Im Endspurt geht den TSGO-Frauen die Puste aus

Abgang mit Frust und Enttäuschung: Lange haben die Oberurseler Handballdamen gegen den Tabellendritten aus Lumdatal sehr stark mitgehalten, erst in der Schlussphase ist der Akku leer. Die Anzeigetafel dokumentiert die unglückliche 26:30-Niederlage. Foto: js

Oberursel (js). Zehn Minuten vor dem Abpfiff konnte die TSGO noch auf zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf der Handball-Oberliga Hessen hoffen. Die letzte eigene Führung (23:22) im lang umkämpften Spiel lag erst zwei Minuten zurück, Jana Sellner konnte noch einmal zum 24:24 ausgleichen. Als jedoch auch der Linkshänderin, mit neun Toren einmal mehr erfolgreichste Werferin, die Puste ausging, sank die Akku-Frequenz im gesamten Team rapide. Mehr als zwei Tore durch Greta Bucher und Sellner gelangen nicht mehr, zu wenig gegen die im Endspurt wesentlich robusteren und körperlich präsenteren Gäste aus Lumdatal. Ernüchternd wenig später der Blick auf die Anzeigetafel, das finale 26:30 war richtig bitter. Und Trainer Daniel Rossmeier sprach wie so oft in dieser Saison davon, dass seine Mannschaft zu viele „einfache Gegentore“ bekommen und der „letzte Zugriff“ gefehlt habe. Nina Hasenkamp ließ sich nicht lange bitten und machte drei entscheidende Tore in den Schlussminuten für die Mannschaft aus der Gießener Kante, die noch auf die Vizemeisterschaft hoffen kann.

Die TSG Oberursel verharrt auf Platz zehn mitten im Abstiegsstrudel und gerät immer mehr in Zugzwang in dieser Saison, die unter keinem guten Stern steht. Nicht eine Spielerin konnte alle Partien mitmachen, immer wieder fehlen tragende Kräfte, scheinbar jede Woche muss um den verbleibenden Kern eine neue Mannschaft kreiert werden. Jetzt ist auch die kürzlich reaktivierte Nadine Okrusch schon wieder ausgeschieden, sie will sich auf ihren Beruf konzentrieren, sagt Rossmeier. Am Sonntag fehlte die zweitbeste Torschützin Stella Günther mitten in der entscheidenden Phase der Saison wegen Urlaub, Sasha Marie Müller ist erneut verletzt, Viktoria Heilmann macht seit Jahresbeginn Pause, jetzt hat sich die sechsfache Torschützin Berit Mies nach 40 Minuten verletzt und schied aus. Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft helfen aus, Nachwuchsspielerinnen aus A- und B-Jugend werden eingesetzt. Oft reichen Kraft und Erfahrung nicht über die ganze Spielzeit, vom Fluch der letzten Minuten wurde schon mehrfach gesprochen.

Ein Härtetest wartet am Wochenende mit gleich zwei Spielen am Samstag in Hoof/Sand/Wolfhagen und am Sonntag als Gast der SG Kirchhof II. Spiele gegen die Abstiegskandidaten Großenlüder-Hainzell und TGB Darmstadt runden die unbefriedigende Saison ab. Beim 26:30 gegen Lumdatal erzielten Jana Sellner (9/2), Berit Mies (6), Greta Bucher (5), Klara Schauer (3), Paula Weißenborn, Nina Blank, Anouk Hipp (je 1) die Tore für die TSG Oberursel.



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