IHK-Präsident sieht in Kronberg Gewerbeentwicklung als vordringlich

Kronberg. – Nach der städteplanerischen Gestaltung rund um den Kronberger Bahnhof sollte für die Wirtschaft in der Stadt Kronberg nun die Weiterentwicklung von Gewerbestandorten im Vordergrund stehen. Zudem sei es nötig, dass auch die Entwicklung von Wohnungsbau einen höheren Stellenwert bekommt, denn innovationsstarke und zukunftsträchtige Unternehmen, die Standorte in der Region FrankfurtRheinMain für die Ansiedlung suchen, benötigen Fachkräfte und geeigneten Wohnraum für sie und ihre Familien. Diese beiden Überzeugungen standen im Mittelpunkt eines Gesprächs von Vertretern der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main mit Kronbergs Bürgermeister Christoph König.

IHK-Präsident Ulrich Caspar sprach insbesondere den Bebauungsplan Bleichstraße/Bahnhofstraße an, der sich derzeit in Aufstellung befindet und den stadträumlichen Übergang vom Stadtzentrum zum sich im Bau befindlichen Bahnhofsquartier „Baufeld II“ mit Kammermusiksaal, Studien- und Verwaltungszentrum der Kronberg Academy, einem bereits errichteten Hotelneubau sowie dem Bahnhof Kronberg (Taunus) darstellt. „Mit der Bereitstellung von Wohnraum in angemessenem Rahmen reagiert Kronberg auf die in den vergangenen Jahren erheblich gestiegene Nachfrage im Rhein-Main-Gebiet“, so Caspar. Kronberg sei wiederholt von der IHK als „Ausgezeichneter Wohnort“ zertifiziert worden. „Dies sollte als Verpflichtung angesehen werden, dass die Stadt dem Wohnungsbau höhere Bedeutung beimisst.“ Ebenso müsse dem Gewerbe mehr Raum geschaffen werden. „Unsere Region ist als Standort trotz Corona für Unternehmen aus Nah und Fern hoch attraktiv. Das ist nicht naturgegeben, sondern ein Ergebnis vieler positiver Umstände. Daher gilt es, diese jetzt in der begonnenen Amtsperiode zu nutzen und entsprechende Planungen zu entwickeln“, befand er.

Bürgermeister Christoph König hob die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Kommunen und der IHK, insbesondere im Bereich der mittelständischen Wirtschaft, hervor und dankte den IHK-Vertretern für den Besuch und die Zusage, die Stadt Kronberg im Taunus in ihrem Bestreben nach Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum und der Ausweisung neuer Gewerbeflächen zu unterstützen. König berichtete auch, dass der Beginn der Umsetzung des Integrierten Stadtmarketing-Konzepts für Kronberg in Kürze bevorstehe. Startschuss war die Ausschreibung der Leitungsstelle Stadtmarketing, mit deren Vergabe Ende Mai zu rechnen ist.

Ein effektives Stadtmarketing sei für die Attraktivierung der Innenstadt und für die dortigen Gewerbetreibenden von hoher Bedeutung. IHK-Vizepräsident Klaus-Stefan Ruoff zeigte sich erfreut, dass nun die Funktion eines hauptamtlichen Beauftragten für Stadtmarketing besetzt werden soll. „Eine Stadt wie Kronberg mit einer überdurchschnittlichen Einzelhandelskaufkraft hat viele Chancen und sollte das Potenzial künftig besser nutzen.“

Ruoff verwies zudem auf die Bedeutung einiger internationaler Firmen, die in Kronberg ihren Sitz haben, wie die Unternehmensberatungsgesellschaft Accenture, Procter & Gamble (Braun), Jaguar Land Rover Deutschland und die Kapitalanlagegesellschaft Fidelity Investments. In Kronberg befinden sich mit dem Schlosshotel Kronberg ein Hotel der „Leading Hotels of the World“-Gruppe, der Kronberg Academy und dem Opel-Zoo Kronberg, der Burg Kronberg und dem Museum Kronberger Malerkolonie besondere Anziehungspunkte mit überregionaler Bedeutung. „Diese Einrichtungen warten auf das Ende des Lockdowns und die Überwindung der Corona-Pandemie. Daher setzen wir uns gemeinsam mit Bürgermeister König dafür ein, dass eine Öffnung unter Beachtung der Hygienevorschriften möglichst umgehend erfolgen kann.“ (mw)



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