Drei Bands, zwei Nächte, ein Einsatz

„Roy Hammer & die Pralinées“ zeigen beim „Rock im Spritzenhaus offen ihre Sympathie für Orschel und die Feuerwehr Mitte. Foto: gt

Oberursel (gt). Beinahe wäre der „Rock im Spritzenhaus“ buchstäblich ins Wasser gefallen. Nur zwei Zentimeter Wasser haben beim Starkregen in der Nacht zuvor noch gefehlt, dann wäre die Hauptstromverteilung im Keller betroffen und die Wagenhalle ohne Strom gewesen.

An den Tagen zuvor wurde die Wagenhalle von den ehrenamtlichen Mitgliedern der Feuerwehr auf das Fest vorbereitet. An einem Ende stand eine Bühne mit professioneller Tontechnik und Beleuchtung. Zum Hof hinaus wurde das Gebäude um eine Küche erweitert und in der Halle wurde auch noch eine Bar eingerichtet. Nicht nur die Bühnentechnik überzeugte durch Professionalität. Das Einlasssystem funktionierte mit Kartenscanner, wie man es von viel größeren Veranstaltungen kennt. Und im Cateringbereich herrschte modernste Technik mit Zahlungsmethoden wie Google Pay und Apple Pay sowie ec- und Kreditkarten. Dort gab es außer Würstchen und Pommes auch Spießbratenbrötchen und vegane Wraps.

Los ging es am Freitagabend mit der Band „Voll Daneben“ und mit dem „Judas-Priest“-Hit „Breaking The Law“. Nach einigen technischen Problemen bei „39 Days“ ging es weiter mit Interpretationen von Hits wie „Alles nur geklaut“, „Völlig losgelöst“ und einer Hard-Rock-Version von „Whiskey In The Jar“. Das Publikum hielt sich anfangs sehr zurück und rückte nur langsam vor bis zur Bühne, aber mit der Zeit füllte sich die Halle. Und die Bühne, denn bei „We Don’t Need No Education“ bekam die Band Unterstützung von vier Kindern.

Nach anderthalb Stunden ging der Auftritt zu Ende. Viele Besucher, die erst jetzt zur Feuerwache kamen, hatten schon viel tolle Musik verpasst. Kurz darauf wurde die Bühne in Nebel gehüllt, „Rock Around The Clock“ tönte aus den Lautsprechern. Aus dem Nebel tauchte die AC/DC-Coverband „Hole full of Love“ auf, und mit ihrem ersten Lied „Rock’n’Roll Damnation“ wurde alles plötzlich viel lauter.Es folgten „Up To My Neck In You“ und „It’s A Long Way To The Top“. Immer mehr Gäste strömten in die Halle, die am Ende mit 800 Besuchern richtig voll wurde. Ein AC/DC-Hit jagte den nächsten, manchmal non-stop und ohne Pause. Schließlich rockten sie die Marxstraße fast bis Mitternacht.

Am Samstagabend ging die Musik mit „Roy Hammer & Die Pralinées“ weiter. Zur Titelmelodie von „Dallas“ betraten die Musiker die Bühne. Als sie mit „Amarillo“ loslegten, kam auch Roy dazu – mit einem auf Orschel und der Feuerwehr gemünzten Text. Mit „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ kam nicht nur die Neue-Deutsche-Welle-Zeit in die Halle, auch Trude Blume betrat die Bühne. Als sie„Kleine Taschenlampe brenn’“ anstimmte, wurde die Halle abgedunkelt, um die vielen Handy-LEDs besonders zur Geltung zu bringen.Der Abend wechselte von Schlager über 80er-Rock bis hin zu Hits von Helene Fischer und sogar einem Eintracht-Frankfurt-Fanlied, wobei Text und Musik oft wild kombiniert wurden. So wurde aus „Walking on Sunshine“ plötzlich „Über den Wolken“ und auf die Melodie von „Pippi Langstrumpf“ passte „Hey Eintracht Frankfurt“. Unvermittelt ging im Hof das Blaulicht an, einige Feuerwehrleute mussten das Konzert verlassen, um zu einem Wildunfall zu fahren, der sich auf der A661 ereignet hatte.

Doch die arty ging weiter. Einige Paare nutzten die Gelegenheit zum Tanzen. Schließlich musste auch diese Party zu Ende kommen.Trude Blume verabschiedete sich mit „99 Luftballons“ und „Radio Gaga“. Und nach dem „Skandal im Sperrbezirk“ als Zugabe war alles vorbei.

!Roy Hammer kommt mit seinen Pralinen am Samstag, 28. September, zum Jubiläumsfest des 1. FC Oberursel wieder nach Oberursel, „Voll Daneben“ spielt während des Brunnenfests bei der Windrose.



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