Krasser Fehlstart gegen HSG Hochheim/Wicker

Oberursel (js). Der neue Trainer Klemens Naß machte nach der über weite Strecken schwachen Vorstellung seines Teams beim Saisonauftakt keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Ja, Ernüchterung gar nach dem Auftritt seiner TSG Oberursel gegen das routinierte Team der HSG Hochheim/Wicker, das nicht unbedingt zu Titelfavoriten in der Bezirksoberliga gezählt wird. Am Ende stand ein 26:31 auf der Anzeigetafel in der heimischen EKS-Halle, bis zur Pause und auch noch in die zweite Halbzeit hinein sah es lange nach einem Desaster für den Landesliga-Absteiger aus.

Zu phlegmatisch der Oberurseler Angriff ohne die rechte Durchschlagskraft im positionsgebundenen Spiel, zu weich und ohne Biss die Abwehr, die sich vom routinierten Gästespieler Felix Kossler (32) schwindlig spielen ließ. Und vom alten Fuchs Christian Steinke (47) im Gästetor den Schneid abkaufen ließ. Dreimal „Höchststrafe“, das ist bitter, so nennen es die Handballer, wenn ein Tormann aus dem Rückraum abgefeuerte Bälle fängt. Ausgeguckt mit seiner Erfahrung hat er die jungen Werfer und mit gutem Stellungsspiel in die Verzweiflung getrieben. Wie so oft im Spiel wiesen sie auch beim Wurf im Entscheidungsverhalten starke Mängel auf. „Ich habe das Team nicht wiedererkannt“, sagte Klemens Naß nach der so leichtfertig aus der Hand gegebenen Partie. Die letzten Vorbereitungsspiele hatten den erfahrenen Coach positiv gestimmt, mit mangelndem Kampfgeist hatte er nicht kalkuliert.

Und es gab sie doch, die lichten Momente, die Phasen, in denen die Jungs zeigten, dass sie durchaus tauglich für die Spielklasse sind. Als ein Ruck durch die Mannschaft ging und die Bereitschaft wuchs, sich nicht vor heimischem Publikum vorführen zu lassen. Mit einem starken Adi Hadziabdic im Tor, der den glücklosen Dennis Geier nach der Pause ersetzte. Tolle Paraden, die seine Vorderleute ebenfalls zu mehr Engagement veranlassten. Die erste Halbzeit (10:18) wurde glatt in den Sand gesetzt, wenig später drohte beim 12:22 ein Desaster.

Aber dann, von Hadziabdic gehaltene Bälle, schnelle Pässe nach vorne auf Robert Avemann, der dreimal hintereinander gnadenlos vollstreckte. Binnen sieben Minuten verkürzte die TSGO von 16:25 auf 20:25, mit nur noch drei Toren Abstand war der Rückstand kurz vor Schluss (26:29) so knapp wie seit der Anfangsphase nicht mehr. Zu spät, um den fehlenden Mut der Anfangsphase noch auszugleichen, die zwei letzten Tore gingen auf das Konto der Gäste.

Keine Zeit für Trauer und Frust im TSGO-Lager, am Samstag steht bereits das erste Taunus-Derby auf dem Programm. Um 19.30 Uhr kommt es in der Albin-Göhring-Halle zum ersten Duell seit drei Jahren mit der TSG Ober-Eschbach, die am ersten Spieltag noch spielfrei war. Ohne erhebliche Steigerung vor allem der nur bedingten Abwehrbereitschaft dürfte dort wenig zu holen sein für Dennis Geier, Adi Hadziabdic (Tor), Timo Günther (3), Max Macho (2), Niklas Haupt (4), Aldin Hadziabdic (1), Martin Walz (2), Alexander Mertzlin (1), Janosch Juli (8/4), Robert Avemann (5), Luca Gogolin, Yanik Scheich, Giovanni Ilestro und Julian Rummel.



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