„Wir planen in Kronberg Süd einzig und allein ein Parkhaus“

Kronberg (mw) – Zu der Kritik der REAL KG und seines Geschäftsführers Frederik Roth an den Plänen der Stadt für einen Parkhaus-Bau in Kronberg-Süd beziehen Erster Stadtrat Robert Siedler und der städtische Wirtschaftsförderer Andreas Bloching folgendermaßen Stellung:

Robert Siedler betont, dass die Pläne eines P&R-Parkhauses in Kronberg Süd das Ergebnis des Verkehrsgutachtens von „R+T Verkehrsplanung“ mit Sitz in Darmstadt sind. Das Gutachten komme zu dem Schluss, dass die Hauptverkehre nicht aus Königstein zum Kopfbahnhof in Kronberg kommen, sondern aus den Stadtteilen Schönberg und Oberhöchstadt und aus dem Süden aus Richtung Schwalbach. „Die Fahrzeuge, die aus dem Norden kommen, können durchaus auch eine andere S-Bahn-Station anfahren“, erläutert er. Dass sich einige von ihnen in der Vergangenheit für den Kronberger Kopfbahnhof entschieden hätte, läge an den günstigen Gebühren. „Diese werden wir in Zukunft natürlich denen der Nachbarkommunen anpassen.“ Am Kronberger Kopfbahnhof sollen in Zukunft keine P&R-Parkplätze vorgehalten werden, dafür aber Parkplätze für sonstige Besucher dieses Areals. „Das werden wir dann über die Parkdauer regeln.“ Mit der REAL KG sind wir „in konstruktiven Gesprächen“, fügt er hinzu. „Wir schauen beide nach vorne“, betont er in Bezug auf die Stimmen aus der Politik, die anderes wissen wollen. Allerdings will Siedler trotz „positiver Gespräche“ die Kritik des Geschäftsführers der REAL KG, Frederik Roth an den Plänen für das Parkhaus in Kronberg Süd nicht unkommentiert stehen lassen. „Es ist völlig aus der Luft gegriffen, dass in dem Parkhaus auch eine Einzelhandelsnutzung vorgesehen ist wie Biofachmarkt oder Bäckerei“, stellt er klar. „Die Möglichkeit einer Einzelhandelsnutzung in Kronberg Süd ist schon lange vom Tisch“, sagt er. „Wir planen in Kronberg Süd einzig und allein ein Parkhaus.“ Laut Siedler soll das zuallererst die Bedarfe nach Stellplätzen für P&R-Kunden decken. „Die freien Spitzen, die wir dann noch haben werden, diese Stellplätze wollen wir den umliegenden Gewerbetreibenden zur Vermietung anbieten“, klärt er auf. „Herr Roth hat also keine Nachteile durch diese Planung und soll sich bitte in diesem Punkt lieber auf sein Projekt Bahnhofsgebäude konzentrieren und die Stadtplanung den Fachleuten überlassen.“

Andreas Bloching ist es seitens der Wirtschafsförderung wichtig, „ausdrücklich zu betonen, dass wir das geplante Parkhaus am Campus Kronberg in Kronberg Süd auch benötigen, um den gestiegenen Bedarf umliegender Unternehmen an weiteren Stellplätzen zu decken.“ Bloching dazu: „Insbesondere im Campus selbst finden die Firmen nicht ausreichend Stellplätze. So ist der Stellplatzbedarf unter anderem nach der gerade auch für die Stadt Kronberg erfreulichen Rückkehr von Jaguar Land Rover Deutschland nach Kronberg, das bekanntlich seinen neuen Sitz im Campus hat, eine andere.“ Von mindestens einem anderen Unternehmen aus dem Campus wisse die Stadt, dass es – ohne eine befriedigende Lösung in der Stellplatzfrage – mittelfristig den Standort Kronberg wieder verlassen wird. „Auch dies gilt es abzuwenden“, sagt er. Die Wirtschaftsförderung habe aus den diversen geführten Gesprächen mit den verschiedenen Unternehmen einen Bedarf von 200 bis 250 Stellplätzen ermittelt, die dauerhaft vermietet werden können.“ Auch aus dem Bereich Palais Kronberg sei Bedarf angemeldet worden. Der Anteil an Park-and-Ride-Plätzen in Kronberg-Süd beträgt laut Planung etwa 120 Stellplätze, informiert er. „Wir wissen auch, dass zahlreiche S-Bahn-Nutzer aus Königstein nach Kronberg fahren. Ein Großteil dieser Nutzer – viele davon über Mammolshain kommend – lenken wir somit nach Kronberg Süd und nicht mehr durch Teile der Stadt an den Kopfbahnhof.“ Am Kopfbahnhof sollen vor allem die Bus-Umsteiger in die S-Bahn zusteigen. „Das Parkhaus Kronberg Süd stellt für uns daher einen wichtigen Standortfaktor dar, gerade auch um Unternehmen weiter an Kronberg zu binden. Nicht zu vergessen ist, dass die Stadt als Erbpachtnehmerin einen nicht unerheblichen Erbpachtzins für das Areal am Campus zahlt und ein großes Interesse hat, die Fläche auch wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen.“

Bloching untermauert abschließend noch einmal die Aussage Siedlers: „Die Errichtung eines Discounters an diesem Standort – Interessenten hierfür gibt es reihenweise – lehnen wir aus städtebaulichen Aspekten ab.“



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