Kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne

Oberursel (ow). In die Biotonne gehören nur kompostierbare Abfälle. Auf keinen Fall darf der Biomüll in Plastik verpackt und dann in die Biotonne gegeben werden, aber auch die sogenannten „kompostierbaren Biomülltüten“ dürfen nicht in Oberursels Biotonnen.

Mit dem Slogan „Kompostierbare Plastiktüten gehören nicht in den Bioabfall“ sensibilisiert der Bau und Service Oberursel (BSO), zuständig unter anderem für die Abfallwirtschaft in der Stadt, die Verbraucher seit einigen Wochen an den Verkaufsregalen in den Rewe-Supermarktfilialen im Stadtgebiet. „Die Käufer wissen oft nicht, dass sie die kompostierbaren Plastiktüten in Oberursel gar nicht verwenden dürfen. Vielen ist nicht bewusst, dass die sogenannte ‚Bio-Plastiktüte‘ zu Problemen in der Kompostierungsanlage führt“, so Erster Stadtrat Christof Fink.

In der Praxis ist die Verwendung dieser Tüten problematisch, denn die Plastiktüten oder Fetzen davon behindern den Kompostierungsvorgang in den Anlagen. Angeblich „kompostierbare Biomüllbeutel“ und Stärketüten, die es nach wie vor im Handel zu kaufen gibt, brauchen mindestens zehn Wochen, um abgebaut zu werden. Außerdem verbleiben kleinste Plastikteile im Kompost. Zehn Wochen sind im Vergleich zu normalen Plastiktüten zwar schnell, es entstehen dabei aber weder Nährstoffe noch Bodensubstrat. Die Verarbeitung des Bioabfalls im Kompostwerk zu Bioabfall dauert in der Regel sechs Wochen – nur in dieser Zeitspanne lohnt sich die Veredlung des Bioabfalls für den Verwerter.

Kompostierbare Plastiktüten bestehen meist zur Hälfte aus einem nachwachsenden Rohstoff wie etwa Mais und zur anderen Hälfte aus einem fossilen Brennstoff auf der Basis von Erdöl. Dieser ist nach wie vor nötig, um den Tüten die nötige Stabilität zu geben und ein Durchweichen zu verhindern.

Damit Biotüten aus Plastik zukünftig nicht mehr umsonst gekauft werden, wurden im Rahmen eines interkommunalen Projektes mit der Nachbarstadt Bad Homburg schon im Dezember an den Regalen der Rewe-Märkte „Kundenstopper“ angebracht, die darauf hinweisen, dass kompostierbare Biotüten in diesen beiden Städten nicht verwendet werden dürfen. Zusätzlich hat der BSO Aufkleber auf allen Biotonnen im Stadtgebiet angebracht, die auf das Verbot hinweisen.

Auf die Kunststoffbeutel für Bioabfall kann gut verzichtet werden. Papiertüten sind eine gute Alternative und dürfen verwendet werden. Auch das Einpacken der Abfälle in Zeitungspapier ist möglich und fängt gleichzeitig viel Feuchtigkeit auf, was gerade in der kalten Jahreszeit sinnvoll ist, denn es verhindert das Festfrieren an der Tonnenwand. Zur Sammlung des Bioabfalls im Haushalt können Plastiktüten zwar verwendet werden, der Inhalt muss dann aber in die Biotonne ausgeleert und die Plastiktüte in der Restmülltonne entsorgt werden.



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