Wenn Freundinnen feststellen, dass sie total verschieden sind

Marie-Luise Ette, (als Sylvie), Annette Stieniczka (als Florence), Brigitte Martin (als Renee), Monika Witt (als Olive) und Johanna Jung (als Vera) treffen sich zum Spielen. Foto: bg

Oberursel (ow). Ein ungleiches Paar – da war doch was? Natürlich der große Spaß „Männerwirtschaft“ mit Jack Lemmon und Walter Matthau in den Hauptrollen, die Verfilmung des Stücks „The odd Couple“ aus der Feder von Neil Simon. Der populäre Dramatiker und Drehbuchautor galt als König des Broadway und wurde mit seinen witzig-spritzigen Komödien weltweit berühmt. „Männerwirtschaft“ gab es auch als Fernsehserie, nicht nur in den USA. Auch über die deutschen Bildschirme flimmerten 111 Folgen der erfolgreichen Story. Der kreative Autor legte aber auch eine female Version des Stücks vor. Und diesen Spaß bringt der Theaterverein Oberursel auf die Bühne. Am ersten Maiwochenende wird die Komödie „Ein ungleiches Paar“, die Frauen-Version von „The odd Couple“ von Neil Simon in der Kunstbühne Portstraße aufgeführt. Während sich bei „The odd Couple“ die Männer zum Pokerspiel treffen, spielen die Frauen „Trivial-Pursiut“. Im Ferdinand-Balzer-Haus laufen derweil die Proben auf Hochtouren. Die Texte sitzen schon ganz gut, jetzt wird en Detail geprobt und gefeilt unter den wachen Augen von Norbert Stieniczka, der die Regie führt.

Fast wie im richtigen Leben

Gerade haben sich die Freundinnen am Tisch versammelt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da gibt es die eher naive Vera, die verheiratete Silvia, Mickey ist Polizistin, Renee gibt sich immer noch hippie-mäßig, Olive die Gastgeberin, und Florence. Jede Woche spielen sie zusammen Trivial Pursuit. Das gemeinsame Spielen ist dabei zweitrangig, viel wichtiger ist das Reden über ihren Frauenalltag und die Männer insbesondere. Die Spielrunde tagt in der großen Wohnung von Olive (Monika Witt), einer tüchtige Sportjournalistin, die zu Hause sehr leger, um nicht zu sagen unordentlich, lebt. Florence (Annette Stieniczka) serviert dabei Schnittchen. Sie ist bei Olive eingezogen, ein Arrangement, gedacht zum Vorteil für die zwei Freundinnen. Und das kam so: Bei einem vorangegangenen Spieleabend, traf Florence völlig aufgelöst bei den Freundinnen ein. Nach vielen gemeinsamen Ehejahren hatte sich ihr Mann plötzlich von ihr getrennt. Die perfekte Hausfrau war am Boden zerstört und wollte nicht mehr weiterleben: „Wenn man sich umbringen will, wo tut man das besten, bei Freundinnen“. Und wozu hat man beste Freundinnen, alle sprangen ihr bei.

Olive bot ihr spontan an, sie aufzunehmen. Nach der Scheidung von ihrem Mann fühlt sie sich manchmal etwas einsam, und die Wohnung bietet locker Platz für zwei. Was ursprünglich als Win-Win-Situation gedacht war, erweist sich im täglichen Miteinander durch die gegensätzlichen Lebensformen bald als schwierig. Auf der einen Seite die großzügig, liebenswerte schlampige Olive, und als Gegenpart der Putzteufel Florence. Das Musterbeispiel für edle Kochkunst und pedantische Ordnungsliebe, die mit Desinfektionsmitteln für klinische Sauberkeit in der ganzen Wohnung sorgt. Die angespannte Gemengelage eskaliert endgültig, als beide sich mit Nachbarn, einem spanischen Geschwisterpaar, zu einem romantischen Rendezvous verabreden. Der Abend läuft völlig aus dem Ruder und Olive sieht auf einmal Rot.

Lachtränen und hoher Wiedererkennungswert durch turbulente Wortgefechte und herzerfrischende Situationskomik sind bei dieser die Lebenswirklichkeit von Frauen und Männern fröhlich auf die Schippe nehmenden Komödie vorprogrammiert. Neben den Freundinnen Sylvie (Marie-Luise Ette), Mickey (Elisabeth Wöhler), Renee (Brigitte Martin) und Vera (Johanna Jung) spielt das spanische Geschwisterpaar Tereza Costazuela (Doris Kutt) und Jesus Costazuela (Eddy Tibes) einen wichtigen Part.

!Gespielt wird „Ein ungleiches Paar“ vom Theaterverein am Freitag, 3. Mai, und Samstag, 4. Mai, um 20 Uhr sowie am Sonntag, 5. Mai, um 17 Uhr in der Kunstbühne Portstraße, Hohemarkstraße 18. Eintrittskarten gibt es im Ticketshop Oberursel oder per E-Mail an info[at]theatervereinoberursel[dot]de. Sie kosten zwölf Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse 14 Euro.



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