139 rote Schuhe gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Die roten Schuhe, die das Frauenhaus Oberursel morgen in der Stackgasse anlässlich des Tags gegen Gewalt an Frauen ausstellt, stammen aus der „Kunsttäter“-Werkstatt. Foto: fch

Oberursel (ow). Zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November 2022 gestalten die städtischen Gleichstellungsbeauftragten Daria Pilka und Sabine Weil in Kooperation mit dem Verein „Frauen helfen Frauen“ eine Kunstaktion: Vor dem ehemaligen „Macondo“ in der Strackgasse 14 werden von 14 bis 17 Uhr 139 rot lackierte Schuhe aufgestellt. Die Schuhe wurden von Frauen gespendet und vom Verein „Kunsttäter“ rot lackiert. Das Rot symbolisiert das Blut, das bei Gewalttaten vergossen wurde. „2022 steht der Aktionstag unter dem Motto „Femizide“. Die 139 Schuhe symbolisieren die 139 Femizide, die Tötungen von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, die es 2020 in Deutschland gab. Mit dieser Kunstaktion sagen wir Nein zu Gewalt und möchten die Öffentlichkeit sensibilisieren. Als weiteres Zeichen weht vor dem Rathaus eine blaue Fahne als Symbol des Aktionstages“, erklärt Bürgermeisterin Antje Runge.

Die roten Schuhe als Symbol für Gewalt und Morde an Frauen durch ihren (Ex-)Partner haben ihren Ursprung in einer Kunstaktion der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet im Jahr 2009. Ihre Schwester wurde von ihrem Mann erschlagen. 1999 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ zu erklären. Hintergrund war die Entführung, Vergewaltigung und Folterung dreier Schwestern und ihre Ermordung im Jahr 1960. Die Schwestern Mirabal waren in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden, weil sie gegen ihn Widerstand geleistet hatten. Jedes Jahr finden zum 25. November deutschlandweit Aktionen gegen Gewalt an Frauen statt. Ziel ist es, die Diskriminierung und Gewalt in jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen zu bekämpfen und sichtbar zu machen.

Was kann jemand tun, der von häuslicher Gewalt betroffen ist? Es ist wichtig, dass alle Beteiligten Hilfe annehmen. Denn Gewalt endet nie von alleine. Wenn das Bauchgefühl sagt: „Hier stimmt etwas nicht“, sollte darauf gehört und nach ersten Warnsignalen Hilfe geholt werden. Auch das soziale Umfeld spielt eine entscheidende Rolle bei Partnerschaftsgewalt. Scham und Schuldgefühle sind groß. Noch immer wird häusliche Gewalt oft als Privatsache angesehen. Doch Partnerschaftsgewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wenn eine Freundin, Nachbarin oder ein Familienmitglied von Gewalt betroffen ist, können auch die Bezugspersonen sich an eine Beratungsstelle wenden und eine vertrauliche Beratung erhalten. Es ist hilfreich, für die Betroffene da zu sein, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen oder zu überfordern.

Anlaufstationen für alle, die Hilfe suchen, sind die Beratungs- und Interventionsstelle „Frauen helfen Frauen“ Hochtaunuskreis, Telefon: 06171-51768, E-Mail: beratungsstelle[at]frauenhaus-oberursel[dot]de, Internet: www.frauenhaus-oberursel.de, das Frauenhaus „Frauen helfen Frauen“ Hochtaunuskreis, Telefon: 06171-51600, E-Mail: fh[at]frauenhaus-oberursel[dot]de, die Männerarbeit/Täterarbeit der Diakonie Bad Homburg, Telefon 06172-597660, Internet: www.diakonie-htk.de, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oberursel, Telefon 06171-502152, E-Mail: frauenbuero[at]oberursel[dot]de, die Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung für alle ab 14 Jahren, Internet: www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de, sowie Lotte Awo-Beratungsstelle in Bad Homburg, Telefon 06172-1370993, E-Mail fh-beratungsstelle[at]awo-hs[dot]org.



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