Feuerwehr Mitte im Dauereinsatz

Einsatzkräfte deaktivieren das Hochvoltsystem an dem Unfallfahrzeug. Foto: Feuerwehr Mitte

Oberursel (ow). Nachdem es am Montagabend kurz vor der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Oberursel Mitte zu einem Kaminbrand in der Henricusstraße gekommen war, mussten die ehrenamtlichen Kräfte am Dienstag schon wieder zu einigen Einsätzen ausrücken, die insbesondere in den Morgenstunden zu viel Blaulicht, Einsatzhörnen und einer angespannten Verkehrssituation im Innenstadtbereich führte.

Deutlicher Funkenflug und Flammen aus dem Kamin bestätigten am Montagabend rasch die Meldung. Bei dem Kaminbrand war bereits beim Eintreffen der ersten Kräfte der Brand am Kaminkopf deutlich wahrnehmbar. Über die Drehleiter wurde ein spezielles feuerbeständiges Werkzeug eingesetzt, um den Kamin zu „kehren“, während Einsatzkräfte im Keller des Gebäudes die glühenden Reste aus der Reinigungsöffnung der Kaminschachtes holten und ablöschten. Zeitgleich kontrollierten die Kräfte die Wärmeentwicklung im Gebäudeinneren, insbesondere im Bereich der Wand, an dem der Kamin verlief. Ein zugezogener Schornsteinfeger stand der Einsatzleitung für die Lagebeurteilung zur Verfügung. Ingesamt waren etwa 25 Kräfte im Einsatz. Der Einsatz konnte nach etwa zwei Stunden beendet werden, was zu einer kleinen Verzögerung für den Beginn der Jahreshauptversammlung sorgte.

Kaum Zeit zum Durchatmen

Am Dienstag in den Vormittagsstunden musste die Feuerwehr Oberursel Mitte erneut zu zwei weiteren Einsätzen ausrücken. Zuerst war es in einem Altenheim zur Auslösung der Brandmeldeanlage gekommen. Am Ort stellte sich schnell heraus, dass eine ausgelöste Sprinkleranlage der Grund für den Alarm war. Nachdem die Kräfte alle gesprinklerten Bereiche kontrolliert hatten und kein austretendes Wasser feststellen konnten, wurden die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen. Die anderen versuchten, die Anlage zusammen mit dem Haustechniker des Gebäudes wieder betriebsbereit zu machen.

Noch auf der Rückfahrt von dieser Einsatzstelle wurde der zentralen Leitstelle des Hochtaunuskreises eine automatisierte Notrufmeldung (E-Call) eines Fahrzeugs von der B455 übermittelt. Das Fahrzeug hatte außerseinem Standort auch weitergegeben, dass mehrere Airbags ausgelöst hatten. Sofort wurden die Fahrzeuge über Funk in diesen Bereich entsandt. Auch die Polizei und mehrere Rettungswagen wurden zu dem unklaren Geschehen zwischen Hohemark und Kreuzungsbereich B455/Königsteiner Straße geschickt. Am Ort konnte ein Alleinunfall eines Hybridfahrzeugs, das neben der Leitplanke gegen einen Baum gefahren war, festgestellt werden. Beim Eintreffen der Feuerwehr und des Rettungsdienstes war die Fahrerin des Fahrzeugs bereits selbstständig ausgestiegen und wurde von anderen Verkehrsteilnehmern betreut.

Der Rettungdienst begann sofort mit der Behandlung der Fahrerin, die allein in ihrem Fahrzeug unterwegs war. Die Feuerwehr stellte den Brandschutz sicher und sperrte die Einsatzstelle ab. Aufgrund des Unfallhergangs und der Verformungen am Fahrzeug wurde das Hochvoltsystem des Elektrofahrzeuges ausser Betrieb genommen. Dies wird bei elektrisch angetrieben Fahrzeugen in Abhängigkeit des Herstellers immer etwas anders bewerkstelligt. Da die Feuerwehr Oberursel seit 2021 mit modernen Einsatztablets und einer Datenbank mit Rettungskarten ausgestattet ist, konnte die Aktion sehr schnell ausgeführt werden. Rettungskarten bieten den Einsatzkräften fahrzeugspezifische Hinweise, um die Personenrettung oder Deaktivierung spezieller Systeme zu vereinfachen.

An der Einsatzstelle waren insgesamt 20 Kräfte der Feuerwehr, zwei Rettungswagen und mehrere Streifen der Polizei. Der aus Kronberg kommende Verkehr musste umgeleitet werden.



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