Kronberg (pf) – „Das Lied ist eines unserer größten Kulturgüter“, betont die Sängerin Brigitte Fassbaender. Die berühmteMezzosopranistin, die nach ihrem Debüt mit 21 Jahren an der Bayerischen Staatsoper München eine steile internationale Karriere machte, an allen führenden Opernhäusern und den renommiertesten Festspielen weltweit auftrat, feierte in diesem Sommer ihren 85. Geburtstag. Ihre Gesangskarriere beendete sie zwar bereits 1995, sie ist jedoch seitdem mit großem Erfolg als gefragte Regisseurin, Intendantin, Rezitatorin, Gesangspädagogin und Jury-Mitglied tätig und unterwegs.
Am Donnerstag, 12. Dezember, um 19.45 Uhr präsentiert die sowohl in Deutschland als auch in Österreich mit dem Ehrentitel Kammersängerin ausgezeichnete Künstlerin im Casals Forum vier ihrer Studierenden, denen sie an den beiden Vortagen Meisterkurse im Opernstudio der Frankfurter Oper gibt, und sie wird auch als Moderatorin durch den Konzertabend führen. Auf dem Programm stehen Lieder von Franz Schubert, Johannes Brahms, Edvard Grieg und Hugo Wolf, vorgetragen von der Mezzosopranistin Cláudia Ribas, dem Bass Morgan-Andrew King und den beiden Tenören Abraham Bretón und Andrew Kim. Am Flügel begleitet werden die vier von Anne Larlee und In Sun Suh, den beiden Solorepetitorinnen der Oper Frankfurt.
Das Lied liegt der vielfach ausgezeichneten Kammersängerin, die als erste Frau die drei großen Liederzyklen von Franz Schubert, „Die schöne Müllerin”, „Winterreise” und „Schwanengesang”, aufgenommen hat, besonders am Herzen. In einem Interview mit dem Monatsmagazin Concerti bekannte sie, warum das so ist. „Irgendwie war mir das Lied in seiner Unüberschaubarkeit und der literarischen Vielfalt von Anfang an sehr nah, und heute noch ist die Beschäftigung mit dem Lied unerlässlich für mich. In meiner Lehrtätigkeit in Meisterkursen ist die Arbeit am Lied nach wie vor ein wichtiger Aspekt. Immer versuche ich, mit jungen Sängerinnen und Sängern das Lied populär zu halten und den Schwerpunkt auf das Lied zu legen. Denn an ihm lernt man am meisten: Gesangskultur, Disziplin, totale individuelle Hingabe und Risikofreudigkeit.”
In einem Gespräch mit dem Radiosender MDR Klassik drückte sie es so auch: „Solange ich lebe, werde ich dafür kämpfen, dass das Lied weiter existiert. Das Feld, das es da zu erarbeiten gibt, ist unübersehbar und die Disziplin und Kultur, die man beim Liedersingen braucht, kann man dann wunderbar in die Oper tragen, was sehr wichtig ist. Ich mache mich immer für das Lied stark und freue mich über all die jungen Sänger, die das auch noch wollen. Also ich werde die Lanze brechen für das Lied, wo immer ich das kann.”
Man darf also gespannt sein auf diesen Liederabend, der von der Kronberg Academy in Kooperation mit der Oper Frankfurt veranstaltet wird, die insgesamt zum achten Mal und bereits zum dritten Mal in Folge zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt wurde. Karten zum Preis von 29 Euro sind erhältlich unter der Telefonnummer 06173 - 78 33 77 und unter karten[at]kronbergacademy[dot]de.
Die
Mezzosopranistin Cláudia Ribas, der Bass Morgan-Andrew King und die beiden Tenöre Abraham Bretón und Andrew Kim tragen nach Meisterkursen mit Brigitte Fassbaender im Casals Forum Lieder von Franz Schubert, Johannes Brahms, Edvard Grieg und Hugo Wolf vor.
Foto: Opernstudio Frankfurt