Von Jürgen Streicher
Oberursel. Das Filmfest bricht wieder auf zu neuen Ufern. Am nächsten Donnerstag, 7. August, geht es als „Taunus Filmfest Oberursel“ ins 14. Jahr, den Zusatztitel „TAUNALE“ bekommt es noch dazu. Eröffnung mit Galaabend samt rotem Teppich ist zum zweiten Mal im Hotel elaya mit illustren Gästen. Der Premierenfilm, das Drama „Was uns verbindet“ von Carine Tardieu, läuft am Freitag in der Stadthalle. Bis Sonntag ist Oberursel Filmstadt, die Matinee mit Preisverleihung findet im Festival-Zentrum elaya statt. Zu vergeben sind vier Jury-Preise, es geht um 2500 Euro.
Die wichtigen Dinge des Lebens sind im Motto gespiegelt, es geht wieder um das Thema „Vom Essen, Leben und Lieben“. Damit werden sich im weitesten Sinne um die 40 sorgfältig kuratierte Lang- und Kurzfilme aus aller Welt beschäftigen. Und natürlich die Filmemacher und -macherinnen, die beim traditionellen Kurzfilm-Wettbewerb im Rushmoor-Park mit von der Partie sind, der einst das Filmfest in die Stadt brachte. Die Am-Ort-Food-Versorgung ist daher Teil der Strategie, noch mehr Filmbegeisterte für die Zukunft zu gewinnen. Man wird da einiges erwarten dürfen im lauschigen Park.
Dass sie Großes vorhaben, haben die beiden Festival-Direktoren Eva Debrodt und Alexander Mereien schon angekündigt. Die in Großbuchstaben geschriebene Taunale soll Ziel für lokale, nationale und internationale Filmemacher werden. Eva Debrodt (siehe nebenstehendes Interview) verhehlt nicht, dass „wir Großes vorhaben“.
Die Richtung ist vorgegeben: „Wir wollen zu einem international beachteten Zentrum der Filmkultur in der Region werden. Dafür braucht es Verbündete, zusätzliche Spielstätten und vor allem finanzielle Unterstützung von vielen Seiten. Die kommt, wenn es läuft, aber erstmal muss man das komplexer werdende Festival ins Laufen bringen. Daran arbeitet ein hauptsächlich ehrenamtliches Team.
Neue Partner für Spielstätten sind gewonnen, etwa das Kinopolis in der Nachbarstadt Bad Homburg, das am Freitag, 8. August, mit einer schönen Premiere, die das Motto intensiv bearbeitet, in das Filmfest Oberursel einsteigt.
Es geht um das Mysterium der kubanischen Musik, da wird es auch Schönes an der Kino-Bar geben. Sollte das Kurstadt-Publikum sich angesprochen fühlen, könnte das ein Zugewinn für das Gesamtkonzept auf lange Sicht sein. In Oberursel wird gar das einstige Stadthallen-Kino wiederbelebt, dort sollen auch für Kinder Filme gezeigt werden, die nächste Generation Kino-Fans wächst schon heran. Bürgermeisterin Antje Runge findet das gut, dies sei „ein schönes Zeichen für kulturelle Teilhabe schon in jungen Jahren“, schreibt sie im Vorwort zum 40-seitigen Programmheft.
Ein „gesellschaftlich wichtiges Zeichen“ sei die Vergabe eines Preises für den besten Film mit dem Thema „Integration“, so Runge. Der Sonderpreis ist mit 500 Euro dotiert. Einen weiteren Sonderpreis (500 Euro) gibt es für den besten Film zum Thema Food. Auch der Preis für den besten Kurzfilm, alle werden wie immer an zwei Abenden im Rushmoor-Park gezeigt, ist mit 500 Euro dotiert.
Das Publikum hat, wie im vergangenen Jahr schon, kein Stimmrecht mehr. Beim Langfilm geht es um 1000 Euro Preisgeld, der Jury gehören unter anderen die aus Oberursel stammende Kamerafrau und Regisseurin Bettina Borgfeld und die Schauspieler:innen Barbara Philipp und Wolfram Koch an.
Das gesamte Programm gibt es unter https://taunale.de/programm/. Auf der Website gibt es auch Tickets, mehr gibt es natürlich auf Facebook und Instagram. Bei Langfilmen werden 11 Euro Eintritt genommen, „Films for Kids“ kosten 8 Euro Eintritt, beim Kurzfilm-Festival im Park geht nur wie immer der Hut rum.