Bommersheimer Bürger gegen B-Plan Mutter-Teresa-Straße

Oberursel (ow). Unter der Überschrift „Dorf mit Charme oder das neue Wohnsilo von Oberursel?“ rufen Bommersheimer Bürger mit einem Flugblatt dazu auf, die Frist zu nutzen und bis zum 14. Februar gegen den Bebauungsplan Nr. 254 „Mutter-Teresa-Straße“ Bedenken und Anregungen vorzutragen.

Das Bauvorhaben beeinflusse durch seine Größe den gesamten Ort, so die Bommersheimer. Geplant sei der Bau von rund 140 Wohneinheiten auf 1,8 Hektar, das bedeute Wohnraum für etwa 340 Menschen. Damit sei mit einer Zunahme um mehr als 720 Fahrten mit einem Kraftfahrzeug pro Tag zu rechnen. Die Bebauungsdichte mit 77 Wohneinheiten pro Hektar erreiche das Niveau einer Großstadt. Die Genehmigung hierfür sei „durch eine geschickte Mischkalkulation manipuliert“ worden. Denn die Bebauungsdichte der Wallstraße mit rund 42 Wohneinheiten pro Hektar habe man in die Kalkulation einbezogen, um auf durchschnittlich 56 Wohneinheiten pro Hektar zu kommen, die sich bei den verantwortlichen Behörden besser „verkaufen“ ließen.

Die Bebauung erfolge „im Hau-Ruck-Verfahren“, es würden keine Alternativen zum Bebauungsplan vorgeschlagen. Nach wesentlichen Änderungen zum bisherigen Bebauungsplan sei von Seiten der Bürger kein Gemeinnutz mehr erkennbar. Für die Bebauung fehle ein Gesamtkonzept, denn mittelfristig sei eine weitere Bebauung entlang der U3 in Richtung

Niederursel geplant. Die Bürger fragen: „Wie sehen die Planungen hierzu aus und wie fügt sich der Bebauungsplan Nr. 254 darin ein?

Der dörfliche Charakter von Bommersheim sei in Gefahr. Der wachsende Verkehr durch etwa 220 zusätzliche Pkw verstopfe nicht nur Zu- und Ausfahrten, sondern verschlimmere auch die Verkehrslage im Dorfkern. Darüber hinaus sei die Schul- und Betreuungssituation von Kindern nicht geklärt. Konflikte mit Anwohnern seien zu erwarten, wenn der alte Siedlungsrand nicht gewahrt werde und ein erhöhtes Lärmaufkommenzu verzeichnen sei. Wo jetzt noch freies Feld ist, stehe dann eine 14 Meter hohe Hauswand. Ausgleichsflächen für Flora und Fauna seien nicht vorgesehen.

Ziel der Initiative sei es, die Bebauungsdichte zu hinterfragen und eine Anpassung zu bewirken, um zu einer gut durchdachten, harmonischen, nachhaltigen Bauplanung zu gelangen, die die Bedürfnisse von Bommersheim, den direkten Anwohnern und den neuen Dorfbewohnern berücksichtige. Dazu sei ein alternativer Bebauungsplan erforderlich, es seien Ausgleichsflächen zu schaffen, und die Landschaft solle parkartig gestaltet werden, um den Dorfcharakter von Bommersheim zu erhalten.

Die einspruchsfrist bei der Stadt endet am 14. Februar. Briefe können auch abgegeben werden bei Veronika Nieder, Wallstraße 67. Sie sollen gesammelt persönlich am 12. Februar im Rathaus abgegeben werden. Für weitere Fragen können sich alle Interessierten per E-Mail an Bommersheim1[at]web[dot]de wenden.



X