Ein „Traumergebnis“ für Eva Söllner

(ds) Einen Freudensprung machte die alte und neue Bürgermeisterin von Liederbach am Sonntag: Achtzig Prozent der an die Wahlurne gekommenen Liederbacher hatten Eva Söllner gewählt, das sind 2677 von 5.702 Wahlberechtigten, die für Eva Söllner gestimmt haben, 669 haben mit Nein gestimmt. „Das ist ein Traumergebnis“, freute sich die Bürgermeisterin, die vollkommen überwältigt von diesem Ausgang erst mal ein paar Tränen verdrücken musste. Ihr Ziel sei ja zunächst mal überhaupt eine hohe Wahlbeteiligung gewesen, und die lag mit 53,4 Prozent – natürlich auch aufgrund des mit der Europawahl zusammengelegten Wahltermins – deutlich höher als beim letzten mal (38,7 Prozent). „Ich gehe in dem Amt auf, es macht mir Freude, auch wenn meine Familie immer noch die Nummer 1 ist“, sagte die Bürgermeisterin. „Es fordert einen nicht zu knapp, aber es ist schön, mit den Menschen zu arbeiten. Meine Aufgabe ist es für sie da zu sein, dafür arbeite ich“, so die 53-Jährige, die ihrer nächsten Amtszeit mit großer Freude entgegensieht.

Tochter Franziska, die Eva Söllner ebenso wie Ehemann Peter fleißig beim Wahlkampf unterstützt hatte, freute sich für die Mama: Das Ergebnis bestätige ihre gute Arbeit und die Begeisterung, die sie dafür hat. „Wenn sie was macht, dann macht sie’s richtig“, ist die Studentin überzeugt. Auch Ehemann Peter freute sich, gelitten habe er nie unter dem anspruchsvollen Amt seiner Frau. „Es gab Veränderungen, aber positive“, meint der Ingenieur. „Es ist schön, dass ihre Arbeit so bestätigt wurde.“ Ihren großen Erfolg erklärt er damit, dass seine Frau ein ausgleichender Mensch sei, der immer versuche, für alle zufriedenstellende Lösungen zu finden. „Sie ist auch offen für die kleinen Sorgen der Menschen, nimmt sie ernst und kümmert sich drum“, weiß er. Nun machen die beiden erstmal zwei Tage „blau“, doch am Vaddertag der Feuerwehr sind sie mit voller Kraft wieder am Start.

Sechs Jahre Engagement im Amt und ein Wahlkampf, der geführt wurde, als hätte es Gegenkandidaten gegeben, haben sich gelohnt: Über 850 Hausbesuche hatte Eva Söllner in den vergangenen Wochen gemacht, meist in Begleitung eines Parteikollegen. Fast überall wurde sie freundlich begrüßt und die überwiegende Mehrheit hatte ihr zugesagt, am Sonntag zur Wahl zu gehen. Zu den Wahlkampfaktivitäten gehörten Osterbasteln, die Rosenverteilaktion am Muttertag, das Marktcafé mit dem Espresso-Mobil am Samstag und ein „Treffpunkt“ am Samstagnachmittag in unterschiedlichen Quartieren. Nur im Wahlbezirk der Gagfah-Siedlung gab es nicht ganz so viele Stimmen für Eva Söllner, Äußerung des Anwohnerprotests gegen die geplante Coca-Cola-Erweiterung.

Stimmen zur Bürgermeisterwahl:

So ein gutes Ergebnis nach einer Amtszeit zu erreichen, das sei nicht normal, waren sich ihre Mitstreiter Sinisa Kusic und Norbert Pitz einig. „Da ist ja nun der Anfängerbonus vorbei“, meinte Kusic. Der Bürgermeisterkandidat habe seine Fähigkeiten bereits unter Beweis stellen müssen und das habe Eva Söllner aufs Beste getan. „Es ist ihr gelungen, ganz viele Wähler ins Boot zu holen, die traditionell eher SPD, Grüne oder FDP wählen“, so Norbert Pitz. „Wir hatten einige fast kontroversenfreie Jahre – ihr integrativer Ansatz bringt offensichtlich Erfolg“, so der Parteivorsitzende der CDU. Die 80 Prozent heute seien mehr wert als die 87 Prozent vor sechs Jahren. Damals lag die Wahlbeteiligung bei rund 38,7 Prozent und es war „nur“ eine Bürgermeisterwahl. „Es fehlten die politischen Gegenwähler“, meinte Pitz.

Auch die Fraktionsvorsitzenden der anderen Parteien waren beeindruckt. „Wir hätten natürlich gern einen eigenen Kandidaten aufgestellt, um andere Akzente setzen zu können. Doch unsere Bürgermeisterin macht keine Fehler und persönlich gönne ich ihr diesen Erfolg“, so Julio Martinez (SPD). Thomas Kandziorowsky (FWG) bedauerte ebenfalls das Fehlen eines Gegenkandidaten. Auch wenn man politisch hier und da anderer Ansicht sei, so gönne er ihr diesen Erfolg dennoch auf der menschlichen Ebene. „Wir werden ihre Arbeit kritisch begleiten“, kündigte er an.

„Das war keine große Überraschung“, meinte Stefan Kunz (Grüne), der die Zusammenarbeit mit Eva Söllner und der CDU in Teilen gut und konstruktiv bezeichnete. Diese enorme Zustimmung muss sie jetzt gestalterisch nutzen, so der Fraktionschef der Grünen, mit diesem Rückhalt könne man noch mehr Akzente setzen.

Söllners Amtskollegen Alexander Simon aus Eppstein, Norbert Altenkamp aus Bad Soden, Christian Seitz aus Kriftel sowie Hofheims Erster Stadtrat Wolfgang Exner fieberten ebenfalls mit der Bürgermeisterin mit. Auch Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, kam noch auf einen Sprung vorbei, um zu gratulieren.

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