Alte Probleme, neue Formate und eine tragfähige Finanzbasis

Sie sind für den Verein Windrose im Einsatz (v. l.): Wolfgang Michler, Reinhard Dunger, Vildan Milani, Payam Milani, Petra Wittdorf Braun, Wolfgang Dörnbach, Behnaz Mahdizadeh, Michael Behrent, Sabine Lecher, Harald Schuster und Manfred Schneider. Foto: bg

Oberursel (ow). Die Mitglieder des Internationalen Vereins Windrose trafen sich zu ihrer Jahreshauptversammlung. Nach der dramatischen Ausgangslage im Herbst 2018 blicken die neuen Vorstandsmitglieder nach einem Jahr vorsichtig optimistisch in Zukunft. Außer Reinhard Dunger, der seit 2012 an der Spitze des Vereins steht und noch für ein Jahr im Amt sein wird, haben neue Kräfte für frischen Wind gesorgt. In vorderster Front Michael Behrent, der stellvertretende Vorsitzende, der sich mit Herzblut für den Verein engagiert und mit ganz neuen Formaten wie den „Salon Windrose“ eine Neuausrichtung der Vereinsarbeit entwickelt hat. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören außerdem Schatzmeister Wolfgang Dörnbach und Schriftführer Payam Milani an.

Dunger dankte Gerhard Tophoven, Petra Wittdorf-Braun, Manfred Schneider und Julia Steiner, die aus dem Vorstand ausgeschieden sind, aber weiter aktiv im Verein mitarbeiten. Michael Behrent mache „einen bärenstarken Job“ und sei „Hansdampf in allen Gassen“, lobte er den Vize. Die Aktivitäten der vergangenen zwei Jahre seien enorm. Behrent berichtete von der unendlichen Geschichte auf der Suche nach einem Dach über den Kopf für die Windrose mit ihren vielen Aktivitäten. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig, es sei eine Frage des Geldes, bekannte er. Bis der Verein eine neue Heimat gefunden hat, könne er im alten Vereinslokal in der Neutor-allee bleiben und die Flickwerkstatt in der Oberen Hainstraße aufrechterhalten.

Sabine Lecher und Harald Schuster berichteten für die Flüchtlingsfamilienhilfe (FFHO) von den zahlreichen Projekten: dem Cafe am Oberurseler Stellwärterhäuschen (CAOS), wo Beratungen stattfinden, der Schülerhilfe „Ach so“, „Yalla“, dem Freizeitprogramm für Kinder und Jugendliche, oder dem Deutschkurs mit Kinderbetreuung. Seit 2004 gibt es das Windrose-Schulprojekt an der Integrierten Gesamtschule Stierstadt (IGS) „Junge Europäer – junge Weltbürger“. Es gliedert sich in mehrere Arbeitsfelder: den Sprachkurs „Deutsch als Zweitsprache“ (DaZ), Hausaufgabenhilfe und Leseförderung. Dabei steht Lehrerin Vildan Milan in engem Austausch mit den Klassenleitungen, den Fachlehrern und der Schulleitung.

Das alles koste viel Geld, so Schatzmeister Wolfgang Dörnbach. Natürlich erhalte der Verein private Spenden, aber darauf könne sich kein Schatzmeister verlassen. Umso wichtiger, nahezu unbezahlbar, sei der Einsatz von Foundraiser Wolfgang Michler. Er gehört dem erweiterten Vorstand an und berichtete von seinen Aktivitäten, Geld für den Verein zu generieren. 25 Anträge habe er gestellt und 14 seien positiv beschieden worden.

Fördermitgliedschaften

Wichtigster Programmpunkt auf der langen Tagesordnung war eine Änderung der Beitragsordnung und damit verbunden auch eine Satzungsänderung. Aufgrund gestiegener Kosten möchte der Verein die Beiträge, die viele Jahre stabil gehalten wurden, für die Mitglieder moderat erhöhen. Dabei will der Verein die Möglichkeit schaffen, Mitgliedern mit geringem Einkommen eine besonders günstige Mitgliedschaft anzubieten. Nach einer kurzen Diskussion beschloss die Versammlung einstimmig die neue Beitragsordnung. Sie beinhaltet auch den Passus, dass der Verein Personen oder Institutionen Fördermitgliedschaften anbieten kann.



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