Oberhöchstadt (hmz) – Wer „Balkonszene“ hört, verbindet das Szenario unweigerlich mit Shakespeares „Romeo und Julia“. Ihr „Balkon“ in Verona ist der Höhepunkt der tragischen Romanze zwischen den beiden Verliebten, die von Beginn an einem verzweifelten Schicksal unterworfen sind. In dem neuen Stück der „Fichtegickel“ – die muntere Truppe steckt mitten in den Probearbeiten – ist ebenfalls ein „Balkon“ für den Handlungsverlauf von zentraler Bedeutung und er markiert schließlich einen Wendepunkt. Gespielt wird die Liebeskomödie „Balkon-Szene“, die aus der Feder des renommierten Autorenteams John Chapman und Anthony Marriot stammt. Irgendwie von dem großen Vorbild inspiriert, scheint die Komödie durch ihre komplizierten Verwirrungen und fehlgeleiteten Neigungen den Werken des großen Dichters Shakespeare entlehnt – oder doch nicht? Das mögen die Zuschauenden selbst entscheiden. Ganz sicher ist es eine „Komödie der Irrungen“ und bis schließlich das Tohuwabohu seinen Höhepunkt erreicht, haben die Mitwirkenden ein hinreißendes und rasantes Bühnenfeuerwerk gezündet. Den Darstellenden verlangt das Stück viel Sprachwitz, Spiellust und sogar einen gewissen Übermut auf der Bühne ab. Und wer die „Fichtegickel“ kennt, weiß, dass sie sich durchaus auch an schwierige Stücke heranwagen – und dies ist mit Gewissheit eines davon.
So viel sei über das Stück verraten: Es spielt in den 80er Jahren, Queen Elisabeth lebte noch und in Spanien wurde mit Peseta bezahlt. Constance, eine Heiratsvermittlerin, leitet ein exklusives und anerkanntes Heiratsvermittlungsinstitut in London. Per Computer, mit der entsprechend hochentwickelten Software und unter Einhaltung größtmöglicher Vertraulichkeit, vermittelt sie ihr Klientel. Ihre Erfolgsquote scheint dabei überdurchschnittlich hoch zu sein.
Eines Tages bekommt Constance Besuch von Jeremy, einem „hoffnungslosen Fall“, dessen Registriernummer schnellstens aus dem System gelöscht wird. Er ist ein Mann, der sich zum Dichter berufen fühlt und seit Jahren eine Frau sucht. Er gesteht Constance seine Liebe, die aus allen Wolken fällt. Jeremy hat die persönlichen und tröstenden Worte in den Serienbriefen an die „Glücklosen“ falsch verstanden und von da an nimmt das Verhängnis seinen Lauf – Ausflüchte, Notlügen und schließlich das komplette Fiasko. Ob Jeremy in dem von ihm angerichteten Chaos letztlich doch noch seine Traumfrau findet?
Das erfahren die Freundinnen und Freunde der unterhaltsamen Muse bereits am Freitag, 20. Oktober, um 20 Uhr bei der Premiere mit Sektempfang im Haus Altkönig. Weitere Aufführungen sind am 21., 28. und 29. Oktober sowie am 4. November vorgesehen. Karten im Vorverkauf gibt es ab dem 4. September unter der Telefonnummer 06173-9997640 oder unter der E-Mail Adresse: kartenbestellung[at]kv02[dot]de
Das sind die Protagonistinnen und Protagonisten, die seit Juni in ihrer Freizeit proben und neben ihren Berufen die Texte einstudieren: Birgit Kühn, Ulli Klein, Steffen Schmidt, Sophia Kulick, Andreas Risse, Steffi Mauder, Jörg Kouth, Christoph Müller und Melanie Rogwalder. Wieder ein glückliches Händchen bei den Regiearbeiten haben Yvonne Schmidt und Jörg Kuschel. Und was wären die Theater ohne ihre Bühnenbildner und Techniker Marcel Falland, Miriam Makosch und Gerhard Patterer? Bei einem Texthänger flüstert die Souffleuse Barbara Falland ganz leise das Stichwort.