Für Partnerschaftsgewalt sensibilisieren

Anja Körneke und Sebastian Göbel arbeiten im Workshop „Und das soll Liebe sein ...?“ mit Jugendlichen. Foto: Hochtaunusschule

Oberursel (ow). Gewalt in Partnerschaften ist in Deutschland viel weiter verbreitet als gemeinhin angenommen: Jeden dritten Tag stirbt in diesem Land eine Frau, jeden zwölften ein Mann durch die Partner- oder Ex-Partner. Etwas dagegen zu tun und Schüler für das Thema zu sensibilisieren, das hat sich der Arbeitskreis „HIP (Hochtaunus-Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt“ zur Aufgabe gemacht.

Anja Körneke vom Verein „Frauen helfen Frauen“ und Sebastian Göbel von der Täterarbeit der Diakonie im Hochtaunus arbeiten täglich mit von Partnerschaftsgewalt Betroffenen und kennen die verheerenden Folgen häuslicher Gewalt nicht nur aus den Nachrichten. Und so unterstützen die beiden den Religionsunterricht von Isabell Trautmann an der Hochtaunusschule Oberursel durch den Workshop „Und das soll Liebe sein …? Warnsignale häuslicher Gewalt erkennen und handeln“. Junge Erwachsene setzen sich dabei mit ihren Vorstellungen von einer gelungenen Beziehung auseinander, überlegen, wo ihre eigenen Grenzen sind und wie sie vorgehen wollen, wenn diese überschritten werden. Weil häusliche Gewalt schleichend beginnt, ist es wichtig, für Warnsignale sensibel zu sein.

Außerdem erfahren die Teilnehmer, wie sie im Verdachtsfall mit Betroffenen umgehen und wo sie Hilfe holen können. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache oder Folklore. Sie zerstört das Miteinander der Gesellschaft. Der Verein „Frauen helfen Frauen“ und die „Diakonie Hochtaunuskreis finanzieren ihre Arbeit überwiegend durch Spenden und können nur auf diesem Weg ihre wichtige Präventionsarbeit realisieren.



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