Oberursel (ow). 1974 wurde die Pflegeeinrichtung der AWO, damals noch als „Georg-Stangel-Heim“ eröffnet. Im Jubiläumsjahr können alle Beteiligten mit Stolz auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Das Haus ist im Laufe der Jahrzehnte stets mit der Zeit gegangen, hat sich immer weiterentwickelt und blickt mit Leyla Saglam an der Spitze optimistisch nach vorn. „Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Wir organisieren Pflege mit Herz“, betont die Einrichtungsleiterin.
Eingebettet in ihren großen Park mit altem Baumbestand präsentiert sich die Pflegeeinrichtung der AWO in Trägerschaft der Johanna-Kirchner-Stiftung fast wie eine Oase mitten in Oberursel. Zum 50-jährigen Jubiläum des Hauses waren alle auf den Beinen und feierten bei bestem Wetter gemeinsam ein rauschendes Sommerfest rund um das fast 10 000 Quadratmeter große Gelände. Auf der weitläufigen Terrasse hinter dem Haus saßen die Bewohner zusammen mit Familienangehörigen und vielen Gästen, genossen den Blick ins Grüne, freuten sich über schöne Begegnungen, kulinarische Genüsse, Live-Musik und ein unterhaltsames Bühnenprogramm. Die kleinen Gäste tobten auf der großen Hüpfburg oder ließen sich schminken.
Leyla Saglam hieß alle herzlich willkommen und konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Nicht nur die Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Frankfurt, Petra Rossbrey, die in ihrem Beitrag an das Vermächtnis von Johanna-Kirchner erinnerte, war auch Katrin Hechler erschienen, die frisch gebackene Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. Sie ist zugleich AWO-Vorsitzende von Oberursel und des Kreisverbandes. Auch Stadtverordnetenvorsteher Lothar Köhler und Bürgermeisterin Antje Runge waren unter den Gästen. In die Reihe der Gratulanten reihte sich danach Thorsten Schorr ein. Der Erste Kreisbeigeordnete überbrachte auch Grüße von Landrat Ulrich Krebs. Aus Bad Homburg hatte sich Hans-Dieter Homberg, Vorstandsvorsitzender der Rind’schen Bürgerstiftung, auf den Weg gemacht. Er kennt das Haus gut und hat es bereits in den vergangenen Jahren bei zahlreichen Projekten unterstützt. Zum Beispiel bei der Anschaffung digitaler Care-Tablets, Sitzecken oder einer Küche für den Wohnbereich „Zum Fuchstanz“.
Ein gelungenes Beispiel führt die Leiterin persönlich vor: den „Plaudertisch“. Wer da Platz nahm, konnte nicht nur mit anderen ins Gespräch kommen, sondern gleichzeitig etwas für die Fitness tun. Besonders nobel fiel die Unterstützung zum 50-jährigen Jubiläum aus. Für jedes Jahr spendete die Stiftung 100 Euro.
Die Erfolgsgeschichte des Traute- und Hans -Matthöfer-Hauses wurde ausführlich in einer Ausstellung dokumentiert. 1974 wurde es als „Georg-Stangel-Heim“ mit 129 Betten in der Kronberger Straße eröffnet. Namensgeber war damals der erste Geschäftsführer der AWO-Süd. Ein Jahr später wurde die Aktion „Essen auf Rädern“ ins Leben gerufen, die noch heute frisch gekochtes Essen an Kunden in Oberursel, Bad Homburg, Kronberg und Steinbach ausliefert. 1990 wurden erstmals Kurzeitzeitpflegeplätze eingerichtet. 2008 wurde die Einrichtung in Traute- und Hans-Matthöfer-Haus umbenannt und die Fassade von dem Illusionsmaler Sergio Rivera neu gestaltet. 2014 wurde das Haus komplett modernisiert und ein Neubau angefügt. Zurzeit werden in der Einrichtung 143 Menschen betreut. Im Demenzbereich stehen 28 Pflegeplätze zur Verfügung. Zum Angebot zählen noch 14 Kurzeitpflege-Plätze.
Von Anfang an unterstützte die AWO Oberursel die Pläne, ein Seniorheim in Oberursel zu errichten, mit allen Kräften. Allen voran die damalige Vorsitzende Elisabeth Knoth mit vielen weiteren Helfern. Alle Beteiligten, auch die erste Leiterin des Hauses Ilse Sommerfeld, betraten vor 50 Jahren Neuland. Seitdem hat sich viel geändert, gerade auch in der Pflege, weiß Leyla Saglam zu berichten.
Gerda Hofman erinnert sich an die Anfangszeit noch sehr gut. Sie gehörte 1974 zum Kreis um Elisabeth Knoth und ist auch heute noch aktiv im Einsatz. Sommerfest im Traute- und Hans-Matthöfer-Haus – Ehrensache, dass sie da mitmacht. Das lässt sich die fitte Seniorin nicht nehmen. Am Kuchenstand im großen Speisesaal schenkte sie Kaffee ein und verteilte Kuchen. Traditionell wurden auch wieder die knusprigen Waffeln gebacken. Neben deftigen Würstchen vom Grill und Schwenksteaks gehörten auch Ofenkartoffeln mit Kräuterquark, Champignon mit Dip, Salatteller, Börek, Laugenbrezel zum Angebot und bei Kindern besonders beliebt: Softeis. Dazu gab es zahlreiche Kaltgetränke.