Schlägerei unter Schülern – Schwere Vorwürfe

Kronberg (hmz) – Gewalt und Konflikte an Schulen - ein Thema, das viele Lehrerinnen, Lehrer und Eltern beschäftigt. Gerade dann, wenn der eigene Nachwuchs zum Opfer von Gewalt an der Schule geworden ist, kochen die Emotionen schnell hoch und das Bedürfnis, die Eltern des „Täter-Kindes“ zur Rechenschaft zu ziehen, ist groß. Das ist jetzt auch die Situation an der Altkönigschule. Nach einer Schlägerei zwischen einem 15- und einem 16-jährigen Jungen, wobei einer der beiden eine Kopfverletzung erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden musste, reagiert ein Angehöriger mit schweren Vorwürfen: Eine Gruppe habe sich gemeinschaftlich organisiert, um „zwei Schüler zu drangsalieren und körperlich anzugehen.“ „Dies endete in einer Schlägerei, wobei die beiden vorbenannten Schüler von dieser Gruppe an gewaltbereiten Jugendlichen zusammengeschlagen wurden.“ Dieser Vorfall sei „an Widerlichkeiten nicht zu übertreffen und bedarf allerhöchster Konsequenzen“. Die Auseinandersetzung ereignete sich vergangene Woche in der ersten Pause im Bereich des Abgangs zur Sporthalle. Bei der Polizei wurde Anzeige erstattet, der verletzte Junge konnte das Krankenhaus noch am gleichen Tag verlassen. Von den übrigen Schülerinnen und Schülern hätte fast keiner etwas davon mitbekommen, so Schulleiter Martin Peppler. Der erhobene Vorwurf, eine Lehrerin habe ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt, sei nicht haltbar. Wer das Gelände kenne, wisse, dass es zu weitläufig sei, um alles im Blick haben zu können. Dass sich Gewalt häufiger vor und weniger auf dem Schulhof abspielt, war wohl auch die Ursache für diese Schlägerei. „Es gab dazu eine Vorgeschichte“, bemerkte Peppler, die inzwischen bekannt und der Grund gewesen sei. Der Schulleiter sieht jetzt seine vordringlichste Aufgabe darin, die vier betroffenen Elternpaare an einen Tisch zu bekommen und danach jeweils im Rahmen von Klassenkonferenzen zu einer Lösung zu kommen. Er selbst will als Mediator auftreten. „Es wird Maßnahmen geben“, daran lässt er keinen Zweifel. Die würden nach sorgfältiger Abwägung und Abstimmung mit dem Schulamt erfolgen. Und da taucht die Frage auf, weshalb es an Schulen überhaupt zur Gewalt kommt. Die Gründe dafür sind unterschiedlich und lassen sich nicht pauschalisieren. An der Altkönigschule wird eine Antwort gesucht, die sich mit dem Einzelfall befasst und keine voreiligen Schlüsse zieht. Diese Gewaltgeschichte soll individuell aufgearbeitet werden – das dürfte im Interesse aller Beteiligten sein.



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