Schönes kaufen, Gutes tun – Das Motto des Benefizmarktes ging auf

24 Aussteller boten erlesene Dekors, Schmuck und vieles mehr an, jeder Einkauf kam dabei dem Malteser Besuchs- und Begleitungsdienst für ältere und einsame Menschen zugute.

Fotos: Westenberger

Kronberg (mw) – Es ist ihr siebtes Mal, dass Viviane Neigefink den Malteser Benefizmarkt organisiert und ihre Augen strahlen, denn trotz der Corona-Pandemie ist der Markt in der Stadthalle bereits am Freitagmittag gut besucht. „Das Ambiente hier ist auch einfach toll für unsere Aussteller“, weiß Neigefink. Der Benefizmarkt fand ursprünglich in Frankfurt in der katholischen Frauenfriedenskirche statt. Als diese renoviert wurde, wichen Viviane Neigefink und Leon van Lee, der den Benefizmarkt mitorganisiert, in die Kronberger Stadthalle aus – und sind geblieben.

Nach einem Jahr der Internetkäufe lockte der 17. Malteser Benefizmarkt trotz hoher Coronazahlen viele Bürger und Gäste aus Nachbarkommunen in die Stadthalle. Denn längst ist der Markt bekannt dafür, sich für entspannte vorweihnachtliche Einkäufe vortrefflich zu eignen. 24 Aussteller, aus ganz Deutschland, aber auch aus England, Polen und Italien waren zu Gast, boten an, was das Herz begehrt und machten die Auswahl nicht leicht. Am liebsten hätte man sich gleich mehrere ausgefallene Dekors, Designermode oder Sofakissen gegönnt. Das hochwertige Warenangebot war ausgesprochen vielseitig. Es gab elegante Manschettenknöpfe und feinste Lederschuhe für den Herrn genauso zu entdecken wie Heller-Pralinen, wunderschönen Weihnachtsbaumschmuck oder eine große Auswahl an Stoffen. Nicht zu vergessen köstliche Salamis in allen Geschmacksnuancen und Parmesan direkt aus Venedig, auf deren Verkauf Eduardo Zanghirella im Foyer nicht lange warten musste. Speziell für die Damen war das Angebot noch reichhaltiger, sie konnten ihr Herz sowohl an dem hochwertigen Schmuckangebot als auch an Handtaschen, eleganten Kaschmirschals, an Kissen, Decken, verspielten Lampen, Kristallgläsern, Papierwaren und vielem mehr erfreuen. Fehlen durfte auch eine Auswahl an klassisch-zeitlos und liebevoll Genähtem und individuell Besticktem für Frischvermählte und ihren Familiennachwuchs nicht. Bettina Lüttgen aus Wiesbaden hatte in klassischem Karodesign – rosa fürs Mädchen und blau für den Jungen – und in weiteren zarten Farbnuancen Kissen, Nikolaussäckchen und Schultüten mitgebracht. Damit im Kinderzimmer alles hübsch aufeinander abgestimmt ist, hat sie die Stoffreste dafür verwendet, sogar die Taschentücherschachteln in Karos zu verpacken.

Louise Schliemann, die ein Ladengeschäft in Oberusel betreibt, zeigte eine in allen Farben schillernde Auswahl ihres Schmucks und ebenfalls Einrichtungsdekors. Die Geschäftsfrau ist bei dem Benefizmarkt schon zum fünften Mal mit von der Partie. Klar sei die Frage, ob man sich die Teilnahme, bei der am Ende zehn Prozent der Einnahmen an die Malteser gespendet werden, in Coronazeiten noch leisten könne, gerechtfertigt, sagte sie. „Aber was ist unsere Gesellschaft ohne ehrenamtliches Engagement?“ Die Möglichkeit für einsame Menschen, über die Malteser einen Besuchs- und Begleitungsdienst zu erhalten, der ihnen Lebensfreude durch Gespräche, durch gemeinsame Zeit, schenkt, findet sie großartig. „Nicht jeder ist vielleicht dafür geschaffen, diese Aufgabe zu übernehmen.“ Jeder könne sich aber über eine Spende daran beteiligen, dass solche ehrenamtliche Partnerschaften organisiert werden können. „Im Übrigen werde ich durch die Teilnahme hier auch bekannter“, freut sie sich über die Win-win-Situation. Über zu wenig Kundinnen und Kunden konnten an diesen zwei Tagen in der Stadthalle wohl die wenigsten klagen. Und mit jedem Kauf, auch der Bilder der Künstlerin Bettina Schopphoff, die im Café ausstellte, tat man anderen Gutes. Die Organisatoren hatten ganze Arbeit geleistet, sie hatten im Vorfeld über ansprechend gestaltete Dialogpost eingeladen und es war Viviane Neigefink anzumerken, dass sie ein Gespür für schöne Dinge und dafür hat, die passenden Aussteller auszuwählen, um den Markt zu einem Einkaufserlebnis werden zu lassen. Allerdings wollen die Malteser in Zukunft gerne noch moderner werden und einen Mailverteiler aufbauen – denn auch die Dialogpost will neben der Miete für die Stadthalle erst einmal bezahlt werden, bevor Einnahmen für die sozialen Projekte der Malteser erzielt werden können. 2019 war das aber immerhin die stolze Summe von 15.000 Euro.

Was Neigefink ebenfalls ein großes Anliegen ist, ist das Café, das im Raum Feldberg eigens zu diesem luxuriösen wie leckeren Benefizmarkt mit Selbstgebackenem und Snacks einlud. „Unser Café ist der soziale Treffpunkt und somit ein wichtiger Teil des Ganzen“, betont sie und darf nun hoffen, dass die Aussteller gut verkaufen und sich darüber hinaus großzügig zeigen werden.

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