SPD: „KfB-Antrag konterkariert alle bisherigen Beschlüsse“

Kronberg. – Im Oktober 2020 stellte der Schweizer Landschaftsarchitekt Enzo Enea gemeinsam mit seinem Projektleiter Fabian Vanicek in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) das Gesamtkonzept für die erarbeitete Außenraumplanung des Bahnhofsumfeldes vor. „Berücksichtigt wurde dabei, dass die Verbindung zwischen Natur und Kultur vorhanden ist und eine Verknüpfung von Landschaft, Musik und Stadtraum stattfindet“, erinnert die SPD-Fraktion. An die nächsten Generationen denkend beinhalte der Vorschlag die Pflanzung von möglichst klima- und schädlingsresistenten Bäumen und Pflanzen wie Eisenholzbäumen, amerikanischen Gleditschien, Eibenwellen und Kletterpflanzen. Für den Platzbereich neben dem Bahnhofsgebäude seien neben einem Brunnen und Bänken ein Baumdach aus ahornblättrigen Platanen als denkbare Variante von dem preisgekrönten Landschaftsarchitekten vorgeschlagen worden. „Auch die Begrünung der gegenüber dem Bahnhofsgebäude im Hangbereich geplanten Fahrradgarage und der zur Sanierung anstehenden Natursteinmauern ist in der Planung vorgesehen. Die Vorschläge wurden von den Ausschussmitgliedern überwiegend positiv aufgenommen“, blickt die SPD auf die Präsentation zurück. Die Stadt Kronberg habe auf Basis der Freiflächenplanung von Enzo Enea beim Bundesministerium des Innern, Bau und Heimat (BMI) einen Antrag zur Aufnahme in das Programm zur ,Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus‘ gestellt, der im ASU ohne Gegenstimme angenommen worden ist. „Auch bei der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 19. November 2020 wurde der Vorschlag mit breiter Mehrheit der Stadtverordneten gegen fünf Nein-Stimmen der KfB bei zwei Enthaltungen angenommen“, betont die SPD und für sie der SPD-Fraktionsvorsitzende und seine Stellvertreterin, Wolfgang Haas und Gabriela Roßbach sowie der SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Kronberger Ortsvorsteher Thomas Kämpfer.

„Zur Überraschung der SPD hat die KfB für die kommende Sitzungsrunde einen Antrag eingereicht, nach dem alle in der Masterplanung von Enzo Enea vorgesehenen Maßnahmen im Gelände des Victoriaparks – Steg entlang des Schillerweihers, Treppenanlagen usw. – nicht weiterverfolgt und eine Genehmigung ausgeschlossen werden sollen und dieser Beschluss keine implizite Zustimmung zur restlichen Masterplanung beinhalte.“ Die SPD fragt deshalb: „Ist dies der Versuch der schrittweisen Demontage eines ganzheitlichen und in sich stimmigen Konzeptes in der Hoffnung auf andere Mehrheiten nach der Wahl?“

Es sei jeder politischen Gruppierung unbenommen, sich mit abweichenden Voten zu den jeweiligen Themen zu positionieren. „Mit dem jetzt zur Beratung vorliegenden Antrag versucht die KfB jedoch, die mit breiter Mehrheit gefassten Beschlüsse in ihr Gegenteil umzukehren“, kritisieren die Sozialdemokraten. „Wir bekennen uns ausdrücklich zu den Vorschlägen von Enzo Enea für die Entwicklung des Bahnhofsumfelds und vertrauen darauf, dass auch die übrigen Befürworter den Vorstoß der KfB zurückweisen werden“, so die Vertreter der SPD Kronberg. (mw)



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