SPD: Ein schöner Bahnhof braucht ein schönes Umfeld

Die SPD-Fraktion lässt sich von Bahnhofseigentümer Frederik Roth die Fortschritte der Sanierung des alten Bahnhofs zeigen. Fotos: privat

Kronberg. – Am 7. Juli besuchte die SPD-Fraktion den alten Bahnhof. Die Eigentümerin, die Real KG, vertreten durch Frederik Roth, und Manfred Feger vom Dachdeckerbetrieb Weidmann & Feger erläuterten vor Ort den Stand der Sanierungsarbeiten, wo die Schwierigkeiten liegen und was noch zu tun ist. Essenziell für den Erfolg des Projekts Alter Bahnhof ist auch die Umfeldplanung.

„Das Ziel von Frederik Roth ist das, was die Kronbergerinnen und Kronberger sich seit Jahrzehnten wünschen: Einen Bahnhof mit einem intakten Bahnhofsgebäude statt einer Ruine. Der neue alte Bahnhof in neuem Glanz von außen und mit Mobilitätszentrale, Restaurant und Reisebedarf innen ist zum Greifen nah“, sagt die SPD. Sie überzeugt sich vor Ort davon, dass die Sanierung mit großen Schritten vorangeht, „fast alle Hürden sind beseitigt“. „Fehlen noch die Zustimmung der Stadtverordneten zur Enzo Enea Masterplanung und zur Offenlegung des Winkelbachs in der Stadtverordnetenversammlung am 15. Juli.“

Dachsanierung

Durch undichte Stellen im Dach war bereits Wasser ins Bahnhofsgebäude eingedrungen, in dessen Folge sich massive Fäulnis bildete. Mit einer Vollsanierung sind die Real KG und die Dachdeckerfirma auf Nummer sicher gegangen. Erst die erreichte Dach-Erneuerung ermöglicht alle anderen Restaurierungsarbeiten. Der Verfall des Gebäudes ist zum Stillstand gebracht worden. Gerade erhält das Gebäude Schornsteine für die Heizung, die Kachelöfen in den oberen Wohnungen und für eine raumlufttechnische Anlage. Die Sanierung der Sandsteineinfassungen unter fachkundiger Anleitung ist auch schon auf gutem Weg.

Aufwendig: Vordach und Säulen

Besonders aufwendig ist die Rettung des Vordachs und die Sanierung der gusseisernen Säulen. Der „Königsweg“, wie die gusseisernen Träger und Säulen restauriert werden können, aber hierbei Barrierefreiheit auch nach der vermutlich erst in den nächsten zehn Jahren von der DB umgesetzten Bahnsteigerhöhung zum Bahnhofsinneren hergestellt werden kann, und gleichzeitig bei diesen Eingriffen der Bahnbetrieb reibungslos und ohne Bahnsteig-Sperrung weiterlaufen kann sowie die Sicherheitsbedingungen in unmittelbarer Nähe der 15.000 Volt Oberleitung eingehalten werden, muss noch gefunden werden.

Für die Restaurierung der Säulen musste erst ein Fachbetrieb gefunden werden – neben der gegenwärtigen Materialknappheit, dem Zuständigkeits-Dickicht bei der Deutschen Bahn und den Abstimmungen mit der Denkmalschutzbehörde eine von vielen Hürden, bis ein Gestattungsvertrag mit der DB, die Eigentümerin des Vordachs ist, und Prüfung durch das Eisenbahnbundesamt aller Pläne dann endlich eine Durchführung erlaubt.

Umfeldplanung

Frederik Roth hofft ebenso wie die SPD, dass die Stadtverordneten am heutigen Donnerstag den Vorschlägen zur Umfeldplanung zustimmen: der Gestaltungsvision des preisgekrönten Landschaftsarchitekten Enzo Enea. Ebenso dem Busbahnhof in der Variante 5H/1, die einer Ausweitung des öffentlichen Nahverkehrs ebenso gerecht wird und die einen freien Platz für die Außengastronomie und zum Verweilen am Bahnhof ermöglicht. Und schließlich der Offenlegung des Winkelbachs, um dem beschlossenen B-Plan für Hotel und Kammermusiksaal sowie den Auflagen des Regierungspräsidiums nachzukommen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Haas dankte Frederik Roth und Manfred Feger für ihre ausführlichen Darlegungen und stellte fest: „Alles, was bisher im Bereich des Bahnhofsquartiers passiert ist, verdanken wir privaten Investoren. Es ist nun an der Zeit, dass die politischen Gremien mit den dringend erforderlichen Entscheidungen zur Umfeldgestaltung, dem Busbahnhof und der zügigen städtebaulichen Entwicklung des Baufeldes V dafür sorgen, dass das Quartier zu einem städtebaulichen Vorzeigeprojekt wird“. Frederik Roth bedankte sich bei der SPD-Fraktion für das große Interesse an seinem Projekt und betonte: „Die elf Monate, seitdem ich Eigentümer bin und loslegen konnte, sind wie im Fluge vergangen. Die Personen, die täglich auf der Baustelle unter schwierigen und engen Bedingungen arbeiten, den vielen Dreck innen und Abriss des alten maroden Daches außen weggeräumt haben, den Wartesaal der ,Dritten Klasse‘ von vielen Einbauten befreit haben, bei Schnee und Regen den Dachstuhl saniert haben, jetzt die vielen Anstriche entfernen, die schönen Sandsteinfassaden und Klinker freilegen, und das Dach neu eindecken, leisten im Verborgenen alle Großartiges für unsere Stadt. Es ist noch ein langer Weg zu gehen, aber es macht mir Freude zu sehen, dass jedes Detail gut wird, wir vorankommen und unser Ziel nicht aus den Augen verlieren.“

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