Unser Leser Manfred Bickel, Bahnhofstraße, Kronberg schreibt uns zur „Corona-Strategie“ Folgendes:
Seitdem ich vor Jahren in Brasilien den beiden portugiesischsprachigen Adaptionen des Kinderbuches „Struwwelpeter“ des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann nachging (dort João Felpudo - Zotteliger Hans genannt), bin ich dem Frankfurter Struwwelpeter-Museum verbunden. Anlässlich des Erscheinens der Frankfurter Erstausgabe vor nunmehr 175 Jahren hat die Direktorin des Struwwelpeter-Museums, Beate Zekorn von Bebenburg, ein breit publiziertes Presse-Interview gegeben, das lesenswert ist. Dem Freundeskreis des Museums ließ sie die folgenden lustigen Verse vom „Struwwelbürger“ eines Struwwel-Freundes zukommen, die, frei nach Heinrich Hoffmann, die derzeit nötige Corona-Strategie auf den Punkt bringen. Folgen wir ihr!
Der Struwwelbürger
Wenn die Bürger artig sind,
kommt zu ihnen das Christkind;
wenn sie jetzt nicht demonstrieren
und nicht dauernd randalieren,
wenn sie in Touristenkreisen
nun verzichten auf das Reisen,
wenn sie ihre Masken tragen
und sich nicht auf Partys wagen,
wenn sie sorgsam Abstand halten,
die Corona-App einschalten,
wenn sie brav zu Hause bleiben
und es nicht zu dolle treiben,
wenn sie Opa nicht besuchen
und nicht husten auf den Kuchen,
wenn in ihrer Häuser Grüften
sie auch regelmäßig lüften,
wenn sie sich die Hände waschen
und das Virus nicht erhaschen,
wenn sie nicht nur ständig schimpfen,
sondern sich jetzt lassen impfen,
bringt vielleicht es ihnen Glück
und die alte Welt zurück!(?)
von © Olivér Meiser
im Dezember 2020