Unsere Leserin Elke Lischke schreibt uns einen ungewöhnlichen Leserbrief zum Thema Heizen in der Stadthalle:
Liebes Kronberg,
nein, es ist nicht Väterchen Frost, der dir hier ein paar Zeilen widmet und auch nicht die Eisprinzessin. Die wären eher dankbar für die ihren Bedürfnissen angemessenen Bedingungen gewesen….
Aus gegebenem, aktuellen Anlass erzählt dir hier eine arglose Nutzerin eines Raumes in deiner Stadthalle, was einem alles passieren kann – vorausgesetzt, meine steif gefrorenen Finger kriegen das auf der Tastatur hin…Schon beim Eintreffen in dem meiner Gruppe zugewiesenen Raum spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Alle bereits anwesenden Personen saßen schon in ihren Mänteln da. Ohne Mantel hätte ich den 90 Minuten dauernden Kurs auch nicht ausgehalten. Meiner Kollegin und dem Parallelkurs war es nicht besser ergangen, wie sie mir mit Hinweis auf ihre eiskalten Füße mitteilte. Tatsächlich herrschte in der Stadthalle eine Temperatur wie in dem einen Zimmer bei mir zu Hause, das nie beheizt wird: 14 Grad Celsius.
Kälter habe ich es nur im Erdkeller oder draußen auf Terrasse und Balkon. Meine Nachfrage beim ebenfalls durchgefrorenen Hausmeister ergab die doch sehr erstaunliche Information, dass in der Stadthalle die Heizung abgestellt ist, weil sie ausgebaut und ersetzt werden soll. Da kommt man ahnungslos in ein Haus, das zwei Tage zuvor noch dem Winter trotzende, „normale“ Raumtemperaturen bot, und dann das.
Mir stellt sich spontan die Frage: Muss die gezielte Außerkraftsetzung einer Heizung mitten im Januar stattfinden? Wer denkt sich denn so etwas aus? Wenn ich es mir recht überlege, wäre es nur fair gewesen, wenigstens durch einen Aushang am Eingang des Gebäudes darauf aufmerksam zu machen, dass die Nutzung der Räume auf eigene Gefahr erfolgt. Besser wäre die ehrliche Ansage der Schließung des Hauses gewesen. So grenzt es meines Erachtens an Körperverletzung, zumal hinlänglich bekannt sein dürfte, wie kalt es hierzulande im Januar ist.
Ich hätte natürlich einen wunderbaren Vorschlag: Wie wäre es, wenn man den temporären Nutzern von Räumen in der Stadthalle, in einer wie oben beschriebenen Situation, ausnahmsweise Räume im Rathaus überließe und die in den Büros beschäftigten Menschen in die Stadthalle umquartieren würde? Sei mir bitte nicht böse, liebes Kronberg, dass ich das mal öffentlich mache. Aber ich halte es für meine Pflicht, alle Bürger darauf hinzuweisen, dass man sich in Kronberg warm anziehen muss.