichen Spielangeboten für den Nachwuchs Freude bereiten.

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