Emotionaler Abschied bei Damen, Frustbewältigung bei Männern

Linkshänderin Jana Sellner will die Handballschuhe an den Nagel hängen.Foto: js

Oberursel (js). Auch wenn es für das Damenteam nur noch um die „Goldene Ananas“ geht, wie es so schön heißt, es könnte ein emotionales Saisonfinale werden am Samstag in der Hochtaunushalle Bad Homburg. Letztmals in der Saison 2023/24 bieten die Handballteams der TSG Oberursel eine Doppelvorstellung mit Frauen und Männern, beide Mannschaften spielen in der Landesliga und werden nach der Sommerpause in der neuen Oberliga antreten. Für das Frauenteam um Trainerin Charlotte Frölich ist es das letzte Spiel der laufenden Runde überhaupt, sie erwarten um 17.30 Uhr den TSV Griedel, die Männer treffen anschließend um 19.30 Uhr auf die HSG Dilltal. Sie haben noch fünf Spiele zu absolvieren, als Aufsteiger den Klassenerhalt aber schon längst sicher.

„Ein letztes Mal gemeinsam auf der Platte Spaß haben und spielen“, lautet die Vorgabe von „Charly“ Frölich für ihr junges Team. Noch geht es um Platz drei im Endklassement, bei Sieg und zeitgleicher Niederlage der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen im Duell mit der HSG Eisbelshausen/Ewersbach wäre dies der Fall. Es wäre ein schöner Erfolg für die neu formierte Mannschaft, die regelmäßig mit mehreren A- und B-Jugendlichen antritt. Eine emotionale Partie dürfte es in jedem Fall werden, denn für einige Spielerinnen wird es der letzte gemeinsame Auftritt sein, sie haben bereits angekündigt, die Handballschuhe an den Nagel hängen zu wollen. Torfrau Alicia Zeiler ist eine von ihnen, Lisa Greb wird dies nach ihrem zweiten Kreuzbandriss tun, überraschend gehört auch Jana Sellner dazu. Auch in dieser Saison gehört die Linkshänderin mit einer Durchschnittsquote von fast neun Treffern zu den Top-Shooterinnen der Liga, sie war schon in Drittliga-Zeiten des „Orschel-Express“ dabei.

Die Handballfans aus Oberursel und dem Taunus dürfen auch gespannt sein, wie emotional das Männerteam am Samstagabend auftritt. Das Hinspiel in Dilltal mit der unnötigen 26:27-Niederlage war einer der schlechteren Auftritte, noch mehr das 32:34 zuletzt bei der TG Kastel. Eine dumme Niederlage, hieß es danach allenthalben, zusätzlich bestraft mit einem „Platzverweis“ für Trainer Florian See, der sich nach der Roten Karte für fortgesetztes Meckern gegenüber den Schiedsrichtern auch noch die „Blaue Karte“ einhandelte, verbunden mit zwei Spielen Sperre und einer Geldstrafe. See wird nur auf der Tribüne sitzen, Co-Trainer Max Macho das Team coachen, das in dieser Saison vor allem gegen die Spitzenteams mehrfach gezeigt hat, zu welchen Leistungen es fähig ist.

Darum geht es am Samstag, auch wenn für die Männer danach noch vier weitere Spiele anstehen. Alle fünf Restspiele gehen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte, bestenfalls geht es dabei für die TSGO im ersten Landesligajahr um Platz fünf, der inoffizielle „Taunus-Titel“ im Duell mit der TSG Münster II wird wohl am 4. Mai im letzten Heimspiel ausgespielt. Ob die TSGO am Samstag in Bestbesetzung antreten kann, wird sich erst heute im Abschlusstraining zeigen. Wie auch immer, die Antwort auf den letzten Frust kann nur auf dem Platz gegeben werden. Von allen, die dabei sind.



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