Peter Hennings Stippvisite in seiner Heimatstadt – Drittes Fotobuch

Peter Henning Foto: privat

Kronberg (hmz) – Peter Henning hatte Glück, sehr viel Glück. Er hat sich seinen Lebens- und Berufstraum erfüllen können, lukrative Jobs bekommen und im Luxus gelebt – meistens jedenfalls. Mit seinem Talent hat er seine eigene Erfolgsgeschichte geschrieben. Für all das brauchte er nur eines: seine Kamera – und die hat ihn Tag und Nacht begleitet.

Peter Henning ist gebürtiger Kronberger und hat hier, wie er sagt, eine sehr glückliche Kindheit verlebt. Mit 24 Jahren ist er nach seiner Lehre zum Elektriker und einem Studium zum Elektroniker nach Australien ausgewandert, um seinen Traum zu leben – das war im Jahr 1974. „Ich habe gewusst, dort werden Handwerker gesucht und mein Bruder lebte schon dort. Ich wollte allerdings unbedingt Fotograf werden.“ Sechs Jahre lang habe er als technischer Angestellter an der Universität von New South Wales gearbeitet, einem Bundesstaat im Südosten des Landes, der vor allem für seine Küstenstädte und Nationalparks bekannt ist. „Das waren hauptsächlich Dokumentationen, die ich für die wissenschaftlichen Abteilungen fotografiert habe.“ Im Jahr 1980 habe er eine Fotothek mit dem Namen „International Photographic Library“ gekauft, und damit konnte er endlich in die kommerzielle Fotografie einsteigen, erzählt Peter Henning: Businessfotografie und Porträts von Menschen, Fotoshootings, Fotokonzeptionen und Produktshootings – die klassischen Aufträge von Werbeagenturen. „Business Kunden sind fordernd. Das ist ein harter Job, auch wenn die Bezahlung stimmt.

Sie erwarten professionelles Auftreten und diszipliniertes Umsetzen der Vorgaben. Für einen kreativen Fotografen häufig eine ganz besondere Herausforderung. Zum einen die unternehmerischen Erwartungen, zum anderen die örtlichen Gegebenheiten, individuellen Vorstellungen und der kreative Anspruch – es müssen immer ganz besondere Fotos sein, damit sie im Kopf des Betrachters die gewünschten Assoziationen hervorrufen können.”

Einen kleinen Ausschnitt seiner früheren Arbeit zeigte er jetzt in Kronberg, das er nach 28 Jahren wieder besucht und dabei einen Abstecher zum Kamera Klubs machte, der ihn eingeladen hatte. Der jetzt 74-Jährige hat die Werbefotografie an den Nagel gehängt und er will auch keine neuen Aufträge mehr annehmen. Peter Henning pflegt immer noch Kontakte zu seinen früheren Schulkameradinnen und -kameraden und machte ihnen mit einem Fotobuch über die Stadt Kronberg bei einem Klassentreffen vor 28 Jahren ein ganz besonderes Geschenk: Den „Spaziergang durch Kronberg“ ergänzte er zu einem zweiten Band und vor Weihnachten soll nun der dritte Band erscheinen. Mit ein Grund, warum Peter Henning wieder für zehn Wochen in Deutschland ist.

„Ich verbrachte viel Zeit mit dem Fotografieren von Hotels und Ferienanlagen auf den Fidschi-Inseln und im Jahr 1989 zog ich dann ganz nach Fidschi, wo ich 13 Jahre lang mein eigenes Studio hatte.“ Zu seinen Kunden gehörten große Unternehmen sowie die meisten Inselresorts. „Ich hatte das Glück, viele Künstlerinnen und Künstler kennenzulernen, und im Jahr 2002 ging ich eine Partnerschaft mit zwei großartigen Designern, Rob und Glenbo, ein und wir eröffneten ein Unternehmen namens Three Loose Coconuts.“ Gemeinsam haben sie 22 Bildbände, Kinderbücher, Kochbücher und Bücher über die Fidschi-Inseln veröffentlicht, bei GEO Deutschland Bücher über acht Städte in Deutschland.

Großartige Menschen

„Ich habe die Fotografie immer geliebt und all die großartigen Menschen, die ich während meiner aktiven Zeit als Fotograf getroffen habe. Meine Bilder sind auf beiden Seiten einer 747 von Air Fiji, die um die Welt fliegt, zu sehen, eines unserer Kochbücher belegte den zweiten Platz bei den besten Kochbüchern der Welt in Peking, und unser Kinderbuch wurde 400.000 Mal verkauft. Ich bin nach Frankreich gereist, um fidschianische Rugbyspieler für ein großes Unternehmen (Flour Mills of Fiji) zu fotografieren, um sie auf ihren Werbeplakaten zu verwenden.“ Sein Leben sei so bunt gewesen wie seine Fotografien. Als alleinerziehender Vater von vier Kindern habe er alles unter einen Hut bekommen müssen. „Es war ein tolles Leben. Einmal ein Fotograf, immer ein Fotograf. Heute habe ich die Zeit, mein Werk zu sichten, das ich Sammlern von Kunstfotografie zur Verfügung stellen werde.“

Sicher ist, dass er nicht mehr nach Deutschland zurückkommen wird. Wer seine Fotos von seinem Grundstück auf den Fidschi-Inseln gesehen hat, weiß, warum.



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