Kronberg (kb) – „Im Einklang leben“, so lautet seit Beginn der Kronberger Hubertusmesse im Jahre 2000 das Motto dieses ökumenischen Gottesdienstes. Und die Resonanz ist ungebrochen groß. Dass es eine voll besetzte Johanniskirche nicht nur an hohen kirchlichen Feiertagen wie Weihnachten und Ostern geben kann, sondern auch bei einer Feier zur Erinnerung an den Schutzheiligen der Jäger, das machte die 22. Auflage der Messe auch in diesem November wieder deutlich. Teilweise nahmen Besucherinnen und Besucher auch einen Stehplatz in Kauf, um mit dabei sein zu können und den Abend in der herbstlich ausgeschmückten Kirche zu erleben.
Die Hubertusmesse erinnert an den Schutzheiligen der Jäger, den heiligen Hubertus, und insbesondere eindringlich an die Verantwortung der Menschen für die Natur und den Schutz der Tiere. „Erinnern möchten wir auch an die beiden Kronberger Bürger, die die Tradition der Hubertusmesse im Jahr 2000 haben wiederaufleben lassen: Walter Wegefahrt und Klaus Riederer. Wir tun dies in dankbarer Erinnerung an ihr Engagement und Wirken und wollen die Hubertusmesse in ihrem Sinne im ökumenischen Gedanken fortführen“, sagte Bürgermeister a.D. Klaus Temmen, der die Kronberger Hubertusmesse gemeinsam mit Revierförster a.D. Martin Westenberger und Pfarrer i.R. Hans-Joachim Hackel organisiert.
Pfarrer Hackel und Gemeindereferentin Divya Heil von der katholischen Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus gestalteten die Liturgie der ökumenischen Hubertusmesse, das Bläsercorps des Jagdklubs Main-Taunus unter der Leitung von Kammermusiker Detlef Holzhauser, der Männergesangverein 1860 Kronberg mit Dirigent Felix Müller sowie Vyacheslav Korban am Klavier übernahmen die musikalische Ausgestaltung der Messe. Seit vielen Jahren zum festen Bestandteil der Hubertusmesse in Kronberg zählen auch die beeindruckenden Greifvögel der Falknerei Ronneburg, vertreten durch Walter Reinhard und Dagmar Dohnalek.
Pfarrer Hackel rief in seiner Predigt die Menschen dazu auf, genauer hinzusehen und gerade auf die kleinen Dinge zu achten, die das Leben lebenswert erscheinen lassen. „Im Alltag, in der Familie, in der Natur. Und wir merken, dass Gott es gut gemacht hat. Wir haben die Aufgabe, dies zu bewahren.“ In seine Predigt bezog Hackel auch die Gottesdienstbesucher und die beiden Falkner mit ein. Die Gottesdienstbesucher warteten dabei auf den Flug des Falken durch das Kirchenschiff und wurden auch in diesem Jahr nicht enttäuscht.
Westenberger erinnerte an die Hubertuslegende. Der Legende nach trifft Hubertus eines Tages auf einen stattlichen Hirsch mit einem strahlend leuchtenden Kruzifix zwischen seinen Geweihstangen. Er erkennt es und entscheidet sich im gleichen Moment für Rücksichtnahme, für Ehrfurcht vor der Kreatur und Respekt vor dem Gegenüber, einem Lebewesen, so wie er ja auch eines ist. So sei die Hubertusmesse auch ein Signal an den heutigen Menschen zu mehr Respekt und Rücksichtnahme zwischen Waldnutzern und Jägerschaft sowie gegenüber der Natur und den Tieren des Waldes.
Die Organisatoren der Hubertusmesse machten auch aufmerksam auf die vielfältigen Angebote, beim Wiederaufbau der Wälder zu unterstützen. „Der Wald hat sich bekanntlich durch Schädlingsbefall, Trockenheit und durch den Klimawandel eben an manchen Stellen regelrecht aufgelöst“, weiß Westenberger. Örtliche Angebote gibt es etliche wie ganz aktuell der „Vereinswald Kronberg“, initiiert vom Aktionskreis Lebenswerte Altstadt und mit Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Kronberg. Temmen: „Eine schöne und beispielhafte Aktion dafür, was für die Natur geleistet werden kann. 450 Bäume von Vereinen, gespendet und ehrenamtlich unter der fachkundigen Anleitung von Revierförsterin Carolin Pfaff gepflanzt.“
Am Ende bedankten sich die Organisatoren herzlich bei allen Beteiligten – bei Pfarrer Hackel und Gemeindereferentin Divya Heil für die Liturgie, der evangelischen Kirchengemeinde St. Johann für die Zurverfügungstellung der Johanniskirche, beim Bläser Corps des Jagdklubs Main Taunus für die musikalische Ausgestaltung, die der Hubertusmesse auch in diesem Jahr wieder eine ganz besondere Atmosphäre verliehen hat, dem Männergesangverein 1860 Kronberg für die musikalische Bereicherung der Messe, Vyacheslav Korban, der die Gemeinde am Klavier begleitet hat, der Falknerei Ronneburg, Waltraud Gibitz für die stimmungsvolle und herbstliche Ausschmückung der Johanniskirche sowie Küster Waleri Smirnov. Die Messe klang mit den Bläsern des Jagdklubs Main Taunus und den Sängern des MGV 1860 Kronberg musikalisch aus.
Auch im nächsten Jahr soll es wieder eine Hubertusmesse in der Kronberger Johanniskirche geben. Geplant ist sie für Freitag, 8. November 2024.