Leserbrief

Unsere Leserin Susanne Haug, Taunusstraße, Kronberg, schreibt unter der Überschrift „Droht ein finanzielles Debakel am Vorhaben Grüner Weg?“ Folgendes:
Der Presse konnte man entnehmen, dass die Baugenehmigung für das städtische Bauvorhaben, eine Gemeinschaftsunterkunft auf dem eigenen Grundstück am Grünen Weg zu erbauen, wohl nicht mehr Bestand hat. Der Grund für das Erlöschen der Baugenehmigung ist, so die zuständige Behörde im Landratsamt, dass es binnen der Dreijahresfrist nicht zu einem Baubeginn gekommen sei. Abgesehen von der Frage, warum der hierfür verantwortliche Erste Stadtrat Siedler nicht zweifelsfrei rechtzeitig binnen dieser Frist mit dem Bau begann, wird nun seitens der Stadt Kronberg ohne eine gültige Baugenehmigung weiter gebaut. Was ist das für ein fatales Vorbild für private Bauherren, einfach ohne eine gültige Genehmigung zu bauen! Durch den Weiterbau ohne Genehmigung drohen nun deutliche Mehrkosten auf den Kronberger Steuerzahler zuzukommen. Hierzu können unter anderem Kosten für Rechtsberatung, ggf. Gerichts- und Klagekosten, die Kosten für den baurechtlich nicht genehmigten Weiterbau, eventuelle Rückbaukosten sowie potenzielle Entschädigungszahlungen an diverse Bauunternehmen zählen.

Da man seitens der Stadt wohl nicht mit dem Erfolg des oben genannten Klagewegs rechnet, soll nun nur für dieses halbe Grundstück ein gesonderter Bebauungsplan, der üblicherweise größere Gebiete umfasst, aufgelegt werden. Dies mit all den verbundenen Hürden der öffentlichen Beteiligung und benötigten Gutachten. Hierbei entstehen höchstwahrscheinlich fünfstellige Kosten und ein zeitlich jetzt noch nicht absehbarer Prozess, an dessen Ende vielleicht gebaut werden darf. Fragt sich, wie zu diesem Zeitpunkt dann die stetig steigenden Baukosten für das geplante Objekt ausfallen werden.

Es ist unverständlich, warum hier mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf die Mehrkosten versucht wird das Projekt im Grünen Weg durchzusetzen, anstatt auf einen alternativen Standort auszuweichen. Die hierfür durch den Kronberger Steuerzahler aufzubringenden und noch nicht abschätzbaren Mehrkosten könnten doch sinnvoller eingesetzt werden, oder gibt es ggf. Partikularinteressen am Grünen Weg?



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