Kronberg (kb) – Gerade eben erst hat der Souverän gesprochen, und wir verarbeiten noch, wie wir das zu interpretieren haben. Da ist es allerhöchste Zeit, aus berufenem Munde zu erfahren, was oder wer dieser Souverän denn sein möge. Und diesen Mund trägt Mathias Tretter am Donnerstag, 6. März, ab 20 Uhr in die Kronberger Lichtspiele.
„Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.“ Carl Schmitt war auch so ein Großmaul, sonst wäre er nicht Görings Eierlikör geworden. Deutschlands ärgster Advokat schrieb den berühmten Satz 1928, seitdem kauen wir drauf rum. Kaum hundert Jahre später ist an jeder Ecke Ausnahmezustand – aber wer ist der Souverän?
Die einen sagen so, die anderen: das Volk. Die Wahrheit liegt, wie immer, ganz woanders. Mathias Tretter findet sie mal wieder bei Freund Ansgar: „Bekifft sein ist Ausnahmezustand, und ich hab’ mich für ihn entschieden.“ Der Demokratie mag die Herrschaft allmählich abhanden kommen, deshalb muss man noch lange nicht die Selbstbeherrschung verlieren. Es sei denn, man nässt sich ein vor Lachen – aber ist das nicht das Souveränste überhaupt? „Sie werden wiehern“, sagt Mathias Tretter, der seit dem Salzburger Stier 2023 nun endgültig mit jedem Kabarettpreis ausgezeichnet ist. Dennoch sei sein neuestes Stück sein komischstes: „Sie werden feixen, prusten, schnappatmen und am Ende unverwundbar heimgehen.“ Mit anderen Worten: Souverän. Der Name ist Programm. Karten für „Souverän“ gibt es online unter www.kronberger-kulturkreis.de oder an allen offiziellen VVK-Stellen.