Ein Macher übernimmt die Führung der Dehoga

Thomas Studanski ist der Wirt des Alt-Oberurseler Brauhauses und der neue Kreisvorsitzende des deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga. Foto: Streicher

Oberursel (js). „Ich bin bekannt dafür, dass ich allem eine Chance gebe. Wenn es eine gute Idee ist, versuche ich das auch durchzusetzen. Dabei sein, organisieren, logistische Herausforderungen bewältigen. Leben und leben lassen. Positiv lebensbejahend.“ So hat sich Thomas Studanski vor ein paar Jahren mal selbst beschrieben. Da war der Kurpfälzer aus Mannheim schon Multi-Unternehmer in Sachen Gastronomie, Kommunalpolitiker, Motivator, Antreiber. Einer, der die Stadt gerne aufmischt, ganz im positiven Sinne. Das macht der 58-Jährige inzwischen seit mehr als 20 Jahren. Auch kreisweit mischt er mit, es hat niemanden überrascht, dass er bei der jüngsten Kreisversammlung des Hotel- und Gastronomieverbandes Dehoga Hochtaunus zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Einstimmig natürlich, würde man gerne sagen. Dem Gastronomen, der das längst überregional bekannte Alt-Oberurseler Brauhaus führt und mit dem Café Waldtraut im Taunus-Informationszentrum (TIZ) an der Hohemark ein zweites festes Standbein etabliert hat, traut man den Job zu.

Thomas Studanski tritt in große Fußstapfen, wie die Fachwelt beim Ortstermin im Oberurseler Parkhotel richtig und pflichtschuldig vielmundig gesagt hat. Denn es galt, vor der Kür des „Neuen“ Gertrud Stöckl zu verabschieden. Das Gesicht der Dehoga über drei Jahrzehnte, nach 33 Jahren an der Spitze des Kreisverbands hat die 71-jährige langjährige Betreiberin der Landsteiner Mühle den Staffelstab an den „Orscheler mit Mannheimer Akzent“ (Studanski über Studanski) übergeben. Stöckl wurde einstimmig zur Ehrenvorsitzenden gewählt, ihrem Nachfolger attestierte sie „kompetente Hände“. Er sei als „erfahrener Gastronom genau der Richtige“. Der Macher und Motivator hat für das Konzept der Zukunft in der darbenden Branche auch noch kein Patentrezept, bei ihm aber können die Mitglieder des Verbands sicher sein, dass er an allen sich offenbarenden Rädchen drehen wird, um diese zukunftsfähig zu gestalten. Durch die Kommunalpolitik sind seine Kontakte in alle Richtungen gewachsen, in seiner handfesten Art ist Thomas Studanski ein sehr erfolgreicher Netzwerker, der Dinge bewegen kann. Am besten mit „entschlackter Bürokratie, denn Gastronome sind Praktiker, keine Buchhalter“.

Der frisch gebackene Vorsitzende der Dehoga, der bereits als stellvertretender Schatzmeister dem Landesverband angehört, hat sich viel vorgenommen für seine erste Amtszeit, weiß aber auch, dass die Branche auf eine ungewisse Zukunft zusteuert. Nicht erst seit Ausbruch der Coronakrise, die alle Konzepte und Strukturen in der Hotel- und Gastronomiewirtschaft auf die Probe stellen und an Grenzen bringen wird. Als Krisenmanager sieht er sich nicht, da sind die Akteure auf dem Parkett viel zu sehr Befehlsempfänger als Steuerfiguren. Gleichwohl hat er gleich mal ein kleines Zeichen gesetzt mit der spontanen Gründung einer WhatsApp-Gruppe, der sich schon über 70 Kollegen aus dem Kreisverband angeschlossen haben. Hier halten sie im Informationskanal engen Kontakt zum Hochtaunuskreis und seinem Gesundheitsamt, haben eine schnelle Informationskette für die fast täglich wechselnden Vorgaben in dieser Krisenzeit.



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