Ladeinfrastruktur in Oberursel für Elektromobilität verbessern

Oberursel (ow). „Der Verkehrssektor ist von zentraler Bedeutung mit Blick auf das Erreichen einer Klimaneutralität. Nur wenn es gelingt, den Anteil der Nutzung fossiler Energien für den Individualverkehr und den ÖPNV und damit den CO2-Ausstoß massiv zu reduzieren, wird dieses Ziel überhaupt erreichbar sein“, erklärt Erster Stadtrat Christof Fink, „Im Verkehrssektor zählt deshalb aktuell der Umstieg auf elektrische Antriebe zu den zentralen Aufgaben. Dafür ist ein zügiger Ausbau der Ladeinfrastruktur Grundvoraussetzung. Ein Haupthindernis für den Kauf von Elektrofahrzeugen sind im Moment fehlende E-Ladesäulen. Hierzu hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) im April 2021 unter anderem alle 400 Zulassungsbezirke in Deutschland untersucht und die Anzahl von E-Pkw sowie die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte gegenübergestellt.“ Auf Rang eins finde sich der Zulassungsbezirk „Stadt Salzgitter“ mit nur 3,2 E-Pkw pro Ladepunkt, berichtet Fink weiter: „Der Hochtaunuskreis befindet sich auf Platz 389 von 400 mit 45,3 E-Pkw pro öffentlichem Ladepunkt. (Quelle: www.vda.de/de/themen/umwelt-und-klima/ladenetz-ranking-deutschland/laden...).

Trotz dieser noch unbefriedigenden Situation der Ladeinfrastruktur zeige auch Oberursel eine stark wachsende Zahl von E-Pkw, ist Fink überzeugt, Zulassungen von Elektroautos Stand 1. Mai 2019 habe es 92 gegeben und

bei Plug-in-Hybrid 38. „Im jahr 2021 haben wir Stand 1. Mai 278 Elektro-Pkw-Zulassungen und bei Plug-in-Hybrid 246.“ Die Zahl der Elektrofahrzeuge habe sich in den vergangenen zwei Jahren verdreifacht. Dieser Trend solle in den kommenden Jahren durch den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, die die privaten Ladepunkte ergänze, weiter unterstützt werden. „Den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur will die Stadt Oberursel unter anderem durch die beiden nachstehend beschriebenen Maßnahmen möglich machen“, sagt Fink, „Um langfristig ein fundiertes Ausbauszenario für die E-Ladesäulen-Standorte in Oberursel zu entwickeln, soll im Jahr 2022 ein vom Land gefördertes Gutachten beauftragt werden. So sollen Fehlentwicklungen bei der Auswahl potentieller Standorte verhindert und der gezielte Aufbau von bedarfsgerechten Standorten gesichert werden. Dieses Standortgutachten bildet dann die Grundlage für den weiteren Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Vom Land Hessen wird eine Förderung von bis zu 48 000 Euro zur Deckung der Gutachtenkosten von rund 60 000 Euro erwartet.“

Mit einem Sofortprogramm sollen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken vorab weitere Standorte für öffentliche Ladesäulen errichtet werden, um dem prognostizierten weiteren Zuwachs an Elektrofahrzeugen schnellstmöglich Rechnung zu tragen. Auch für diesen Zweck soll ein Förderprogramm des Bundes genutzt werden, das einen Zuschuss von rund 60 Prozent der Kosten trägt.

Vorhandene Standorte sind das Parkhaus Stadthalle mit vier Ladepunkten je 22 Kilowatt (kW); das Parkhaus Altstadt mit zwei Ladepunkten je 22kW; der Parkplatz Rathaus mit zwei Ladepunkten je elf kW. Geplante Standorte 2021 sind das TaunaBad mit vier Ladepunkten je 22 kW; das Taunus-Informationszentrum mit vier Ladepunkten je 22 kW; der Parkplatz Rathaus mit einer Modernisierung der beiden Ladepunkte auf je 22 kW.Weitere geplante Standorte für 2022 sind die Feldbergstraße mit zwei Ladepunkten je 22 kW; die S-Bahn-Station in Oberursel-Stierstadt mit zwei Ladepunkten je 22 kW, der Bahnhof Oberursel mit vier Ladepunkten je 22 kW und die U-Bahn-Station Oberursel-Altstadt mit zwei Ladepunkten 22 kW.

„Mit dem Ausbau des Ladenetzes für Elektro-PKWs leisten wir einen Beitrag zur Unterstützung des Umstiegs vom Verbrennungsmotor auf elektrische Antriebe. Ebenso wichtig ist es, die Mobilitätswende voranzutreiben. Sie legt den Schwerpunkt in der Nahmobilität auf öffentliche Verkehre und verbessert die Möglichkeit, das Fahrrad und die eigenen Füße als Verkehrsmittel zu nutzen“, betont Fink.



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