„Reliquie Mensch“ – Gottesdienst und Künstlergespräch zur neuen Morgner-Statue an St. Johann

Die Statue Morgners vor der Einweihung

Foto: privat

Kronberg (kb) – Seit einigen Wochen gibt es an der Johanniskirche in Kronberg etwas Neues zu entdecken: eine verhüllte Statue, die auf dem Kirchhof errichtet wurde.

Am kommenden Sonntag, 7. April, wird die Statue „Reliquie Mensch“ des Chemnitzer Künstlers Michael Morgner (geboren im Jahr 1942) feierlich enthüllt. Dazu wird auch der Künstler anreisen. Die „Reliquie Mensch“ ist eines der zentralen Motive im Werk Morgners. Die Errichtung verdankt die evangelische Kirchengemeinde St. Johann einer privaten Stiftung an die Kirche. Damit setzt sich die jahrhundertelange Geschichte fort, in der auch Stifterinnen und Stifter die Gestalt der Johanniskirche immer weiterentwickelten. „Unsere Gemeinde ist sehr dankbar, dass mit der Morgner-Statue auch unsere Generation dem Ensemble etwas hinzufügt“, freut sich Elke Reinhard, die Vorsitzende des Kirchenvorstands. „Das zeigt: Eine Kirche ist kein Museum. Sie erinnert nicht nur an das, was einmal war, sondern auch unsere Gegenwart und ihre Fragen finden hier ihren Ausdruck.“

Die Einweihung beginnt mit einem Gottesdienst um 10 Uhr, an den sich um 11.15 Uhr ein Gespräch mit dem Künstler in der Kirche anschließt. Lothar Breidenstein, Pfarrer in Falkenstein und Schönberg, freut sich, dass er gebeten wurde, beides zu gestalten. Im Gottesdienst wird er die Statue in Beziehung setzen zu ihrem Standort wie zum Evangelium des Sonntags. In dem Bericht über den „ungläubigen“ Thomas spielt ebenso wie im Kunstwerk der Körper mit seinen Verwundungen eine zentrale Rolle und verweist auf ein anderes zentrales Thema im Schaffen Morgners: „Ecce homo“. Der Ausruf lautet im ursprünglich griechischen Text des Johannesevangeliums: „Siehe, der Mensch“. Im Anschluss um 11.15 Uhr wird Breidenstein mit dem Künstler über sein Werk sprechen. Danach wird die Statue feierlich enthüllt und damit der Gemeinde und der Öffentlichkeit übergeben. Musikalisch gestaltet werden Gottesdienst und Einweihung von dem Countertenor Dmitry Egorov. Gemeinsam mit Kantor Bernhard Zosel hat er ein passendes Programm zusammengestellt.



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