Unser Leser Dr. Christoph Bark hat uns einen Artikel über einen besonderen Schönberger Baum mit Geschichte gesendet und berichtet über den Abschied von einem alten Nussbaum:
An einem schneeigen und windigen Januartag neigte am frühen Nachmittag der alte Nussbaum an der Kreuzung Höhenstraße/Bergweg seine Krone und stürzte auf die Kreuzung. Unsere Feuerwehr hat ihn in bewährter Weise rasch wieder geräumt. Inzwischen sind seine Spuren beseitigt, nur noch der Wurzelstumpf ist geblieben.
Es war ein besonderer Nussbaum. Er war nicht nur der größte weit und breit. Mit seinen weit über 100 Jahren war er auch der älteste. An der Abbruchstelle, dort, wo der Stamm aus der Erde tritt, hatte er einen Umfang von mehr als 150 Zentimetern und er war der letzte Zeuge eines Nussangers, der vor der Bebauung in den 50er Jahren den Schönberger Hang bedeckte.
Der majestätische Baum blickte weit in das Maintal hinab nach Frankfurt und wurde als Naturdenkmal von Malern der Kronberger Malerschule abgebildet, beispielsweise von Nelson Kinsley.
Es gibt auch ein Bild des Kronberger Malers Fritz Wucherer, das, wo es ihn nicht mehr gibt, wir besonders gern einmal sähen, nur haben wir seine Spur verloren.
Nach der Besiedlung des Schönberger Hangs in den 50er Jahren bekam er neue Funktionen: Die Schönberger verabredeten sich „unter dem Nussbaum“ und der Baum schenkte ihnen seine Nüsse und die Schüler der AKS, deren Schulweg an ihm vorbeiführte, wussten: Vom Nussbaum an sind es noch fünf Minuten bis zum Schulbeginn.
Zum amtlichen Naturdenkmal hat er es nicht geschafft, das Budget war wohl bereits erschöpft. Wir haben mit viel Aufwand versucht, ihn zu erhalten – sein jähes Ende hat das leider nicht verhindern können.
Das Gemälde von Nelson Kinsley gibt eine Idee davon, wie der Nussanger am Schönberger Hang einmal ausgesehen haben könnte. Fotos: privat