Kronberg (kb) – Mit 35 Jahren begann Helga Michaelis im Jahr 1989, sich für die SPD kommunalpolitisch zu engagieren. Und sie ist - mit Ausnahme einer Legislaturperiode – mit Herzblut dabeigeblieben. Am kommenden Samstag, den 20. April, feiert die Sozialdemokratin ihren 70. Geburtstag. Das ist für die Kronberger SPD der passende Zeitpunkt, das vielfältige gesellschaftliche Engagement der engagierten dreifachen Großmutter zu würdigen.
Helga Michaelis wurde im Jahr 1954 in Frankfurt geboren und kam über eine Zwischenstation in Königstein mit ihren Eltern und Geschwistern im Jahr 1965 ins damals noch selbstständige Schönberg. Die Sportbegeisterte war beim MTV Kronberg als Leichtathletin, Handballerin und Handballtrainerin aktiv. Bei einem Volkslauf in Luxemburg lernte sie ihren späteren Mann Frank kennen. Die einstmals sportlichen Bande halten bis heute.
Im Jahr 1987 trat sie in die SPD ein: „Ich war schon immer politisch interessiert und für mich kam nur die SPD in Frage. Mein Großvater väterlicherseits, ein Werkzeugmacher aus Rödelheim, war über 50 Jahre in der SPD, mein Vater in der Postgewerkschaft. Die Entspannungspolitik von Willy Brandt im Kalten Krieg hatte mich sehr beeindruckt, sein Engagement für Völkerverständigung und Frieden. Aber auch die Politik von Helmut Schmidt, die harte Linie gegenüber der RAF, hatte mich überzeugt.“
Bereits zwei Jahre später, im Jahr 1989, wurde Helga Michaelis aktiv und zwar im Spielkreis für behinderte und nichtbehinderte Kinder. Diesen hatte die sozialdemokratische Stadträtin Christa Jaenich – in den 1980er Jahren eine treibende Kraft im sozialen Bereich – ins Leben gerufen. Inklusion wurde in einer Zeit gestaltet, als Inklusion an sich noch kein Thema war. Zugleich war es der Startpunkt für das große soziale Engagement von Helga Michaelis. Ausschuss- und Kommissionsmitglied, Behindertenfahrten-Organisatorin, Rumänien-Helferin, Schöffin, Stadträtin – und vieles mehr steht auf der Liste ihrer Tätigkeiten. 15 Jahre lang organisierte und betreute sie die ebenfalls von Christa Jaenich im Jahr 1990 initiierten Senioren- und Behindertenfahrten nach Le Lavandou.In die Stadtverordnetenversammlung zog Helga Michaelis erstmals im Jahr 1989 ein. Über die Legislaturperioden gehörte sie den früheren Ausschüssen Denkmalausschuss und Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Soziales (JuKuSpoSo) sowie dem Haupt- und Finanzausschuss an, außerdem der damals noch bestehenden Sozialkommission.
Zehn Jahre lang vertrat sie die SPD im Magistrat, ehe sie nach einer fünfjährigen Auszeit seit dem Jahr 2016 wieder im Stadtparlament ist. Damit ist ihr umfassendes gesellschaftliches Engagement aber bei Weitem nicht abgeschlossen. Ende der 1980er Jahre war sie Elternbeiratsvorsitzende der Viktoria-Schule und kämpfte gemeinsam mit vielen Eltern für den Neubau der Viktoria-Schule. Noch heute ist sie dankbar für die Unterstützung durch den damaligen Finanzausschussvorsitzenden des Kreistags und späteren Ehrenbürger der Stadt Kronberg, Prof. Dr. Herbert Alsheimer, ohne dessen tatkräftige Hilfe die neue Schule – so Michaelis – vermutlich nicht im Jahr 1993 fertiggestellt worden wäre.
Michaelis war Schöffin am Landgericht Frankfurt, packte jahrzehntelang bei der Rumänienhilfe an, war als Vorstandsmitglied beim Partnerschaftsverein Ballenstedt aktiv und vermittelte Familien in würdige Wohnverhältnisse in den von der damaligen städtischen Wohnbau GmbH errichteten Wohnungen. Zudem vertritt sie darüber hinaus die SPD in der Arbeitsgemeinschaft der Kronberger Frauenverbände.
In einem anderen Teil ihres Lebens ist Helga Michaelis Jägerin und Prüferin für Jagdrecht im Jägerprüfungsausschuss Bad Homburg. Als Fraktionsgeschäftsführerin kümmert sie sich um die Finanzen der Fraktion und organisiert Sitzungen und Tagungen und ist bei allen Veranstaltungen des Ortsvereins eine treibende Kraft, „die Ideen hat, anpackt und umsetzt, ohne große Worte zu verlieren“, sagen der Ortsvereinsvorsitzende Thomas Kämpfer und seine Stellvertreter Constantin Lamm und Ralf Löffler. Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Haas und seine Stellvertreterin Gabriela Roßbach ist klar: „Helga Michaelis ist das soziale Gewissen unserer Fraktion. Aufgrund ihres vielfältigen Engagements verfügt sie über Kompetenzen, auf die wir nicht verzichten können und wollen. Es ist ihr großer Wunsch, dass die Stadtverordnetenversammlung endlich das städtische Wohnbauprojekt am Bahnhof auf den Weg bringt und damit dafür sorgt, dass auch Menschen mit geringeren Einkommen eine Perspektive in unserer Stadt haben.“