Erstes Minifeuerwehrkind erreicht die Einsatzabteilung

Groß ist die Zahl der Beförderten und Geehrten. Foto: Feuerwehr Weißkirchen

Oberursel (ow). Die zum Jahresende 54 Mitglieder der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Weißkirchen hatte 2018 zwar „nur“ 79 und damit 15 Einsätze weniger als im Jahr zuvor zu bewältigen, jedoch habe die Schwere der Lagen deutlich zugenommen, unterstrich Wehrführer Andreas Henzler in seinem Bericht vor der Jahreshauptversammlung. Von den Einsätzen im Löschbezirk Weißkirchen waren 21 Personen betroffen, von denen 19 verletzt gerettet werden konnten, für zwei Personen kam jede Hilfe zu spät. Außerdem verletzte sich bei einem der beiden Großbrände ein Feuerwehrmann.

Ein nicht alltäglicher Einsatz dürfte den Feuerwehrleuten besonders in Erinnerung bleiben. Am 21. August brannte nachmittags ein Mülltransporter auf der Frankfurter Landstraße nahe der Aral-Tankstelle. War das Feuer äußerlich schnell unter Kontrolle, so stellte sich heraus, dass der Müll innerhalb der Müllpresse heftig weiterbrannte. Der Container musste entleert, der Müll zerteilt und Stück für Stück abgelöscht werden. Dies an Ort und Stelle durchzuführen, hätte eine stundenlange Sperrung der Frankfurter Landstraße und einen erheblichen Schaden an der Fahrbahndecke nach sich gezogen. Also entschieden die Verantwortlichen, den Lkw bis in die Müllverbrennungsanlage in Ginnheim zu eskortieren, ihn erst dort zu öffnen und zu entleeren und dann den Inhalt zu löschen. Der brennende und rauchende Transporter auf der Landstraße, eskortiert von einem Löschzug, bot ein außergewöhnliches Bild .

Die Tageseinsatzstärke stelle unverändert eine Herausforderung für das freiwillige Feuerwehrwesen dar, so Henzler. Zwar könnten in Weißkirchen tagsüber acht bis zwölf Einsatzkräfte gestellt werden, die Ausrückzeit sei jedoch deutlich länger als nachts, da in Weißkirchen kaum noch Arbeitgeber vorhanden seien. Außerdem seien Feuerwehrleute zunehmend nicht mehr in der Lage, tagsüber ihren Arbeitsplatz zu verlassen. Deshalb wurde vor einiger Zeit der „Wachalarm“ eingeführt: die bei der Stadt angestellten Kräfte im Feuerwehrhaus Oberursel-Mitte werden statt der örtlichen Wehr alarmiert. Dies funktioniere aufgrund der langen Anfahrtszeit, die für Weißkirchen oft die Hilfsfrist übersteige, nur bei nichtkritischen Lagen.

Da nicht nur die Quantität, sondern vor allem auch die Qualität der Einsatzkräfte eine wichtige Rolle spielt, stehen stetig Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen auf dem Programm. 2018 waren es 140 am Standort plus 20 auf Kreisebene oder an der Feuerwehrfachschule. Die Umstellung auf Digitalfunk wirkt in viele Bereiche der technischen Ausrüstung. Am 13. November konnte die Feuerwehr ihren neuen Kommandowagen (KdoW) abholen.

Der Förderverein unterstützt die aktiven Feuerwehrleute bei der Erfüllung ihrer Aufgabe des freiwilligen Brandschutzes und ermöglicht kulturelle und Gemeinschaftsveranstaltungen wie die traditionelle Kerb, den Volkstrauertag und Adventsmarkt, den Zimmersmühlenlauf, Ausflüge und Kameradschaftsabende. Ein besonderes Highlight 2018 war die 1200-Jahr-Feier in Weißkirchen.

2019 gilt es, die Ersatzbeschaffung für das alte Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 voranzutreiben, damit das neue Fahrzeug im Herbst 2020 geliefert werden kann. Außerdem steht die Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplans an. Die Minifeuerwehr wird zehn Jahre alt, und in diesem Jubiläumsjahr wird der Wechsel des ersten Minifeuerwehrkinds von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung erwartet. Zum Jahreswechsel hatte die Jugendfeuerwehr 16, die Minifeuerwehr sieben Mitglieder. Der Alters- und Ehrenabteilung gehören 27 Feuerwehrveteranen an.



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