Bahn frei für Platzneugestaltung

Oberursel (js). Die Zeit drängt, im kommenden Jahr muss das vom Land geschenkte Fördergeld sinnvoll verarbeitet werden. Im Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ ist die Stadt schon jetzt mit mindestens 250 000 Euro dabei, insgesamt dürften es sogar 500 000 Euro werden. „Wir haben keine Zeit mehr“, rief Bürgermeisterin Antje Runge den bisher (Ver)Zögernden aus dem Stadtparlament zu, zuviel Zeit sei verloren gegangen. Nun hat sich das Stadtparlament in seiner vorletzten Sitzung des Jahres durchgerungen, Planungsenergie in die Stärkung der Innenstadt zu investieren. Aufgabe ist die Erarbeitung von Leitlinien für ein Freiraum- und Planungskonzept für die darbende innere City und die Abarbeitung konkreter Prüfaufträge mit Blick auf drei spezielle Plätze.

Die Leitthemen für die Leitlinien sind durch das Vorspiel vorgegeben, es geht um Aufenthaltsqualität, Klimaanpassung, Identifikation, Vernetzung und Nachhaltigkeit. Es geht um schöne innerstädtische Freiräume, die von Menschen gerne genutzt werden, es geht inzwischen tatsächlich um drei konkrete Plätze, die auch bei der Bürgerbeteiligung im Sommer zur Gestaltung der „Zukunft Innenstadt“ im Fokus standen. Am meisten gepunktet hat dabei der Platz hinter der Stadthalle, auch „Berlebachplatz“ genannt. Er bleibt im Fokus, die OBG konnte sich mit ihrem Antrag, ihn aus dem Gesamtbeschluss rauszunehmen und getrennt abzustimmen, im Parlament nicht durchsetzen. Erwähnt hat ihn von den Verfechtern der jetzt beschlossenen Leitplanung nur die Klimaliste, für deren einzige Vertreterin im Parlament, Claudia von Eisenhart Rothe, wäre dieses Projekt „der Hammer“, auf alle Fälle ein absolutes „Leuchtturmprojekt“.

Geprüft wird am Berlebachplatz nun, wie ein Zugang zum Wasser des Urselbachs realisiert werden kann, ob eine Entsiegelung mit Gestaltung von Aufenthaltsmöglichkeiten möglich ist und wie die Begrünung des bisher öden Platzes erreicht werden kann. Beim Epinay-Platz geht es um die Prüfung von mehr Beschattung und Begrünung in Kombination mit mehr Sitzmöglichkeiten, außerdem um das Thema mehr erlebbares Wasser, eventuell eine Begrünung der Pyramide oder eine Anbringung von Solarpanels.

Erlebbarer Mühlgraben

Dritter im Bunde ist der kleine Platz am St.-Barbara-Brunnen gegenüber der Hospitalkirche in der Strackgasse. Kann der alte Mühlgraben hier erlebbar gemacht werden? Das ist hier die Frage. Das Prüfungsergebnis mit Kostenaufschlüsselung möglicher geplanter Maßnahmen muss dem Bau- und Klimaausschuss im ersten Quartal 2023 vorgelegt werden. Außerdem soll der Magistrat bis dahin möglichst ein Fundraising-Konzept für die Gestaltung von Plätzen und Freiflächen vorlegen. Für mindestens einen Platz muss er im Rahmen des Gesamtbudgets selbst ausreichend Finanzmittel bereitstellen.



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