Quartett geht ins Rennen um den Stadtrat-PostenHinter Siedlers Wiederwahl steht ein Fragezeichen

Kronberg (hmz) – Drei Kandidaten und eine Kandidatin werden sich voraussichtlich bei der nächsten Sitzung des Stadtparlaments am 23. Februar zur Wahl um den Posten des Ersten Stadtrats stellen. Darunter auch Robert Siedler, der ebenfalls seinen Hut in den Ring geworfen hat. Der Wahlvorbereitungsausschuss des Kronberger Stadtparlaments hatte sich zuvor mit den eingegangenen neun Bewerbungen befasst und eine Auswahl getroffen. Vier Kandidaten aus der Bewerbungsrunde haben ihre Vorstellungsrunden in den Fraktionen absolviert. Darunter eine Politologin, ein Jurist und ein Bauingenieur. Bei der derzeitigen Gemengelage im Kronberger Stadtparlament ohne klare Mehrheiten ist der Wahlausgang schwer absehbar. Offenkundig gibt es wohl auch Spannungen zwischen einigen politischen Mandatsträgern und Mandatsträgerinnen und Robert Siedler, das dürfte einen nüchternen Abwägungsprozess wohl schwierig machen. Die Sitzverteilung im Stadtparlament: CDU neun / KfB sechs/ Grüne sechs/ FDP fünf/ SPD fünf/ UBG zwei, insgesamt 33.

Dem Vernehmen nach seien sich fast alle einig darüber, dass Robert Siedler fachlich gute Arbeit leiste – dennoch wollen ihn die meisten, das jedenfalls macht gegenwärtig die Runde, nicht in seinem Amt bestätigen. Die Gründe hierfür, so heißt es, lägen wohl auch in dessen Person und seinem politischen Stil und Umgangston begründet. Konkret: Kritik an der langsamen Umsetzung, fehlende oder späte Informationen.

Kronberg hat sich bereits in der Vergangenheit schwer mit seinen Ersten Stadträten getan, ob mit Erwin Oberhaus, Karsten Stahlberg, Wolf Dietrich Groote, Jürgen Odszuck oder zuletzt mit Robert Siedler. Den Wahlvorbereitungsausschuss hat damals der jetzige Stadtverordnetenvorsteher Andreas Knoche geleitet. Als sich Siedler im Jahr 2017 den Fraktionen vorgestellt hat, fiel das Votum für ihn danach einstimmig bei einer Enthaltung aus. Die von ihm damals gewünschte „konstruktive Zusammenarbeit“ scheint brüchig geworden zu sein. Dass politische Ansprüche nicht immer deckungsgleich mit den Machbarkeiten in der Verwaltung sind, ist nichts Neues, auch nicht, dass es immer wieder zu Verständigungsschwierigkeiten kommt. Auch bedingt durch langwierige Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse. Während die Politik schnelle Ergebnisse schon im Hinblick auf anstehende nächste Wahlen generieren möchte, hinkt das Bauamt aufgrund gesetzlicher Vorgaben und Vorschriften meistens hinterher. Sicher nicht nur in Kronberg. Robert Siedler selbst bekräftigte auf eine Nachfrage hin „die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit des gesamten Teams im Baudezernat“. Diese Projekte stehen, in Stichpunkten gefasst, an: Baufeld V – Wohnbebauung Bahnhof / kritische Parkplatzfrage, Umfeld Bahnhof mit Busbahnhof, Fahrradgarage, Straßensanierung Umbau KEK Heinrich-Winter-Straße, Sanierung des Fritz-Best Hauses – Museum / Wohnungen, Studentenwohnen im Bahnhof (geplant war Gewerbebau – jetzt soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan kommen), Änderung des Bebauungsplans, „Kreuzenäcker“ – unter anderem wegen der vier „Mobil Home“ (Wohnungslose), Bebauungsplan „Gemeinschaftsunterkunft Grüner Weg“ – neue Ausschreibung ist notwendig, Baufeld „Altkönigblick,“ Klima / Mobilität.

In dem Zusammenhang sei Bürgermeister Christoph König zitiert, der bei der Wahl Odszucks noch Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses war: Der habe bewusst einem parteilosen Bewerber den Zuschlag für die A16-Stelle gegeben. Bei der Auswahl habe „ausschließlich die fachliche und persönliche Eignung eine Rolle gespielt“. Sollte das auch bei der anstehenden Wahl der Fall sein – dann möge der/die Beste gewinnen.



X