Für Wegekreuz-Replik wird eingeeigneter Handwerksbetrieb gesucht

Oberhöchstadt (hmz) – Wegekreuze werden von den meisten wohl nur noch unbewusst oder aus dem Augenwinkel heraus wahrgenommen. Für manche jedoch haben sie immer noch eine große Bedeutung, da sie nicht nur rein religiöse Bezüge haben, sondern auch kulturelle. Die Kreuze sind häufig eng mit der Geschichte des jeweiligen Ortes verbunden. Sie wurden in der Vergangenheit aus den verschiedensten Anlässen errichtet, so auch in Kriegs- und Notzeiten, nach Unglücken oder plötzlichem Tod an dieser Stelle. Aber auch aus Dankbarkeit für wundersame Heilungen, glückliche Heimkehr aus Krieg und Gefangenschaft oder zur Ehre Gottes.

So ein „Glaubenszeugnis“ steht auch an der L 3015 in Höhe des Hühnermobils der Familie Hildmann. Einige Jahrzehnte hat das Gips-Kruzifix gut überstanden, bis Anfang Dezember die Nachricht einer massiven Beschädigung die Runde machte und für Bestürzung sorgte. Die Vermutung allerdings, dass es sich bei der mutwilligen Beschädigung der Figur um ein religiös motiviertes Motiv handele, habe sich, laut Erstem Stadtrat Heiko Wolf, vorerst nicht bestätigt. Gleichwohl sei Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannte bei der Polizei in Königstein gestellt worden. Mit einem konkreten Ermittlungsergebnis sei jedoch wohl eher nicht zu rechnen. Bürgermeister Christoph König habe sich des Sachverhalts angenommen und der Ersatz des Kruzifix stehe wohl außer Frage. „Da es sich um eine bemalte Gipsfigur handelt, die innen hohl war, dürften sich, anders als vergleichsweise bei einer Bronzefigur, die Kosten dafür in einem überschaubaren Rahmen halten“, so Wolf. Die viel größere Schwierigkeit sei jedoch, einen geeigneten Handwerksbetrieb zu finden, der Wegekreuze herstellt. Diese Fertigkeiten seien eher noch im süddeutschen Raum vorhanden, wo der Brauch, am Wegesrand Kreuze aufzustellen immer noch fest verwurzelt sei. Zwischenzeitlich wurde die beschädigte Christus-Figur abmontiert und die Reste sicher gestellt.

Wann also mit der Wiederherstellung des Originalzustandes gerechnet werden kann hängt davon ab, wann und wo die Replik neu gefertigt werden kann.

Für das nun verwaiste Kreuz wird ein Handwerksbetrieb gesucht, der die fehlende Christus-Figur ersetzt. Foto: privat

Dieses Foto vom Originalzustand des Wegekreuzes zierte den Titel der Werbebroschüre der Diakonie-Station Kronberg im Jahr 2015. Foto: Grabowski

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